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Grafenrheinfeld
Samstagsbrief: Setzen Sie endlich auf den Klimaschutz und nicht auf die Atomkraft, Ministerpräsident Söder!
Am 16. August werden die Kühltürme des stillgelegten Kernkraftwerks Grafenrheinfeld gesprengt. Es ist Zeit, dass Bayern voll auf erneuerbare Energien setzt, meint unser Autor.
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) im April 2023 am Kernkraftwerk Isar 2 in Niederbayern, kurz bevor es abgeschaltet wurde.
Foto: Peter Kneffel, dpa | Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) im April 2023 am Kernkraftwerk Isar 2 in Niederbayern, kurz bevor es abgeschaltet wurde.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 14.08.2024 02:55 Uhr

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Söder,

in weniger als einer Woche ist es so weit: Die beiden 143 Meter hohen Kühltürme am seit 2015 stillgelegten Kernkraftwerk Grafenrheinfeld werden gesprengt. Sie sind sicher darüber informiert. Es werden Tausende Menschen erwartet, die sich dieses weniger als eine Minute dauernde Spektakel nicht entgehen lassen werden. Die Kühltürme waren mehr als 40 Jahre lang ein Stück heimatliche Orientierung für viele Menschen aus der Region Schweinfurt.

Sind die Kühltürme weg, ist das auch das sichtbare Zeichen für all diejenigen, die noch an eine Zukunft der Atomkraft glauben: Es ist mit Atomkraft vorbei. Und das zurecht.

Das Atomkraftwerk Isar 2 in bayerische Eigenregie betreiben?

Es war im April 2023, sehr geehrter Herr Ministerpräsident, als Sie zuletzt als großer Befürworter der Atomenergie aufgetreten sind. Das Pressebild zeigt Sie mit ernstem Blick vor dem Kernkraftwerk Isar 2 in der Nähe von Landshut, das damals abgeschaltet wurde.

Schon damals habe ich mich gefragt, was Sie mit diesem Auftritt und Ihren Forderungen, notfalls Isar 2 in bayerischer Eigenregie entgegen geltendem Bundesrecht zu betreiben, bezweckt haben.

Wollten Sie die Abschaltung verhindern und den letzten Funken für eine Renaissance der Atomkraft am Lodern halten? Und das, obwohl es nach der Katastrophe in Fukushima am 11. März 2011 einen breiten gesellschaftlichen Konsens in Deutschland gibt, aus der Atomkraft auszusteigen. Sie sprachen im vergangenen Jahr von möglichen "ernsthaften Problemen" im kommenden Winter.

Die Stromversorgung in Deutschland läuft ohne AKW störungsfrei

Probleme, die nie aufgetreten sind. Die Stromversorgung in Deutschland war auch nach dem endgültigen Abschalten der letzten Atomkraftwerke wie von vielen Experten vorhergesagt störungsfrei. Viele Studien, unter anderem der Beratungsgesellschaft Enervis im Auftrag von Greenpeace, haben nachgewiesen, dass der Wegfall des Atomstroms das System weder vor Probleme noch Herausforderungen gestellt hat.

Am 16. August 2024 werden die Kühltürme des seit 2015 stillgelegten Kernkraftwerks Grafenrheinfeld gesprengt.
Foto: Anand Anders | Am 16. August 2024 werden die Kühltürme des seit 2015 stillgelegten Kernkraftwerks Grafenrheinfeld gesprengt.

Und ja, es wurde auch Atomstrom aus Frankreich importiert, das ist richtig. Allerdings auf die gesamte importierte Strommenge gerechnet nur ein Viertel, die Hälfte des für unseren Markt gekauften Stroms aus dem Ausland stammte im Winter 2023/24 aus erneuerbaren Energien.

Es gibt einen schönen Satz in Bezug auf die US-amerikanische Sängerin Taylor Swift, derzeit die wohl bedeutendste Musikerin in der westlichen Welt. Er stammt von einer Klimaschutzaktivistin, die sich fragte, was man in der Welt alles erreichen könnte, wenn Taylor Swift nicht einen American-Football-Profi namens Travis Kelce lieben würde - sondern einen Klimaschutz-Forscher.

Auf Sie übertragen, lieber Herr Söder: Was könnte Bayern nicht alles erreichen, wenn Sie und Ihr Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger endlich konsequent auf erneuerbare Energien setzen würden? 

Folgen bedenken: Atomstrom ist nicht billiger als Strom aus erneuerbaren Energiequellen

Es ist eine Mär, dass Atomstrom billiger als Strom aus erneuerbaren Energiequellen ist. Denn bei einer solchen Behauptung wird die Rechnung ohne die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler gemacht. Die tatsächlichen Kosten sind deutlich höher, weil die massive Förderung der Kernkraft meist verschwiegen wird. In Deutschland waren das zwischen 1950 und 2010 zum Beispiel 200 Milliarden Euro.

Und zum Thema Klimaneutralität von Atomstrom sei die Einschätzung des Bundesumweltministeriums zitiert: "Atomkraft ist weder CO₂-frei, noch ist sie die CO₂-ärmste Art der Energieerzeugung. Denn gerade die energieintensive Brennstofferzeugung ist klimaschädlich." Atomkraft, heißt es weiter, "ist keine Option zur Klimarettung, denn sie ist zu teuer, zu langsam, zu gefährlich und nicht robust gegen den Klimawandel".

Die Zukunft Bayerns, Deutschlands, Europas und der Welt sind die erneuerbaren Energien. Ich bin mir sicher, diese Einschätzung teilen Sie. Umso dringender der Appell, dem angekündigten Ausbau der Windkraft in Bayern nach Jahren der Verzögerung endlich Nachdruck zu verleihen. Umso dringender der Appell, den Bau der notwendigen Leitungen wie SuedLink für den Transport des in der Nordsee offshore erzeugten Windstroms nach Süden, zu beschleunigen.

Appell in Sachen Atommüll: Endlich um Endlager-Lösung kümmern!

Und umso dringender, lieber Herr Söder, der Appell, sich endlich um eine Lösung für das Thema Endlager für den Atommüll in Deutschland zu kümmern und dabei auch nicht auszuschließen, dass das auch in Bayern sein könnte.

Denn auch wenn im Landkreis Schweinfurt die Kühltürme nach dem 16. August nicht mehr zu sehen sein werden: Das 2006 eröffnete Zwischenlager zur Aufbewahrung von Brennelementen bleibt bis 2046 vor Ort.

Beste Grüße aus Schweinfurt,

Oliver Schikora, Redakteur

Persönliche Post: der Samstagsbrief

Jedes Wochenende lesen Sie unseren "Samstagsbrief". Was das ist? Ein offener Brief, den eine Redakteurin oder ein Redakteur unserer Zeitung an eine reale Person schreibt – und tatsächlich auch verschickt. An eine Person des öffentlichen Lebens, die zuletzt Schlagzeilen machte. An jemanden, dem wir etwas zu sagen haben. An einen Menschen aus der Region, der bewegt hat und bewegt. Vielleicht auch mal an eine Institution oder an ein Unternehmen. Oder ausnahmsweise an eine fiktive Figur.
Persönlich, direkt und pointiert formuliert soll der "Samstagsbrief" sein. Mal emotional, mal scharfzüngig, mal mit deutlichen Worten, mal launig – und immer mit Freude an der Kontroverse. Der "Samstagsbrief" ist unsere Einladung zur Debatte und zum Austausch. Im Idealfall bekommen wir von der Adressatin oder dem Adressaten Post zurück. Die Antwort finden Sie dann bei allen "Samstagsbriefen" hier. Und vielleicht bietet sie auch Anlass für weitere Berichterstattung.
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  • Gerhard Müller
    Am heutigen Tag der Grafenrheinfelder Sprengung herrscht große Freude - 50 Jahre Anti-Atom- Kampf gegen die konservativen Windmühlen finden ein gutes Ende - die Zukunft gehört Wind und Sonne!
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  • Werner Kohl
    Ehrlich gesagt fehlt mir die Lust, zum 500. Mal die Ideologie-geprägte Ablehnung der Kernenergie Punkt für Punkt zu widerlegen.
    Rationale Argumente finden in Deutschland kein Gehör. Dass wir weltweit mit die höchsten Strompreise haben (Frankreichs Stromversorgung erfolgt zu 75% durch KKWs; komischerweise ist dort der Strom sehr viel billiger), wird auch erfolgreich verdrängt. Dass dadurch die relevanten Firmen abwandern und viele andere pleite gehen - sei's drum.

    Und auch die immer kritischere Lage des Stromnetzes wegen der EE (s. die von Jahr zu Jahr dramatisch ansteigende Zahl von Redispatchmaßnahmen!) wird ignoriert:
    https://www.netztransparenz.de/de-de/Systemdienstleistungen/Betriebsfuehrung/Redispatch
    Wenn's wirklich zum Blackout kommt, erfinden die EE-Fans sicher Gründe, warum die Vorgängerregierung daran schuld war.
    Die Bevölkerung wird sich aber nicht täuschen lassen.

    Wir fahren in die falsche Richtung, wundern uns aber über die vielen Geisterfahrer weltweit. Das ist grotesk.
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  • Reinhard Opel
    Lieber ein Ende ohne Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
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  • Andreas Graf
    die antwort von söder auf den samstagsbrief ist denke ich erwartbar.

    das die abschaltung der akws verantwortungslos und nur der grünen ideologie geschuldet war, und die ampel insgesamt unfähig ist.

    dann kommt der verweiß darauf, das man in bayern ja das erste umweltministerium in deutschland hat, das man in allen belangen spitzenreiter in deutschland ist, sei es beim umweltschutz, beim ausbau der fotovoltaik, wasserkraft etc.pp.

    das man technologieoffen auf die segnungen der kernkraft setzt, natürlich und vor allem auf die kernfusion, auch wenn das noch ewig dauern wird.

    vielleicht kommt auch so etwas wie von der frau hohlmeier: "In zehn Jahren werde es hier Technologien geben, die Atommüll verwerten könnten."
    ein bisschen sience fiction muss beim markus auch mit rein. ;)

    alles in allem erwarte ich mir keine antwort auf den brief sondern nur die üblichen sprechblasen.
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  • Johannes Metzger
    Der Politclown Söder und sein Rechtsaußen Hubsi der Aiwangrige (der Söder gelegentlich auf der Nase rumtanzt)schwanken zwischen AKWs sofort abschalten und überalterte Atomkraftwerke mit erhöhtem Sicherheitsrisiko weiterlaufen lassen. Ja was nun? Morgen drückt sie ein anderer Pfurz, wohin gehts dann?
    Diese von einem Egomanen geführte bayr. Landesregierung ist eine Gefahr, nicht nur für die bayrische Wirtschaft.
    Dazu fällt mir nur ein: „und wenn Du glaubst es geht nicht blöder…………………….“
    Ich bin gespannt, welche energiepolitische Sau demnächst von diesem politischen Kasperlduo demnächst durchs Dorf getrieben wird.
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  • Hiltrud Erhard
    Ihr Kommentar ist nicht nur unflätig, sondern auch böswillig. In den meisten Kommentaren, die irgendetwas mit der Staatsregierung zu tun haben könnten, gehen Sie unter die Gürtellinie. Sie haben eine Wortwahl, für die man sich schämen sollte.
    Was wollen Sie damit bezwecken? Dass sie den größten, oder die dicksten "Ausdrücke " gebrauchen können, ohne gesperrt zu werden.
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  • Ulrich Scheiner
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Norbert Dr. Dimmler
    Propaganda der Agora Energiewende. Als Journalist sollte man sich bei Experten informieren, die Jahre und Jahrzehnte auf dem Sektor gearbeitet haben und nicht die Agenda von Herrn Trittin verbreiten
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  • Michael Albert
    Ganz genau! Die "Experten" fragen, wie lächerlich ist das denn!
    Wo ist denn das Endlagerkonzept, an dem die von Ihnen so gepriesenen "Experten" seit Jahrzehnten arbeiten?
    Wo soll er denn hin, der Müll, der noch hunderttausende Jahre gefährlich sein wird?
    Haben die "Experten" vergessen, dieses Probelm zu lösen?
    Oder gibt es einfach keine Lösung, außer den Müll in eine Lagerhalle rumstehen zu lassen?
    Bin gespannt auf Ihre Antwort, Sie scheinen ja einer dieser "Experten" zu sein.
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  • Lutz Saubert
    Gibt es auch einen Samstagsbrief an Robert Habeck, dessen Ministerium offensichtlich nicht ergebnissoffen den Weiterbetrieb der AKWS betrachtete? ( https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/atom-aus-habeck-100.html)
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  • Michael Albert
    @Hr. Saubert, wieso diesen Brief an Hr. Habeck schreiben? Auch hier wären die richtigen Empfänger doch Hr. Söder und Hr. Merz!
    Die CDU/CSU/FDP Regierung ist 2011 aus der Atomkraft ausgestiegen! Am lautesten hat damals Markus Söder als bayerischer Umweltminister den Ausstieg gefordert. Bis 2022 haben CDU/CSU geführte Regierungen 11 der 14 AKWs abgeschaltet.
    Bis 2022 hätte die CDU/CSU und allen voran Markus Söder genügend Zeit gehabt, die AKWs in Schuss zu halten. Stattdessen wurden selbst die Periodischen Sicherheitsüberprüfungen, die eigentlich 2019 fällig gewesen wären, an den noch laufenden AKWs nicht mehr durchgeführt!
    Diese alle 10 Jahre fälligen Sicherheitsüberprüfungen waren 2022 also schon 3 Jahre überfällig und die AKWs nur mit Ausnahmegenehmigung noch am Netz. Eigentlich skandalös, oder?

    https://www.base.bund.de/DE/themen/kt/ausstieg-atomkraft/laufzeitverlaengerung-faq.html

    Kein Wunder, dass selbst die Betreiber das Risiko eines Weiterbetriebs nicht eingehen wollten.
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  • Michael Albert
    Aus:

    https://www.base.bund.de/DE/themen/kt/ausstieg-atomkraft/laufzeitverlaengerung-faq.html

    „Bei einer PSÜ" (Periodische Sicherheitsüberprüfung) "handelt es sich um sehr umfangreiche und zeitintensive Prüfungen, bei der das jeweilige Atomkraftwerk alle 10 Jahre komplett auf „Herz“ und „Nieren“ geprüft wird.

    In der Vergangenheit dauerte die Bearbeitung aller Prüfanforderungen durch den Betreiber etwa zwei Jahre.
    Im derzeit vorliegenden Fall für die drei noch laufenden AKW besteht der Unterschied jedoch darin, dass die PSÜ bereits mehrere Jahre überfällig ist. Die letzte PSÜ fand 2009 statt, die für 2019 anstehende wurde mit Blick auf den Atomausstieg am 31.12.2022 ausgesetzt.

    Sollten die AKW bei einer möglichen Laufzeitverlängerung ohne Unterbrechung weiterlaufen, würden die Anlagen bei einer betriebsbegleitenden PSÜ durch die langwierigen Arbeiten, die der Betreiber zunächst durchführen müsste, ggf. bis zu zwei Jahre mit nicht erkannten Defiziten weiterlaufen. „

    Ernsthaft ?
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  • Michael ZInk
    Konstruierter Skandal!
    ...vor allem aber geriet Deutschland nach dem Kriegsausbruch im Februar 2022 ja tatsächlich in die Klemme – allerdings nicht, weil die drei letzten AKW im April des Folgejahres aufhörten, ihre schmalen 6 Prozent zum Strommix beizusteuern. Sondern vorher: weil mehrere CDU-geführte Regierungen das Land abhängig vom Russengas gemacht hatten. Ein Ausschuss, der die Anbahnung der Gaspipeline „Nordstream 2″ untersucht, wäre deshalb tatsächlich überaus lohnenswert.

    https://www.rnd.de/politik/habeck-und-die-atompolitik-ein-konstruierter-skandal-C2XP7XNUHJB5LEV2EIUCARPNAM.html
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  • Johannes Metzger
    Offensichtlich sind Sie nur lückenhaft informiert.
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  • Jürgen Huller
    "Ergebnisoffen" heißt ja offensichtlich "zu keinem Ergebnis gekommen".

    Ich kann Ihnen sagen: beim Atommüll und der Endlagersuche sind wir sowas von ergebnisoffen, ergebnisoffener geht es gar nicht.

    "Ergebnisoffen" ist, genau wie "technologieoffen", inhaltsloses Politikergeschwalle von Leuten, die sich entweder keine Entscheidung zu trauen, aus Angst etwas falsch zu machen, oder die eben befürchten, die Entscheidung geht in die Richtung, die man persönlich nicht will.

    Ich jedenfalls bin froh, das man bezgl. Kernkraft eine Entscheidung getroffen hat, mMn die Richtige, und eben nicht "ergebnisoffen" geblieben ist. Zum Erwachsensein gehört dazu, auch mal eine Entscheidung zu treffen und dazu zu stehen. Daran gemessen ist unsere aktuelle Politik ein Kindergarten.
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  • Michael Albert
    Sehr schade, dass Sie diesen eigentlich so treffenden Kommentar mit Ihrem letzten Satz so relativieren und leider selber nicht willens sind eine Entscheidung zu treffen und mal Ross und Reiter zu nennen!

    Die richtige Entscheidung zum Ausstieg aus der Kernkraft hat die rot-grüne Koalition schon 2002 getroffen. SPD und die Grünen stehen seither zu diesem Beschluss. Das von rot-grün beschlossene EEG hat die Transformation hin zu erneuerbaren Energien eingeleitet.

    Der "Kindergarten", das sind CDU und CSU (.. die FDP hat ja gar keinen Plan, siehe EFuels). Die haben erst den Beschluss von 2002 revidiert und dann 2011 doch wieder den Ausstieg aus der Atomkraft beschlossen, aber versäumt die Erneuerbaren auszubauen.
    Wenn die CDU/CSU jetzt wieder von neuen AKWs faselt, ist das tatsächlich unfassbar und keine seriöse Politik. Dieser Vorwurf muss dann aber an die CDU/CSU gehen, nicht an die Politik insgesamt.

    Rot-grün ist auf klarem Kurs, weg vom Atom und hin zu den Erneuerbaren.
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  • Jürgen Huller
    Da gebe ich Ihnen recht, ich habe mich da zu schwammig ausgedrückt. Es sind in der Tat die rückwärtsgewandten Konservativen, die den Kindergarten geben.

    Keine Entscheidung treffen, lieber alles so lassen, wie es ist. Wird schon irgendwie gut gehen. Hoffentlich. Was früher mal funktioniert hat, muss doch jetzt auch irgendwie funktionieren. Früher war eh alles besser. Das ist gelebte Unionspolitik.
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  • Hiltrud Erhard
    ernsthaft?
    Rot-Grün hat einen klaren Kurs? Das erste was wir hören!

    Ihre Parteipräferenzen und die Hörigkeit verschließen Ihren Blick auf die Realität.
    Ja, die wieder mögen Sie denken, aber in ihren Aussagen ist so gut wie alles zerlegbar.
    Wenn Ihre rot grünen Freunde das beschlossen haben, warum haben sie es nicht geamcht? Warum war das dann 2011 so? nicht wegen rot-grün sondern wegen dem gesellschaftlichen Konsens aus Fukushima.
    Darf man, wenn neue Erkenntnisse vorliegen, sich die Weltpolitische Lage ändert, die Wirtschaft am absaufen ist, seine Meinung nicht ändern?
    Das EEG hat Deutschland ein vielfaches an Geld mehr gekostet als die Kernkraft (incl. Rücklagen) und somit den Strompreis auch erheblich verteuert. Der Bürger hat das bezahlt, was die PV-Anlagenbetreiber an Förderungen bekommen haben.

    Ihre Steigbügelmentalität für Rot-Grün ist sehr zweifelhaft, denn klar ist, dass sie haben fertig!
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  • Allan Muschel
    Den Zusammenbruch des Stromnetz will keiner in Europa erleben müssen. Die Bundesnetzagentur wird das um jeden Preis, wirklich jeden Preis verhindern.
    Daher ist der Vergleich Abschalten einiger Kraftwerke mit dem Zusammenbruch des Stromnetz schlicht unseriös. Hier sollte guter Journalismus detaillierter recherchieren. Wie haben sich die Day Ahad Preise in den letzten Jahren entwickelt? Warum steigen die Netzdurchleitungsgebühren immer schneller? Wie oft haben Industriebetriebe ihre Produktion wegen ruinöser Strompreise angehalten? All diese Fragen werden einfach ignoriert. Das Fazit:“ Kein Zusammenbruch, also ist alles Gut“ erscheint mir nur billig.
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  • Stefan Fuchs
    Unser Ministerpräsident macht alles Richtig.
    Von Bayern lernen heißt siegen lernen.
    16 Jahre Verkehrsministerium in CSU Hand.
    Da wird das Ausland neidisch über die Errungenschaften unserer Bahn.
    Überall Pünktlichkeit, zufriedene Kunden und Eierkuchen.
    Dann kommen solch ewig gestrigen wie ein Hr. Schikokora daher, und wollen uns alles madig machen mit Energiepolitik?!
    Eine Schande ist das.
    Übergebt endlich die Schlüsselressorts fähigen Menschen wie Anja Weißgerber, Dorothea Bär und Dobrinth.
    Diese Menschen wissen was sie tun.
    Und Sie Hr.Schikora ,nehmen endlich mal ihre rote Brille ab.
    CSU, näher am Menschen!!!
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