Stefan Krieger ist nicht nur altgedienter Mitarbeiter im 2015 stillgelegten Atomkraftwerk Grafenrheinfeld (Lkr. Schweinfurt), sondern dort inzwischen zuständig für die Organisation des Rückbaus der Anlage, der seit 2018 läuft und mindestens noch zehn Jahre andauern wird. Gerne vergleicht er das technisch komplexe Gebilde mit dem menschlichen Körper: Die Hauptkühlmittelleitungen nennt er Hauptschlagadern, der Reaktordruckbehälter (RDB), in dem während des Leistungsbetriebs die atomare Kettenreaktion ablief, ist für ihn das Herz.
Operation mit der Bandsäge
Und am Herzen operieren die Expertinnen und Experten gerade. Nicht mit Skalpell und Mini-Sonden, sondern mit Bandsägen und schweren Lastkränen. Krieger erläuterte mit Kollegen und Werksleiter Bernd Kaiser Vertretern aus der Politik und dem öffentlichen Leben bei einer Veranstaltung den Stand der "Langzeit-Operation". In den vergangenen Tagen seien die letzten Einbauten des Herzstücks entnommen worden: wie etwa die Kerngerüste, in denen die atomaren Brennstäbe früher ihren Halt hatten. Dies geschah mit ferngesteuerten Maschinen unter Wasser, um die Arbeitenden vor Strahlung zu schützen.
Als nächstes wird der Ausbau des 385 Tonnen schweren Reaktordruckbehälters vorbereitet. Dazu müssen die 2300 Kubikmeter Wasser aus dem früheren Abklingbecken entfernt werden. Wie Kaiser auf Anfrage sagte, werde das Wasser verdampft. Die dekontaminierten Rückstände werden dann getrocknet und in Containern für die Endlagerung verpackt. Krieger nennt den Zustand "Wasserfreiheit", für die Planer im AKW ein wichtiger Meilenstein. Im Sommer 2023 soll dann der RDB in eine neue Position gehievt werden, um ihn dann zu zerlegen. Dies geschieht nicht mehr unter Wasser, weil die radioaktive Belastung des Gehäuses geringer sei als das bisherige Innenleben.
Magenta heißt: außer Betrieb
Insgesamt, so sagten Kaiser uns seine Kollegen, sei man im Zeitplan, auch wenn Engpässe in den Lieferketten auch das AKW betreffen: etwa beim Aufbau von Ersatzsystemen. Letztere sind notwendig, um überhaupt zurück bauen zu können: zum Beispiel wurden neue Elektroleitungen und eine separate Lüftungsanlage benötigt. Die AKW-Vertreter präsentierten auch Zahlen: 20.500 Komponenten sind im AKW vorhanden, deren Funktion früher Bedeutung hatte. Inzwischen sind fast 12.000 außer Betrieb genommen worden: Jedes Rohr, jedes Ventil, jeder Schalter wird mit magentafarbenen Sprühpunkten versehen. Sie bedeuten: außer Betrieb. "Für uns ist das dann stehender Schrott", sagte Restbetriebsleiter Markus Burger.
Beim Abbau der Massen hinkt das Projekt planungsgemäß etwas hinterher: 31.500 Tonnen Material wird bei der Demontage erwartet (die Gebäudehüllen nicht mitgerechnet), 2800 Tonnen sind ausgebaut und zum Teil schon abtransportiert. Das meiste, so bekräftigte Werkschef Kaiser, soll nach Möglichkeit wiederverwertet werden, wie etwa Stahl, der eingeschmolzen wird. Damit das Material in die so genannte "Freigabe" gehen kann, muss es in handliche Pakete zerteilt und auf vorhandene Strahlung gemessen werden. Erst wenn ein Wert von zehn Mikrosievert unterschritten wird, darf es unbedenklich wiederverwertet werden; eine Regelung, die Atomkraftgegner vehement kritisieren. Alle anderen Stoffe werden vor Ort im Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle geparkt, um dann ins Endlager Schacht Konrad zu kommen, das voraussichtlich 2027 eröffnet wird.
Dokumentation aller Reststoffe
Für das Ausschleusen des Rückbaumaterials gibt es im AKW eine eigene Abteilung, die dafür sorgt, dass jeder Reststoff, der die Anlage verlässt, und dessen Werdegang dokumentiert sind. Und was angesichts der laufenden Demontage etwas überrascht: Die Warte mit den Steuerungssystemen, früher sozusagen das Gehirn der Anlage und einem Hochsicherheitstrakt ähnelnd, ist nach wie vor mit zwei Personen rund um die Uhr besetzt. Sie überwachen die restlichen, noch laufenden Komponenten.
Genau wie braune Ideologie nicht nur von blaubraunen Politikern propagiert wird, es bleibt trotzdem menschenfeindliche braune Ideologie.
Dann doch lieber der Zukunft zugewandte Grüne Ideologie.
Und genau das Demokratieverständnis dieses untergegangen Staates loben Sie doch immer.
Erst neulich hatten Sie für vorher feststehende Ergebnisse eines von Orban initiierten Referendums großes Lob übrig.
Viele Menschen können sich gar nicht vorstellen, was mit einer exportorientierten und energieintensiven Wirtschaft geschieht, wenn der Strom nicht mehr wie gewohnt "aus der Steckdose" kommt.
Alles ganz einfach. Da brauchen sie keinen Grünen Voodoo zu beschwören.
Und ich erinnere mich gut an den Verwaltungsangestellten Seehofer in der Staatskanzlei, der jeglichen Fortschritt bei der Erzeugung von Windstrom und gleichzeitig die HGÜ von Nord nach Süd bekämpft hat, weil er nicht in der Lage war diese Notwendigkeiten der Bevölkerung plausibel zu erklären.
Statt einer Koalition mit einigen uneinsichtigen Wutbürgern hätte der damalige Ministerpräsident besser eine Koalition mit einsichtigen Bürgern anstreben sollen.
Ohne sichere Grundversorgung kann ein Industrieland keine großen Sprünge mehr machen.
Sie denken zu rückwärts gewandt.
Erst gestern hat Hubsi von der Opflsoftpartei im Bayrischen Fernsehen erklärt, dass er für jeden Landkreis eine Anlage wünscht, in der überschüssige Strom zu Wasserstoff umgewandelt werden soll um die Energie zu speichern.
Die Technik dazu gibt es schon länger aber die konservativen Politiker sind halt auf der Welle der Lobbyisten geschwommen, statt an die Zukunft zu denken.
Wenn Sie auch jeden Quatsch glauben und weiter verteilen müssen?
https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/globalisierung/52842/deutschland-entwicklung-des-aussenhandels/
Wie passt das mit den fast erreichten 50% erneuerbare Energien im Stromsektor zusammen? Nennen Sie mir ein Land das nicht in erneuerbare Energien investiert.
Heute haben die Wirtschaftsinstitute bei GASMANGEL - NICHT wegen erneuerbaren Energien - bestehe die Gefahr einer größeren Rezession.
https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/institute-erwarten-2023-rezession-der-deutschen-wirtschaft,TIoBJ0M
https://www.tagesschau.de/inland/energiewende140.html
Eine generelles Phänomen der Unionswählerschaft: Es funktioniert nur das Kurzzeitgedächtnis. Wer uns den jetzige Situation durch falsche Energiepolitik die letzten Jahrzehnte eingebrockt hat, wird einfach "vergessen".
Die Vorab geplante Laufzeit des AKW war abgelaufen und der Beschluss zum Abschalten kam von einer schwarzen Regierungschefin.
Jetzt erklären Sie mir bitte, inwieweit grüne Politiker hier involviert waren.