
Es waren Worte wie Donnerhall, die der Gesamtpersonalratsvorsitzende Christof Klingler in der Stadtratssitzung im Namen seines Gremiums wählte. Es waren Worte, die die Schweinfurter Verwaltung nachhaltig erschüttern werden. Klingler erteilte Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) und Personalamtsleiter Armin Seebauer eine glatte Sechs für ihr Personalmanagement.
"Es brodelt", betonte Klingler, den mehrere Stadträte nach den Ausführungen des Personalamtsleiters zum Thema Personalstand und Personalentwicklung ans Mikrofon gebeten hatten, um seine Meinung zu hören. Ganz offenbar ist der Topf am Dienstagnachmittag übergekocht und zwar so richtig. Er könne "ein abendfüllendes Programm" aus seinem Vortrag über die Mängel in der Stadtverwaltung und den Frust der derzeit 1154 Beschäftigten im Rathaus machen, so Klingler.
Er nannte zahlreiche Beispiele, warum die Mitarbeitenden insbesondere mit dem Oberbürgermeister und dem Personalamtsleiter unzufrieden seien – ob das die technische Ausstattung der teils altbackenen Büros ist oder die Tatsache, dass während der Corona-Pandemie Arbeiten von zu Hause für städtische Angestellte bedeutet, dass sie Computer und Bildschirm selbst besorgen müssen und nur den Online-Zugang von der Stadt bekommen.
ÖPNV-Zuschuss oder Fahrrad-Leasing und Probleme mit dem Umgangston vereinzelter Führungskräfte sind weitere Beispiele. Die seit Jahren "gebetsmühlenartig" vorgebrachte Forderung des Personalrates, mehr auszubilden, wird zwar nun erfüllt, durch eine vom OB angekündigte Verdoppelung der Azubis, "aber an der Fachakademie gibt es zu wenig Plätze, offenbar wurde der Bedarf nicht angemeldet."

Klingler erklärte ausdrücklich, die Stadt sei ganz grundsätzlich "kein schlechter Arbeitgeber". Seine Philippika zielte aber darauf ab, aufzurütteln und nicht die Augen zu verschließen vor Problemen, die es aus Sicht des Personalrates seit vielen Jahren gibt und die nicht ausreichend gelöst werden.
Die Ausführungen Armin Seebauers, was die Stadt alles tue, um Mitarbeitende zu halten und zu finden und jungen Führungskräften eine Perspektive zu geben, sind aus Sicht des Personalrats "plakative Worthülsen, die mit Taten gefüllt werden müssen."
Klingler schloss seine Vortrag mit folgendem Urteil: "Wenn der Personalrat ein Qualitätssiegel vergeben würde, würde es beim Thema Personalsachstand ungenügend lauten, beim Thema Personalentwicklung mangelhaft und insgesamt durchgefallen."
Es waren so starke Worte, dass kein Stadtrat mehr wagte, das Wort zu ergreifen. Oberbürgermeister Sebastian Remelé war sichtlich irritiert: "Es überrascht mich sehr, denn in internen Runden zeigt sich der Personalrat deutlich konstruktiver". Eine weitere Diskussion unterband der OB und verwies auf interne Gespräche mit dem Personalrat.
Kritik an Personalpolitik des Schweinfurter Rathauses gibt es seit langem
Die Aussagen des Personalratsvorsitzenden müssen in den richtigen Kontext gesetzt werden. Spätestens seit Beginn des Skandals um den mittlerweile rechtsgültig wegen Untreue per Strafbefehl zu zehn Monaten Haft auf Bewährung verurteilten früheren Theaterleiters ist die Personalführung der Stadt in den Fokus geraten. Der Oberbürgermeister ist auch Personalreferent.
Zahlreiche vertrauliche Gespräche mit Mitarbeitenden in der Verwaltung in den vergangenen Wochen bestätigten das Bild, dass es teils Unzufriedenheit über den OB und seine Personalführung gibt. Dass sie so groß ist, dass Christof Klingler nun solch deutliche Worte wählte, war indes nicht zu erwarten gewesen.
Bereits bei den Haushaltsberatungen im November 2021 war das Thema Personal ein ganz großes. Der OB hatte damals zu Recht darauf verwiesen, dass es aufgrund der angespannten Personalsituation insbesondere im Bauamt wichtig sei, zunächst die beschlossenen Projekte zu Ende zu bringen und nicht noch neue oben drauf zu packen: "Mehr geht nicht", brachte er es auf den Punkt.

Es gab damals aber auch eine ebenso denkwürdige Diskussion im Hauptausschuss, die sehr offen zwischen Verwaltungsbank und Stadträten geführt wurde, über das Personalthema. An dieser hatte der OB nicht teilgenommen, weil er als Vertreter der Stadt beim Städtetag in Erfurt weilte. In dieser Sitzung gab es bereits Hinweise, dass die Stimmung nicht gut sei. "Es gibt Ämter, die bluten regelrecht aus", hatte CSU-Stadträtin Stefanie Stockinger-von Lackum damals bemerkt. Von den anwesenden Referenten gab es damals keinen Widerspruch.
CSU fordert weiterhin ein Organisationsgutachten für die gesamte Verwaltung
Die CSU war es auch, die von sich aus das Thema Personalentwicklung angestoßen hatte und schon im Herbst forderte, ein Organisationsgutachten für alle Abteilungen zu erstellen. Damit wäre es möglich genauer zu beurteilen, wo wie viele Mitarbeitende gebraucht werden. Ein solches Gutachten lehnen Oberbürgermeister, Finanzreferentin Anna Barbara Keck und Personalamtsleiter Seebauer unter anderem aus Kostengründen ab. Dennoch einigte man sich darauf, vier Gutachten erstellen zu lassen: Für das Liegenschafts- und Stiftungsamt, das OB-Büro sowie das Amt für Sport und Schulen und das Bauamt. Erst zwei sind in Auftrag gegeben.

In der Stadtratssitzung bekräftigte CSU-Fraktionsvorsitzender Stefan Funk noch einmal die Forderung nach einem Gutachten für die gesamte Verwaltung: "Das wäre gut investiertes Geld, und die Erkenntnisse muss man dann auch umsetzen." Er betonte, das städtische Personal sei "die wichtigste Ressource der Stadt" und leiste gute Arbeit. "Wir wollen alles tun, damit sich unsere Beschäftigten wohlfühlen in der Verwaltung."
Kritische Fragen kamen auch von Adi Schön (Freie Wähler), dessen Fragenkatalog zum Thema Personal die Verwaltung beantwortete. Unter anderem erklärte Armin Seebauer dabei, aus seiner Sicht habe man "grundsätzlich ein gutes Betriebsklima", auch wenn die Corona-Pandemie "Spuren hinterlassen" habe und dafür sorge, dass die Stimmung wegen der Arbeitsbelastung "schlechter geworden ist."
Schön gab der Verwaltung beim Thema Führungskräfte aber auch mit: "Die Theorie ist schön, das Problem ist die Umsetzung. Es geht um Klima und Wertschätzung der Mitarbeiter in der Verwaltung, denn ansonsten fällt die Motivation in den Keller." "Gute Führung", so Schön, "muss man auch umsetzen."
Da braucht es kein Gutachten, keine Machbarkeitsstudie sondern da reicht es die Stimmung und Meinung der dort lebenden Menschen zu akzeptieren und mit Ihnen zu entscheiden anstatt gegen alles zu sein!
Private Telefone müssen herhalten
Keine Wertschätzung innerhalb der Abteilungen, gerade die mit Publikumsverkehr
Ganze Abteilungen trotz Corona ohne Warmwasser in den Sozialräumen
Keine Pausenräume
So gewinnt man keine motivierten Mitarbeiter, sondern verliert sie.
Im Großen und im Kleinen!
Ihr Pauschalrundumschlag ist das Letzte!
Es zeugt von puren Parteihass, ohne zu wissen welche Verantwortungsstrukturen in dem Konzern Stadt Schweinfurt herrschen!
Es geht um Verwaltung Steuerung, Abteilungen, Gesellschaften und Personalführung vom Team zum Bereich über Abteilung zur Gesellschaft bis hoch zum OB! Der OB hat sich in die Personalführung seiner Abteilungen nicht einzumischen!
Er würde die Autorität der Mitarbeiter untergraben!
Und es geht dem Personalrat um Wahlkampf! Um Machtspiele aus der Deckung für die Linke Opposition!
Ihr Feindbild ist blind herausgepoltert!
Etwas mehr Differenziertheit, Hinterfrage , Sachlichkeit täte Ihnen ebenso gut, wie dem Redakteur!
Andere Mitarbeiter im Rathaus sprechen zu Umgang, Ton und Ausstattung genau das Gegenteil aus!
Allerdings gibt es diese Fälle in denen das mit dem privaten PC wohl zutrifft. Man muss die Fälle mal in Ruhe prüfen ob und warum!
Es wird an allem was dran sein und man kann es auch keinem Recht machen! Der Gegner wird den OB wieder nieder machen -teilweise ohne einen Funken Kenntnis der Internas! Die "freundlich Gesinnten" werden angegriffen! Aber alles mal ausgeblendet stellt sich die Frage, warum ein Personalrat nicht zu seinem Chef geht um das zu klären! Das wäre normal! Und richtig!
Warum also so?
Es stellt sich die Frage nach dem Hintergrund des jetzigen Auftretens. Ist es nicht vielleicht schon ein vorgezogener Wahlkampf von ihm und Herrn Firsching (mit dem Ziel:OB) Die Nähe zur Gewerkschaft lässt solche Schlüsse zweifelsohne zu!
Zudem ist ihm sicher, dass die Presse dankbar ist für jeden "Schuss" auf den Mainstream und gegen die "Regierenden"!
Es sollten endlich mal Konsequenzen folgen und Herr Remele gehen.
Mal eine einfache Frage:
Unter welchem Chef bringen Sie mehr Leistung im Job?
Damit können Sie Ihre Frage selbst beantworten, ob ein beliebter oder ein unbeliebter Chef der Stadtverwaltung gut für die Stadt ist.
Aber das ist ja unter Niveau ... eines Rechtsanwaltes.
Wieso soll der Arbeitgeber jedem einen Laptop kaufen?
Wenn private Rechner auch für die Arbeit verwendet werden sehe ich für den Arbeitgeber erhebliche Risiken im Bereich Datenschutz und auch im Lizenzrecht.
Meiner Meinung nach ist es für eine Stadt wie Schweinfurt mittelfristig billiger die Hard- und Software zu beschaffen und den Mitarbeitern vorkonfigurierte sichere Bürotechnik zur Verfügung zu stellen als jeden vor sich hin werkeln zu lassen und irgendwann einen Trojaner einzufangen, der potentiell die ganze Stadtverwaltung lahm legen kann.
Augch lizenztechnisch ist es problematisch, sowohl wenn dienstliche Lizenzen auf privaten Rechnern genutzt werden oder private Lizenzen für den Arbeitsplatz. Auch das schließt sich vermutlich gegenseitig aus und kann von den Softwareherstellern zu teuren Prozessen wegen Schadensersatzansprüchen genutzt werden.
Ihr Engagement in Ehren aber was im privat wirtschaftlichen Bereich manchmal noch geht, ist für eine Stadtverwaltung, beim besten Willen, nicht immer umsetzbar.
Jetzt LGS-Notbremse ziehen!
Wie soll eine (Bau)Verwaltung im derzeitigen Zustand & Unterbesetzung dieses Projekt schultern? Zudem Kilometer lange Aufgrabungen quer durch die Stadt infolge Korrespondenzprojekte & Wasserleitung. Dazu knappe Termine! Nach derzeitigen Erfahrungen droht ein Chaos, 2026 eine Bauruine sowie Millionen in die Erde vergrabener Steuergelder.
Bei einer LGS-Absage gäbe es Zeit, die auf die Stadt einstürmenden, dringenderen Aufgaben anzugehen - allen voran die Maxbrücke, wo die Uhr tickt.
Vermutlich haben Sie Recht, dass in Schweinfurt eine Katastrophe droht ohne Absage der LGS.
Aber diese lapidare Ansage, einfach den privaten Laptop für die Aufgaben der Stadt zu nutzen konnte ich nicht unbeantwortet lassen, denn wenn der Stadt Schweinfurt das passiert was Dettelbach passiert ist, wird es ungleich schlimmer als nur eine missglückte Landesgartenschau.