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Schweinfurt
Kommentar: Warum Sebastian Remelé eine radikale Kehrtwende braucht
Oliver Schikora kommentiert die Kritik an der Personalpolitik der Stadt Schweinfurt durch Oberbürgermeister Sebastian Remelé und Personalamtsleiter Armin Seebauer.
Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé sieht sich nun auch von Mitarbeitenden in seiner Verwaltung starker Kritik ausgesetzt.
Foto: Stefan Pfister | Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé sieht sich nun auch von Mitarbeitenden in seiner Verwaltung starker Kritik ausgesetzt.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:00 Uhr

Nach der jüngsten Stadtratssitzung musste man sich erst mal schütteln. Es gab sicher schon viele Sitzungen in den letzten Jahrzehnten, über die lange geredet wurde. Die jüngste aber hat es in dieser Form noch nie gegeben: Ein Teil der Mitarbeitenden im Rathaus äußerte seine Kritik an Oberbürgermeister Sebastian Remelé und Personalamtsleiter Armin Seebauer lautstark öffentlich.

Warum? Weil es ganz offensichtlich so ist, dass die Politik des Aussitzens nicht mehr funktioniert. Weil der Druck, der durch die Corona-Pandemie besteht, zu groß wurde. Weil die Probleme seit Jahren bekannt sind und nicht mal ansatzweise begonnen wurde, sie zu lösen. Die Gerüchte, das Getuschel, das Geraune über den OB und seine Art zu arbeiten und zu führen fand nun ein Ventil in einer Philippika des Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Christof Klingler, die ihresgleichen sucht. 

Spätestens jetzt ist klar, dass die Unruhe durch den Fall des gekündigten und verurteilten früheren Theaterleiters und die eingestellten Ermittlungen wegen Strafvereitelung gegen eine weitere Führungskraft keine Ausreißer waren. Es gibt seit Jahren ein Führungsproblem in der Verwaltung, mit dramatischen Konsequenzen für die Stadt und vor allem ihre Bürgerinnen und Bürger: Gute Mitarbeitende kündigen, weil sie so nicht mehr arbeiten wollen.

Der Oberbürgermeister ist nicht alleine schuld an der Situation, insbesondere die coronabedingten Umstände spielen eine wichtige Rolle. Es gibt ein großes Aber: Der Klinglersche Weckruf darf nicht dazu führen, dass der Personalrat intern in den Senkel gestellt wird. Er muss dazu führen, dass er als das verstanden wird, was er war: die Bitte um Hilfe; die Bitte um eine schnelle Kehrtwende; die Bitte um Empathie, Führungsstärke und Entscheidungen für die Zukunft der Stadtverwaltung.

Gelingt es dem OB über seinen Schatten zu springen, zuzuhören und auch persönliche Kritik zu reflektieren, geht die Stadt gestärkt hervor. Bleibt es beim Muster der letzten zehn Jahre, wird der Berg der Probleme bald turmhoch. Es ist der Super-GAU für einen OB, wenn die eigenen Mitarbeiter sich dauerhaft von ihm abwenden. Verwalten statt gestalten ist keine Lösung. So verspielt man sehenden Auges die Zukunft dieser Stadt.

 
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  • C. R.
    Dass der Stadtrat auf die Brandrede hin verstummt, ist ein Armutszeugnis. Das haben auch die Mitarbeiter nicht verdient
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  • W. R.
    An Mic_Ro:" Sie fragen warum jetzt?"
    Besser wäre, "warum erst jetzt."
    Es geht schon viel zu lange so und es wird ständig schlimmer, siehe Theater, siehe Kulturforum, siehe Schulen, Sportplätze, Vereine, siehe seine Aussagen dazu etc. Er ist und bleibt arrogant und geht kein Stück auf andere zu, im Gegensatz, er sieht sich in der Position des Rechthabers und lässt es auch raushängen.
    Aber es reicht jetzt und meiner Meinung nach könnte er den Platz gerne räumen!
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  • H. E.
    Philippika bezeichnet eine Straf-, Angriffs-, Brand- oder Kampfrede....
    Mehr muss man dazu nicht sagen.
    Kampf! Lager! Wahlkampf?
    Andere Mitarbeiter im Rathaus sprechen genau das Gegenteil aus! Ich denke das Problem ist in der Mitte zu suchen!
    Es ist von allem was dran und andererseits kann man es auch keinem Recht machen!
    Nur warum jetzt? Warum diese Art? Aber alles mal ausgeblendet stellt sich die Frage, warum ein Personalrat nicht zu seinem Chef geht? Das wäre normal! Und richtig!
    Warum also so?
    Es stellt sich die Frage nach dem Hintergrund des jetzigen Auftretens. Ist es nicht vielleicht schon ein vorgezogener Wahlkampf von ihm und Herrn Firsching (mit dem Ziel:OB) Die Nähe zur Gewerkschaft lässt solche Schlüsse zweifelsohne zu!
    Zudem ist ihm sicher, dass die Presse dankbar ist für jeden "Schuss" auf den Mainstream und gegen die "Regierenden"!
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  • S. F.
    @Mic_Ro.
    Toll, dank ihnen weiss ich jetzt was Philippika heisst.
    Wissen sie auch was Claquer heisst?
    "Im übertragenen Sinn kann als Claqueur auch jemand bezeichnet werden, der eine übertrieben enthusiastische Zustimmung liefert – beispielsweise als Zuhörer einer politischen Rede auf einem Parteitag"

    Als Jubelperser wurde eine Gruppe von rund 150 iranischen Staatsbürgern bezeichnet, die den Schah-Besuch 1967 von Mohammad Reza Pahlavi und seiner Frau Farah Pahlavi am 2. Juni 1967 in West-Berlin begleiteten und gewalttätig gegen Demonstranten vorgingen.

    Google sei Dank! 👍
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  • W. F.
    Warum so?? Mic_ro? Der Personalrat hat immer wieder Gespräche mit dem OB. Aber es nützt nichts. Deswegen so denke ich, muss es in die Öffentlichkeit. Solange der OB vertuschen kann, solange ändert sich nichts. Lob für den Mut von Klinkler !
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  • H. E.
    Woher wissen Sie, dass der Personalrat das beim OB angesprochen hat?
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  • R. B.
    Die Fußabdrücke von Frau Grieser waren übermächtig, Herr Remele hatte eigentlich schon verloren bevor er das Amt übernommen hatte. Frau Grieser ist es damals gelungen, die Industrie und die Bürger mit ins Boot zu nehmen und hat Schweinfurt infrastrukturell ein komplett neues Gesicht verpasst. Darüber hinaus war Grieser politisch gut vernetzt, was Remele nicht ansatzweise für sich in Anspruch nehmen kann. Remele hätte allerbestens Griesers Erbe verwalten können, nicht einmal das ist ihm gelungen. Remele ist ein blutleerer OB, ohne Esprit und Begeisterung.
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  • H. E.
    Philippika bezeichnet eine Straf-, Angriffs-, Brand- oder Kampfrede....
    Mehr muss man dazu nicht sagen.
    Kampf! Lager! Wahlkampf?
    Andere Mitarbeiter im Rathaus sprechen genau das Gegenteil aus! Ich denke das Problem ist in der Mitte zu suchen!
    Es ist von allem was dran und andererseits kann man es auch keinem Recht machen!
    Nur warum jetzt? Warum diese Art? Aber alles mal ausgeblendet stellt sich die Frage, warum ein Personalrat nicht zu seinem Chef geht? Das wäre normal! Und richtig!
    Warum also so?
    Es stellt sich die Frage nach dem Hintergrund des jetzigen Auftretens. Ist es nicht vielleicht schon ein vorgezogener Wahlkampf von ihm und Herrn Firsching (mit dem Ziel:OB) Die Nähe zur Gewerkschaft lässt solche Schlüsse zweifelsohne zu!
    Zudem ist ihm sicher, dass die Presse dankbar ist für jeden "Schuss" auf den Mainstream und gegen die "Regierenden"!
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  • G. R.
    Der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht.
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  • r. s.
    Er wird sich sicher nicht Ändern
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Die Bitte um Empathie und Führungsstärke kann ich nur unterstreichen. Bisher sind mir in diesen Disziplinen der OB Remele und ein Teil seiner Referatsleiter im Rathaus nicht sehr positiv aufgefallen. Eher im Gegenteil.
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