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Schweinfurt
Das Jobrad und die Auswirkungen auf das Betriebsklima
Die Grünen scheiterten bei den Haushaltsberatungen mit dem Antrag, die Stadt solle ihre Mitarbeiter beim Kauf eines Fahrrades unterstützen. Was die Verwaltung befürchtet.
Mit dem Rad zum Job und idealerweise noch mit einem Zuschuss des Arbeitgebers, das gibt es in einigen Betrieben Schweinfurts schon, bei der Stadt wird das aber noch dauern.
Foto: Tobias Hase | Mit dem Rad zum Job und idealerweise noch mit einem Zuschuss des Arbeitgebers, das gibt es in einigen Betrieben Schweinfurts schon, bei der Stadt wird das aber noch dauern.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:47 Uhr

Das so genannte Topticket, eine Jahreskarte für den städtischen Bus, gibt es schon für Mitarbeiter der Stadtverwaltung und ihrer Tochtergesellschaften SWG, Leopoldina oder Stadtwerke. Die Grünen wollten darüber hinaus das so genannte Jobrad, also eine Förderung der Stadt für Mitarbeiter, die sich ein Fahrrad kaufen und das für den Weg zur Arbeit nutzen. Das wurde bei den Haushaltsberatungen abgelehnt.

Für manche Mitarbeiter sei es schlicht besser, das Rad zu nehmen als den Bus, wenn die ÖPNV-Anbindung ungünstig ist, argumentierte Ayfer Rethschulte. Viele Betriebe in der Stadt ermöglichten ihren Mitarbeitern das Angebot des Jobrades schon, das "die Gesundheit des Radelnden fördert, die Umwelt entlastet und die Parkplatznot rund um die Betriebe entspannt", so Rethschulte. Das Topticket kostet die Stadt pro Jahr 180 Euro, Rethschulte schlägt beim Jobrad einen auf vier Jahre verteilten Zuschuss von 600 Euro beim Kauf eines Fahrrades oder E-Bikes vor. Außerdem könnte sich die Stadt für Rabatte bei regionalen Fahrradherstellern einsetzen, wenn Mitarbeiter aus dem Jobrad-Programm dort kauften.

Personalleiter Armin Seebauer findet die Idee grundsätzlich gut und einen Baustein "als attraktiver Arbeitgeber aufzutreten". Es gebe aber rechtliche Hürden – bei Angestellten lassen die Tarifverträge ein Jobrad-Modell zu, bei Beamten aber im Moment nicht, die entsprechende Änderung der Gesetzesvorlage sei im Moment im Landtag, so dass auch Beamte solche Modelle in Anspruch nehmen können. Aber: Ein Gesetz, das erst besprochen wird, ist bekanntlich noch lange kein Gesetz, das gilt. Deshalb will die Verwaltung erst handeln, wenn die rechtliche Situation geklärt ist.

Einen Beschluss, es sofort für die Angestellten zu ermöglichen und analog den Beamten, wenn es möglich ist, wie Ayfer Rethschulte und Frank Firsching (Linke) vorschlugen, lehnte die Ausschuss-Mehrheit ab. Armin Seebauer befürchtet überdies, es könnte negative Auswirkungen auf das Betriebsklima haben, wenn Beamte nicht sofort das Jobrad ermöglicht würde. Dass Personalratsvorsitzender Alexander Siegel diese Befürchtung explizit nicht hat, konnte die Gegner auch nicht erweichen.

 
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  • robert.erhard@gmx.de
    Was Ayfer Rethschulte und Frank Firsching vorschlagen ist typisch linke Klientelpolitik und begünstigt nur einseitig die Menschen!
    Es gibt auch beim Jobrad Regularien, die es einzuhalten gilt und da nützen auch die unkorrekten und falschen Angaben oder Forderungen nichts. Es gibt zahlreiche Betriebe die Ihnen da gerne Nachhilfe geben können! Und diese populistischen Forderungen sind pure Wahlkampftaktik und zeigen, wie unwissend die Protagonisten sind
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