7550 Euro hat der frühere Personalamtsleiter der Stadt Schweinfurt neben seinen Bezügenzusätzlich dafür kassiert, dass er im Jahr 2011 eine Auswahl von Bewerbern für den Spitzenposten des neuen Stadtwerke-Chefs nicht in der Dienstzeit, sondern in seiner Freizeit vorgenommen hatte. Oberbürgermeister Sebastian Remelé hatte ihm das genehmigt.
Anzeigen wegen des Verdachts der Untreue
Darüber hat diese Redaktion als erste berichtet. Die Folge: Anzeigen gegen den Personalamtschef und Oberbürgermeister Remeléwegen des Verdachts der Untreue zu Lasten der Stadt Schweinfurt. Darüber hinaus ermittelte die Staatsanwaltschaft Schweinfurt „von Amts wegen“ gegen beide. Jetzt wurden die seit Juni 2016 laufenden Ermittlungsverfahren gegen Remelé und den Ex-Amtsleiter eingestellt.
Bewerberauswahl hätte im Hauptamt erledigt werden müssen
In einer von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Würzburg weitergeleiteten Pressemitteilung der Staatsanwalt Schweinfurt bestätigt ihre Leiterin Ursula Haderlein als Ermittlungsergebnis, dass die Vorauswahl der Bewerber durch den Personalamtsleiter der Stadt erfolgt sei. Diese Tätigkeit habe er mit Einverständnis des Oberbürgermeisters als Nebentätigkeit ausgeführt.
Dafür seien von den Stadtwerken rund 7500 Euro an den Ex-Personalamtsleiter überwiesen worden. Tatsächlich hätte die Bewerberauswahl im Rahmen des Hauptamts aber ohne zusätzliche Zahlung erfolgen müssen.
Zum OB: „Kein hinreichender Tatverdacht“
Nach Durchführung umfangreicher Ermittlungen und Vernehmung beider Beschuldigter sei das Verfahren gegen den Oberbürgermeister eingestellt worden, weil kein hinreichender Tatverdacht für eine Untreuehandlung bestehe. Das Verfahren gegen den früheren Personalamtsleiter sei vorläufig gegen Zahlung einer Geldauflage eingestellt worden, schließt die Mitteilung der Staatsanwaltschaft.
Ausführlicher Bericht folgt