Es wird die wohl größte Baustelle der jüngeren Stadtgeschichte, und sie muss sehr gut geplant sein. Ab 2029 will die Stadt Schweinfurt die Maxbrücke abreißen und neu bauen. Seit Jahren wird darüber diskutiert und seit Jahren gibt es große Sorgen bei den Händlerinnen und Händlern, aber auch den Bürgermeistern auf der anderen Mainseite, was passiert, wenn eine der wichtigsten Verbindungen über den Fluss in Richtung Innenstadt womöglich jahrelang gesperrt ist. Ist das "der Tod der Innenstadt", wie es SPD-Stadtrat Peter Hofmann formulierte?
Bisher wurden die Debatten über die beste Lösung vor allem in den kommunalen Gremien geführt. Der Vorsitzende des Kreisverbandes des Handelsverbandes, Axel Schöll, gab nun den Termin für eine Informations- und Diskussionsveranstaltung bekannt: 19. September, ab 19 Uhr, in der Stadthalle in Schweinfurt. Diese Runde wurde initiiert vom Handelsverband sowie Kreishandwerksmeisterin Margit Rosentritt und IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Bode. Moderator ist Andre Kessler.
Axel Schöll tritt mit dem Schweinfurter Bauingenieur Christian Rehrmann für eine dritte Mainbrücke ein, die ab den Wehranlagen über die Cramer-Insel in Richtung Kreuzung Paul-Rummert-Ring/Alte Bahnhofstraße führt. Sie sagen, das wäre die kostengünstige Variante. Nicht nur bliebe die alte Maxbrücke erhalten, sondern der Verkehr könnte beim Bau einer neuen Brücke normal weiterlaufen, die Sperrzeiten seien deutlich kürzer und bezögen sich nur auf den jeweiligen Anschluss der neuen Brücke an das Straßennetz.
Diskussionsrunde als Beitrag für eine Versachlichung der Debatte
In einer Mitteilung zu der Diskussionsrunde erklärt Schöll: "Wir brauchen die beste und richtige Lösung für die Maxbrücke und die Region, denn es betrifft nicht nur die Innenstadt, sondern jeden, der von Süden oder Norden auf die andere Mainseite fahren muss, egal ob privat oder beruflich oder welchem Grund auch immer."
Man wolle mit der Diskussion, zu der alle Stadträtinnen und Stadträte eingeladen worden seien, einen Beitrag zu einer Versachlichung leisten, so Schöll. Aus diesem Grund stellt zum einen Baureferent Ralf Brettin vor, warum die Stadt den Abriss und Neubau der Maxbrücke für technisch und finanziell am besten hält.
Außerdem werden die Planer von drei Varianten für neue Mainbrücken ihre Ideen vorstellen. "Wir benötigen sachliche und umfassende Informationen, vor allem zur technischen wie finanziellen Machbarkeit", so Schöll. Neben der Zukunft der Gesundheitsversorgung im Leopoldina-Krankenhaus nach der Ankündigung der Schließung von St. Josef zum Jahresende "ist dies das wichtigste Infrastrukturprojekt für die Zukunft von Schweinfurt Stadt und Landkreis", so Schöll.
In den vergangenen Monaten hat sich die Planung dahingehend verändert, dass verschiedene Varianten für den Bau einer dritten Mainbrücke nur für Autos, Motorräder und Lastwagen vorgeschlagen wurden. Die Maxbrücke selbst, die 1959 in ihrer jetzigen Form eröffnet wurde, soll dann nur noch für Fußgänger und Radfahrerinnen und Radfahrer zur Verfügung stehen.
Ein weiteres externes Ingenieurbüro soll verschiedene Varianten prüfen
Der Stadtrat beschloss, dass ein externes Ingenieurbüro damit beauftragt wird, sowohl den Abriss und Neubau der Maxbrücke als auch zwei weitere Varianten für eine dritte Mainbrücke intensiv auf Machbarkeit zu prüfen. Die Freien Wähler hatten darüber hinaus beantragt, eine weitere Variante für eine neue Brücke in die Prüfung aufzunehmen. Es ist offen, wann die konkreten Ergebnisse dieser Prüfung vorliegen.
Aus Sicht der städtischen Bauverwaltung und eines renommierten Ingenieurbüros, das die ersten Vorschläge für neue Brücken bereits intensiv geprüft hatte, gibt es zwei gravierende Probleme, die für alle Vorschläge neuer Bauwerke gelten: die zweigleisige Eisenbahnstrecke Schweinfurt-Bamberg sowie das Naturschutzgebiet am Saumain und den Wehranlagen.
Laut Regeln der Deutschen Bahn muss die lichte Höhe über Bahngleisen für jegliche Bauwerke 6,20 Meter sein. Das bedeutet aber, dass das Gefälle auf der Stadtseite für neue Brücken zu steil sein könnte. Bei verschiedenen Varianten gibt es auch mehrere hundert Meter lange Dämme, die mitten durch das Naturschutzgebiet verlaufen. Eine Genehmigung für solch einen Eingriff zu bekommen, dürfte sehr schwer sein.
Wie werden Hürden für die Genehmigung ausgeräumt und wie steht es mit den Kosten?
Im Rahmen der Diskussionsrunde ist also vor allem interessant, wie die Planer die beschriebenen genehmigungsrechtlichen Hürden ausräumen wollen. Auch die Baukosten spielen eine wichtige Rolle: Ist es wirklich billiger, eine neue Mainbrücke zu bauen und die Maxbrücke nur noch als Übergang für Radfahrer und Fußgänger zu nutzen im Vergleich zu Abriss und Neubau der Maxbrücke an dem jetzigen Standort?
Neben der Brücken-Frage beschäftigt sich die städtische Bauverwaltung auch mit dem Tunnelfeld der Bahn unter der Harmonie-Kreuzung. Auch das muss saniert werden. Im Idealfall passiert dies natürlich gleichzeitig mit der Brücken-Sanierung.
Die Mainpost selbst zitierte, dass dies das Maß für einige wenige Hauptstrecken sei und für alle übrigen (incl der in Schweinfurt) 5,20 vorgeschrieben sind.
Anscheinend haben Sie meinen Leserbrief in ihrer Zeitung nicht gelesen. Die Aussage von 5,2 m stammt natürlich nicht genuin vom Handelsverband sondern von Bauingenieur Rehrmann. Und ja, es gibt Grund zur Annahme, daß nur eine Aussage von den beiden Bauingenieuren richtig sei. Ich habe seinerzeit vorgeschlagen, Herr Bretin solle einfach in den Vorschriften nachschlagen und berichten. Wahrlich kein Hexenwerk. Warum haben Sie nicht für die Zeitung nachgefragt und richtig berichtet?
Die täglichen Blaulichtfahrten über die Maxbrücke.
Fällt die Brücke für Jahre ersatzlos aus, bedeutet das für die oftmals eiligen oder gar lebensrettenden Einsätze Umwege. Zudem wegen der sich auf die HaHü verlagernden Verkehrsbelastung auch ein Steckenbleiben im Stau.
Das betrifft einige Hundert Fahrten pro Jahr. Während der prognostizierten Bauzeit dürften sie sich auf eine vierstellige Zahl belaufen.
Es wird also wegen der Engstirnigkeit der Entscheider wohl mehrfach zu verspäteter Hilfe - mutmaßlich zu vermeidbaren Todesopfern (vor Erreichen der Leopoldina-Notaufnahme via HaHü verblutet) kommen.
Keinesfalls dürfen Menschenleben mit unterzuordnenden Aspekten wie Baukosten oder Eingriffen in das Naturschutzgebiet Saumain abgewogen werden.
Es braucht endlich einen Schlussstrich.
Endlich eine 3. Mainbrücke, so dass ein Ausfall einer der Brücken (Unfall, Stau, Sperrung, Sanierung, Ersatz...) nicht dazu führt, dass der gesamte Verkehr an nur einem einzigen Faden hängt - und bei der geringsten Störung oder der zwangsläufig eintretenden Überlastung sofort verstopft.
Aber ich weiss, wir haben eine dritte Mainbrücke die noch funktionieren sollte bis die Maxbrücke wieder in Schuss ist.
Ab Gochsheim sollten die Gleise noch funktionieren, da vor wenigen Jahren noch die Atommülltransporte liefen.
Ab Gochsheim einen P+R -Verkehr installieren,der über Schweinfurt Hbf, Mitte und Stadt verkehrt.
Ich glaube die Erfurter Bahn wäre dazu zu gewinnen.
Mit Verlaub,die Innenstadt ist nach jahrelanger Misswirtschaft nicht mehr vernünftig zu retten.
Eine dritte Mainbrücke für PKW wäre Steuergeldverschwendung.
Das Prestige Objekt Stadtgalerie zieht ja nicht mehr -Ironie aus-
Ob man das jetzt noch bis zur ersten großen Sanierung ändern kann, weiß ich nicht. Aber es wäre der sinnvollste Weg.... Nachteil: In 40-50 Jahren müssen drei Brücken saniert /ersetzt werden