Die Maxbrücke ist am Ende ihrer Lebenszeit angekommen, muss abgerissen und neu gebaut werden. Das ist keine neue Erkenntnis, allerdings ist die Frage, wann das aus den späten 1950er Jahren stammende Bauwerk nun tatsächlich angegangen wird, weiter offen. Bei den Haushaltsberatungen bekräftigte Baureferent Ralf Brettin das, was er auch schon im vergangenen Jahr klar gemacht hatte: Vor 2027 gibt es keinen Baubeginn.
Das hat gar nicht so sehr mit der coronabedingt schwierigen Wirtschaftslage der Stadt zu tun, sondern vor allem damit, dass die Landesgartenschau 2026 in der Ledward Kaserne bekanntlich beschlossen ist. Sollten wie erhofft über 500 000 Besucher kommen, braucht es die Maxbrücke als wichtige Verbindung über den Main in die Innenstadt zwingend. Doch Landesgartenschau und Maxbrücken-Neubau gleichzeitig zu planen, übersteigt die Kapazitäten der Bauverwaltung bei weitem und wäre, sollte es zu Verzögerungen kommen, ziemlich riskant.
Das Projekt wird derzeit auf gut 34 Millionen Euro geschätzt, es ist eine Pflichtaufgabe der Stadt und kann auch nur bedingt verschoben werden. Die Bauverwaltung hat nun nach langer Suche endlich einen neuen Mitarbeiter, der sich um den Neubau der Brücke kümmert. Die Planung, so Brettin, sei sehr umfangreich und werde lange dauern, da viele Interessen berücksichtigt werden müssen: Bundeswasserstraße, die Zufahrt zur Schleuse für die Schiffe, Naturschutzbelange am Saumain.
Ebenso wichtig ist die Frage der Fahrstreifen und auch, wie der Stadteingang und die Mainlände und die Gutermann-Promenade gestaltet werden. Nicht zuletzt spielen die Radfahrer und Fußgänger bei der Querung der Brücke sowie entlang des nördlichen Mainufers, wo der Fernradweg verläuft, eine Rolle. Klar ist, dass wenn die Bauarbeiten beginnen, die Main-Querung an dieser Stelle mehrere Jahre nicht möglich ist. Wichtig ist auch die Abstimmung mit dem Staatlichen Bauamt, denn die zweite wichtige Mainbrücke, die Hahnenhügelbrücke von der Autobahn kommend, muss ebenfalls in den 2020er Jahren saniert werden.
Vor drei Jahren war die Maxbrücke zuletzt saniert worden. Auch wenn die Stadtverwaltung damals unter anderem vom Komiker Mario Barth verspottet worden war, ist Ralf Brettin nach wie vor überzeugt, dass diese Sanierung richtig war. Es sei gelungen, die Brücke abzudichten und zu verhindern, dass Wasser oder im Winter Streusalz in das Bauwerk eindringt. Dadurch habe man Zeit gewonnen.
Diese 1,5 Millionen Euro für die gut 260 Meter lange Brücke waren also ganz offenbar gut investiert, denn sie bieten die Chance, tatsächlich noch bis 2027 warten zu können. Um sicherzugehen, dass nichts passiert, hat die Verwaltung ein so genanntes Brücken-EKG installiert, mit dem man die Eigenschwingung der Brücke misst und zwar 24 Stunden am Tag. Man weiß so ganz genau, wie sich das Bauwerk verhält und kann eingreifen, falls sich Verschlechterungen abzeichneten. Bisher, so der Baureferent nun, gebe es keine Anzeichen, dass die Brücke nicht noch einige Jahre befahrbar ist.
Außerdem gibt es durchaus Optionen, denn sollte es nötig sein, könnte man zunächst eine Tonnage-Beschränkung verhängen oder auch die Geschwindigkeit der Fahrzeuge auf der Brücke reduzieren. Geklärt werden muss auch noch, so der Baureferent, welche Förderung für den Neubau es im Detail gibt.
Auf immer wieder von Befürwortern der Steigerwaldbahn-Reaktivierung geäußerte Ideen, den Abriss und Neubau zu nutzen, um eine Art Straßenbahn über die Maxbrücke und rund um die Innenstadt zu bauen, ging der Baureferent nicht ein. Kritiker halten das ohnehin für viel zu teuer.
SPD-Stadtrat Peter Hofmann fragte an, ob wie in den 1950er Jahren geschehen, die neue Brücke schon gebaut werden und nach dem Abriss der alten sofort zur Verfügung stehen könnte. Das hält Ralf Brettin aber für technisch nicht machbar, da sich zwar womöglich die Form der Brücke nach dem Architektenwettbewerb ändern könnte, nicht aber die Anschlussstelle für die Innenstadt. Die Platzverhältnisse seien durch das Harmoniegebäude und die Spinnmühle vorgegeben und würden sich nicht ändern.
Nicht Befürworter der Steigerwaldbahn sondern der Verkehrsplaner Wittek-Brix machte diesen Vorschlag, mit dem Hinweis, dass es dann hohe Zuschüsse für den Neubau der Maxbrücke gäbe!
Niemand kann genau in eine Brücke schauen. Niemals sollte man den Neubau der Maxbrücke wegen der Landesgartenschau verschieben. Da man dann wegen eines Prestgeprojektes BEWUSST das Risiko erhöht! Im Fall eines Brückeneinsturzes würde dann die Staatsanwaltschaft wohl auch in diese Richtung ermitteln. Das ist keine Angstmache - Vorsicht ist besser als Nachsicht! Verantwortungsbewusste Politik denkt immer auch an den Worst Case. Und bei dem hätte sich Schweinfurt erledigt und wäre weltweit stigmatisiert.
Die Überschrift „Warum eine Straßenbahn keine Option ist“ - und dann im Artikel selbst nur der lapidare Satz „Kritiker halten sie für viel zu teuer“
Da wird mit der Überschrift neugierig gemacht auf Informationen, die dann im Artikel nicht geliefert werden- sowas nennt man „Rechts blinken und links abbiegen“
Man huldigt halt leider immer noch dem Individualverkehr