Das Thema Abriss und Neubau der Maxbrücke in Schweinfurt bereitet nicht nur den Verantwortlichen in der Stadtverwaltung und im Stadtrat sowie dem innerstädtischen Handel in Schweinfurt Sorgen. Was ist die beste Lösung? Wie kann man eine jahrelange Sperrung einer der wichtigsten Verbindungen zwischen der Stadt und dem südlichen Landkreis verhindern? Nun gibt es eine überraschende Entwicklung, denn zum ersten Mal haben sich Kommunalpolitiker aus dem Landkreis zu Wort gemeldet.
Unmittelbar betroffen vom Thema Maxbrücke ist natürlich die Gemeinde Sennfeld, denn auf deren Gemeindegebiet führt die Brücke von Schweinfurt kommend. Eingebunden in Gespräche war die Gemeinde bisher nicht, vor allem auch deshalb, weil die Kosten für die Maxbrücke alleine die Stadt Schweinfurt zu tragen hat.
Nun gab es einen Antrag in der jüngsten Sennfelder Gemeinderatssitzung, der zumindest in der Stadtverwaltung für Überraschung gesorgt haben dürfte. Denn die CSU-Fraktion im Sennfelder Gemeinderat spricht sich ausdrücklich für den Bau einer dritten Mainbrücke in Schweinfurt aus. Ihr Anliegen an die Stadt Schweinfurt lautet, alle Möglichkeiten zu prüfen, um eine jahrelange Bauzeit zu verhindern und die Maxbrücke möglichst zu erhalten.
Eine neue Mainbrücke über die Cramer-Mühlen-Insel als bevorzugte Variante
Das Ansinnen verfolgt auch der Handelsverband, der den Vorschlag unterbreitet hat, eine neue Mainbrücke über die Cramer-Mühlen-Insel zu bauen und sie mit einem Kreisel an der Kreuzung Paul-Rummert-Ring/Alte Bahnhofstraße anzubinden sowie auf der anderen Mainseite in Höhe der Zufahrt zur Maininsel. Der Vorschlag ist eine von drei Alternativen, die der Stadtrat kürzlich zu einer erneuten intensiven Prüfung auf Machbarkeit ausgesucht hat.
Der zweite Vorschlag war der Bau einer neuen Mainbrücke auf Höhe des Bahnhaltepunktes Schweinfurt Mitte. Ebenso noch einmal intensiv geprüft wird der von Oberbürgermeister Sebastian Remelé und der Bauverwaltung Stand jetzt nach wie vor präferierte Vorschlag, die Brücke abzureißen und am gleichen Standort neu zu bauen. Baubeginn wäre wohl frühestens ab 2029.
Eine Problematik eint alle Ideen für neue Mainbrücken: Wie kann man die zweispurige Eisenbahn-Trasse so überqueren, dass ein Anschluss an das Straßennetz dahinter nicht zu steil ist? Laut dem Ingenieurbüro, das die ersten Vorschläge im Auftrag der Stadt geprüft hat, verlangt die Bahn eine lichte Höhe von 6,20 Metern über den Gleisanlagen, was durchaus problematisch wäre, da notwendige Rampen, die zur Brücke führen, deutlich mehr Gefälle hätten als gesetzlich erlaubt.
CSU Sennfeld mit eindringlichem Appell an die Schweinfurter Verwaltung
Im CSU-Antrag in Sennfeld, den Bürgermeister Oliver Schulze in der jüngsten Gemeinderatssitzung verlas, wird die Besorgnis ausgedrückt, dass eine längere Bauzeit große Nachteile für Handel und Gewerbe in Stadt und Landkreis brächte. Der Appell an die Stadt lautet, eine Lösung zu finden, die die Verkehrsunterbrechung auf maximal ein Jahr beschränkt. Es gebe, so die CSU-Fraktion, "ausreichend neue technische Möglichkeiten, bei einem (hoffentlich überflüssigen) Abriss und Neubau der Maxbrücke, die Bauzeit in entsprechendem Rahmen zu halten".
Eine parallele Brücke bei der Cramermühle werde als vielversprechende Möglichkeit befürwortet, so der Antrag. Wenn die Maxbrücke als Fußgänger- und Radfahrerbrücke bestehen bleibe, könnte die neue Brücke auf den motorisierten Verkehr beschränkt werden. Zudem könnte das Schweinfurter und Sennfelder Gewerbegebiet in diesem Zusammenhang durch einen zweiten Anschluss an die Staatsstraße 2271 gestärkt werden.
Formuliert hatte die CSU-Fraktion ihr Anliegen als Appell an die Stadt, über den der Gemeinderat abstimmen sollte, auch im Namen der sogenannten Mainbogengemeinden Sennfeld, Gochsheim, Grafenrheinfeld, Grettstadt, Röthlein und Schwebheim sowie der Landkreisgemeinden. Auf Nachfrage von Christian Birkmeyer, ob diese sich dazu geäußert hätten, konnte dritter Bürgermeister Jürgen Bandorf gleichwohl keine Antwort geben.
Grundsätzlich hänge Sennfeld aber besonders an der Maxbrücke, erklärte Stefan Eichhorn. Vier Jahre potenzielle Bauzeit müssten verhindert werden. Wie Bürgermeister Schulze erklärte, sei die Gemeinde Sennfeld bei dieser Entscheidung nicht zuständig und habe kein Mitbestimmungsrecht. Er könne aber Kontakt mit Oberbürgermeister Sebastian Remelé aufnehmen. Er finde die Idee einer Ausweichbrücke gut und werde nachfragen, wie der Sachstand sei.
In diesem Zusammenhang ging Schulze auch auf die Initiative von Gemeinderat Gerold Schömig ein, der die Möglichkeit eines Mainübergangs über die Schleuse angesprochen hatte und dazu ältere Überlegungen präsentierte, die allerdings vom Wasser- und Schifffahrtsamt abgelehnt worden waren. Eine solche Variante war auch nicht in der Prüfung durch die Stadtverwaltung.
Bis eine weitere Brücke da geplant, genehmigt und gebaut wird, vergehen doch Jahre. Da wird die Maxbrücke vorher abgerissen und neu gebaut werden, bevor da eine weitere Brücke gebaut wird.
Aber hey, Schweinfurt hat doch eigentlich schon drei, wenn man die Autobahnbrücke mitzählt sogar vier Brücken. Okay, bei einer fahren zwar keine Autos drüber, dafür aber Züge ... könnten drüber, aber die Stadt Schweinfurt und die Sennfelder sind doch da alle dagegen und haben da leider keinen Weitblick. Das könnte die Straßen in und um Schweinfurt um einiges entlasten.
Wäre auch mal eine Überlegung wert.
MfG Rainer Blenk