Die Volkshochschule der Stadt Schweinfurt ist mit ihrem Kursangebot bestens aufgestellt. Laut einer im ZEITmagazin veröffentlichten Statistik (mit Zahlen aus 2012) steht die vhs Schweinfurt bundesweit an zweiter Stelle – was die Anzahl der Kurse je 10 000 Einwohner betrifft.
Mit rund 1000 Angeboten stellt sie jedes Semester die Volkshochschüler erneut vor die Qual der Wahl. Die sechs Themenblöcke gliedern sich in Gesellschaft, Beruf, Sprachen, Gesundheit, Kultur und Spezial.
Die Veranstaltungen finden entweder in dem zentralen Schulgebäude an der Schultesstraße (gegenüber der Heilig-Geist-Kirche), in den Schulsporthallen der Stadt, oder in den Räumlichkeiten der 16 Kooperationspartner im Landkreis statt.
Also in den Gemeinden Bergrheinfeld, Dittelbrunn, Euerbach, Geldersheim, Gochsheim, Niederwerrn, Poppenhausen, Schonungen, Schwanfeld, Schwebheim, Sennfeld, Stadtlauringen, Üchtelhausen, Waigolshausen, Wasserlosen und Werneck. Im südlichen Bereich des Landkreises unterhält Gerolzhofen eine eigene vhs, weshalb man dort nicht präsent ist.
Die vhs Schweinfurt ist seit 1946 die kommunale Weiterbildungseinrichtung für die Stadt und den Landkreis. Diese hat den öffentlichen Bildungsauftrag gemäß der bayerischen Verfassung zu erfüllen, offen für alle, parteipolitisch und weltanschaulich unabhängig zu sein, und die persönliche Weiterbildung, die berufliche Qualifizierung sowie ein interkulturelles und nachhaltiges Lernen zu ermöglichen.
Das Pramm: Ein Gemeinschaftswerk vieler Akteure
Um diese Aufgaben erfüllen zu können, kooperiert die vhs mit unterschiedlichen Partnern. Das Programmangebot versteht sich als Gemeinschaftswerk vieler Akteure. „Wir wollen nicht nur Kenntnisse, sondern auch Orientierungswissen und Kultur vermitteln“, sagte Jutta Cize, Leiterin der vhs, im Pressegespräch zur Serie über die Ämter und Einrichtungen der Stadt in dieser Zeitung.
Diesen großen Aufgaben stellt sich eine eher überschaubare Mitarbeiterschaft: Vier Pädagoginnen, vier Verwaltungskräfte und die Leiterin teilen sich acht Stellen. Mit 2002 Veranstaltungen und 46 489 Teilnehmern im Jahr 2014 ist die Schweinfurter die drittgrößte vhs in Unterfranken – nach Würzburg und Aschaffenburg.
Hochbetrieb in der Schultesstraße
„Hervorragend“ ausgelastet sind die 30 Räume im Schulgebäude an der Schultesstraße, wo neben dem Hochbetrieb am Abend auch tagsüber allerhand Leben herrscht, etwa durch die 14 Integrationskurse, durch Sprach- und Gesundheitsangebote, die beiden „Zugpferde“ im vhs-Programm. Unterricht und Vorträge werden von Dozenten und Referenten gehalten. Nicht nur die 300 „Stammkräfte“ müssen die nötigen Qualifikationen belegen. Diese werden auch bei gelegentlicher Mitarbeit vorausgesetzt, „weshalb wir auch sehr gut anerkannt sind“, so Jutta Cize. Wie im Sprachen-, Kultur- und Gesundheitsbereich ist die vhs auch in der Sparte Integration bestens vernetzt, etwa mit dem Ausländeramt der Stadt, den Jobcentern, Schulen und Betrieben.
Kritik erntet die vhs-Leiterin zumeist für die Parkplatzsituation rund um das Schulgebäude, das zwar mit Bus (Nähe Busbahnhof Roßmarkt) und Bahn (Haltepunkt Stadtmitte) bestens zu erreichen ist, für den Individualverkehr jedoch weniger Parkplätze als so manche City einer Großstadt bietet. Jutta Cize nimmt es mit Humor: „Wenn es um fehlende Parkplätze geht, so haben wir eindeutig vhs-Großstadtniveau!“
Für die Zukunft wünscht sich die Leiterin, dass die vhs Bewährtes auf auf hoher Qualitätsstufe halten und auch Neues ausprobieren kann, dass sie bei kurzfristigen Entscheidungen die Unterstützung des vhs-Beirates, des Fördervereins und der Oskar-Soldmann-Stiftung behält.
- Die Frauenbeauftragte
- Die Büchereileiterin
- Der Kulturamtsleiter
- Der Sozialreferent
- Der Referent für Sport und Schulen
- Die Finanzreferentin
- Der Ordnungsreferent
- Der Oberbürgermeister
- Der Baureferent
- Der Ordnungsreferent
- Amt für soziale Leistungen
- Das Bürgeramt
- Der Stadtarchivar
- Servicebetrieb Stadtgrün
- Der Chef der Stadtkasse
- Gern daheim
- Der Personalchef
- Das Standesamt
- Das Bauverwaltungsamt
Der Stiftung ist es beispielsweise zu verdanken, dass in Deutschland geborene Kinder deutscher Eltern, die aus russischen Gebieten zugewandert sind, Kurse in Russisch besuchen können, wobei die Schulung im Lesen und Schreiben ein zweites sprachliches und berufliches Standbein bieten soll.
Ein weiteres Schweinfurter Alleinstellungsmerkmal in der vhs-Landschaft stellen mit Fördervereins- und Stiftungsgeldern gesponserte Vorkurse für Migranten dar, in denen das lateinische Alphabet all jenen vermittelt wird, denen es bisher fremd war, so dass ein Einstieg in die regulären Integrationssprachkurse erleichtert wird.