Baureferent Ralf Brettin kam im April 2014 von Überlingen am Bodensee, wo er Baubürgermeister der Stadt mit 23 000 Einwohnern war, nach Schweinfurt, weil die Stadt der Industrie und der Kultur beim Städtebau und in der Architektur „außergewöhnliche Wege geht“.
54 Jahre alt ist der gebürtige Westfale, dessen Referat diese Zeitung heute im Rahmen der Serie über die Stadtverwaltung vorstellt. Die grundsätzlichen Aufgaben haben sich für Brettin, der an der TU Dortmund Architektur studiert hat, mit dem Umzug in den Norden von Bayern nicht geändert.
Doch die Rahmenbedingungen seien anders, sie seien reizvoller, auch weil Schweinfurt finanziell gut aufgestellt sei, die Stadt sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten engagiert entwickelt und städtebauliche Akzente habe, sagt Brettin.
Altstadtsanierung und zeitgemäße Neubauten würden sich in Schweinfurt ergänzen und der Stadt ihr Gesicht geben. Dazu gehöre eine gesunde Portion Mut. Diesen habe Schweinfurt, so Brettin.
Als Beispiele für eine Architektur der Jetztzeit nennt der Baureferent das Museum Georg Schäfer, das Konferenzzentrum samt Hotel auf dem Maininsel und das Jugendhästehaus. Ideen und Mut seien weiterhin gefragt, meint Brettin, der hierbei vor allem die Konversion im Blick hat.
Neben der Herausforderungen, die sich in den ehemals von den Amerikanern genutzten Flächen auf Stadtgebiet stellen würden, dürfe man jedoch die Stadtsanierung nicht vergessen. Auf diesem Gebiet habe Schweinfurt enorm viel geleistet, was Ansporn für die Zukunft sei.
Von den Investitionen der öffentlichen Hand in die Altstadtsanierung verspricht sich Brettin Modernisierungsprojekte privater Investoren in den jeweiligen Nachbarschaft. Dies sei so in der Südlichen Altstadt, im Zürch und in der Krummen Gasse gewesen, – und werde sich so auch alsbald rund um das Zeughaus einstellen.
Beim Hochbau ist aktuell das Erhalten und Erneuern angesagt. Die städtischen Gebäude zukunftsfähig zu machen, sei eine riesige und auch kostenintensive Aufgabe, so der Baureferent.
Der Erhalt und nicht der Neubau steht beim Tiefbau ebenfalls an erster Stelle. In den nächsten Monaten fällt etwa die Entscheidung über die Franz-Josef-Strauß-Brücke (Abriss und Neubau oder Generalsanierung). Allein die Sofortmaßnahmen, die den Bestand der Brücke wenigsten auf einige Jahre sichern sollen, sind mit bis zu 700 000 Euro veranschlagt.
- Die Frauenbeauftragte
- Die Büchereileiterin
- Der Kulturamtsleiter
- Der Sozialreferent
- Der Referent für Sport und Schulen
- Die Finanzreferentin
- Der Ordnungsreferent
- Der Oberbürgermeister
Die weitaus größte Abteilung im Referat ist der Servicebetrieb Bau und Stadtgrün, in der 212 der 262 Mitarbeiter von Ralf Brettin beschäftigt sind. Straßenreiniger wie Stadtgärtner würden „unauffällig sehr viele und sehr, sehr gute Arbeit“ leisten.
Stolz ist Brettin außerdem auf die über 2000 Hektar Stadtwald, der wichtig für Klima, Luftqualität, Wasserhaushalt und für die Erholung sei. Apropos Klima: das Klima im Rathaus schätzt Brettin ganz besonders, denn die Arbeit in einer guten Führungsmannschaft und mit einem kompetenten Team mache Spaß.