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SCHWEINFURT
Ordnungs-Referent - ein Job, mit dem man sich nicht nur Freunde macht
Jan von Lackum: Leiter des Referats III.
Foto: Gerd Landgraf | Jan von Lackum: Leiter des Referats III.
Gerd Landgraf
Gerd Landgraf
 |  aktualisiert: 03.12.2019 08:41 Uhr

Die Damen und Herren vom Verkehrsüberwachungsdienst (VÜD) und die Anlagenaufseher gehören zur Mannschaft von Jan von Lackum, der das „Referat für öffentliche Sicherheit und Ordnung, Baurecht und Umweltschutz“ im Rathaus leitet.

Dass kleine „Knöllchen“ großen Ärger machen, dass Platzverweise unbeliebt sind, das weiß kaum einer besser als von Lackum, der einmal im Jahr ganz groß und ganz positiv herauskommt: beim Volksfest, dessen Organisation und Durchführung ebenfalls in den Händen des Referats III liegen. Diese Zeitung stellt im Rahmen einer Serie die Ämter und Referate der Stadtverwaltung vor: heute das Referat III.

Untergliedert sind die im Referat III gebündelten klassischen Verwaltungsaufgaben einer Kommune in Sicherheit und Ordnung, Meldewesen und Ausländerangelegenheiten, Bürgerservice, Baurecht, Umweltschutz sowie Standessamt und Standesamtaufsicht. Der 40-jährige Jan von Lackum ist seit März 2013 für diesen Aufgabenbereich der Stadtverwaltung zuständig.

Von Duisburg bis nach Schweinfurt

Von Lackum ist gebürtiger Duisburger, studierte in Göttingen (Jura), war am Oberlandesgericht Bamberg und anschließend in einer Bamberger Kanzlei tätig, bis er 2002 in den öffentlichen Dienst und nach Erlangen wechselte. Von Lackum hatte mehr durch Zufall als durch konkrete Suche von der Stelle in der mittelfränkischen Großstadt erfahren und sich beworben. So ganz ernst war die Nachfrage nicht, sie war mehr ein Testballon. „Ganz gelöst“ habe er sich vorgestellt – und Erfolg gehabt. Zuständig war von Lackum in der Universitätsstadt als Justitiar bereits auch in Sachen Baurecht. Nach elf Jahren nutzte er die Chance zum Aufstieg, die ihm Schweinfurt bot.

Heute weiß der Referent, dass die Sicherheit und Ordnung unter den fünf städtischen Referaten die für ihn „voll und ganz“ richtige Entscheidung war. Zwar müsse er oft Nein sagen, auch sei er für so manchen Parksünder der Buhmann, und auch mit negativen Bescheiden im Aufenthaltsrecht, mit dem Einstellen einer Baustelle, oder gar mit den Kontrollen in der Gastronomie sei kein Blumentopf zu gewinnen, doch ihm sei der Spaß an und in der Arbeit nicht verloren vergangen.

Ordnung auch auf dem Schreibtisch

„Ich werde jede Woche gefordert“, was keine Langeweile aufkommen lasse, sagt der Referent, der den Bürgern die „Ordnungsverwaltung“ vermitteln will. Und Ordnung herrscht bei ihm auch im Büro. Dort stapeln sich keine Unterlagen. An der Wand hinter dem Schreibtisch hängen keine Bilder, sondern Stadtpläne. Diese brauche er täglich, und er brauche zudem den Kontakt vor Ort, weshalb er Verkehrsprobleme nicht nur auf den Plänen, sondern zusätzlich per Anschauung studiere. Gleiches gelte bei Fragen zum Baurecht.

Zum Referat gehört das größte städtische Amt, jenes für öffentliche Ordnung und Umweltfragen. So hat sich von Lackum um 110 aktive Feuerwehrmänner und -frauen zu kümmern, um den Naturschutz und das Abfallrecht, um Strahlen- und Baumschutz, Lebensmittelüberwachung, Versammlungen und Feste, Gewerbeanmeldungen, Märkte, Waffenrecht sowie Jagd- wie Fischereiwesen und auch die Kfz-Zulassung gehört zu diesem Amt. Im Bürgeramt sind Melderwesen und Bürgerservice zusammengefasst. Baurecht und Standesamt erweitern das Aufgabengebiet.

Die Arbeit wird nicht weniger

Aktuelle Problemfelder sieht von Lackum in seinem Referat nicht, gleichwohl gäbe es in einer Verwaltung immer „Baustellen“. Referate übergreifend stehe eine Verbesserung bei der Bauberatung an. Das Standesamt wächst, weil die Stadt diese Aufgaben für etliche Landkreisgemeinden übernommen hat. Die Ausländerbehörde braucht dringend mehr Platz. In Sachen Volksfest ist für die Zukunft über eine Umsiedlung in die frühere Ledward Kaserne nachzudenken, denn der Volksfestplatz mit seiner aufwendigen Infrastruktur unter der Asphaltdecke wird mittelfristig zum Sanierungsfall.

Brandaktuell ist das Thema Sauberkeit in der Innenstadt. Wer Abfall und Zigarettenkippen achtlos verteilt, den erwarten saftige Geldbußen, sagt Jan von Lackum, der bis zum Ende der laufenden Schonfrist, auf „Einsichten ohne finanzielle Anreize“ hofft.

 

 
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