Der Rhöner Wurstmarkt in Ostheim rückt näher. Erneut haben sich über 50 Aussteller angekündigt, die am Samstag und Sonntag, 12. und 13. Oktober, ihre Produkte in der Marktstraße präsentieren. Unter dem Motto "Entdecken, Schmecken, Genießen" sind auf der Feinschmeckermesse die Besucherinnen und Besucher zu Verkostungen von Wurst, Schinken und Co. eingeladen. Unter den Ausstellern sind zahlreiche Metzgereien, die die Gelegenheit nutzen werden, die ganze Bandbreite ihres Handwerks an den Mann und an die Frau zu bringen. Dabei haben sie sich auch dieses Jahr wieder etliche Spezialitäten einfallen lassen. Vier Rhöner Betriebe erzählen, was sie Besonderes im Angebot haben.
1. Barbara Fink von der Metzgerei Dros in Fladungen: Leckere Brotzeit für eine Wanderung
"Die Spannung steigt", blickt Barbara Fink erwartungsvoll dem Rhöner Wurstmarkt entgegen. Sie freut es vor allem, dass das Metzgerhandwerk an diesen zwei Tagen die Gelegenheit hat, seine ganze Vielfalt zu zeigen. "Die Rhön ist auf relativ kleinem Gebiet sehr reich an kulinarischen Erzeugnissen", betont die Obermeisterin der Metzgerinnung Main-Rhön.
Als Spezialität nimmt sie unter anderem die "Rhöner Wurzeln" mit zum Wurstmarkt. Dabei handelt es sich um etwa zwei bis drei Zentimeter breite Streifen vom gepökelten Bauchfleisch, die dann so verdreht werden, dass sie wie Wurzeln aussehen. Es gibt sie in zwei Geschmacksvarianten. Einmal die "bemoosten Wurzeln". Moos steht dabei nicht für die Pflanze, sondern die Farbe Grün. Das Bauchfleisch ist mit Knoblauch, einer Pfeffermischung und Kräutern aus der Rhön gewürzt. Zum anderen die "Buchen-Wurzeln", die mit einer Paprikamischung gewürzt werden und dadurch eine rötliche Färbung erhalten. "Die Rhöner Wurzeln sind gut für eine Brotzeit geeignet – für den Rucksack beim Wandern – und schmecken lecker mit Brot, Meerrettich und Radieschen", erklärt die Metzgermeisterin.
2. Anton Koob von der Metzgerei Koob in Brendlorenzen: Acht Monate gereifter roher Schinken
Für Anton Koob wird es der letzte Wurstmarkt sein. Der Metzgermeister ist seit über 20 Jahren von Anfang an dabei. "Meine Nachfolgerin wird jedoch so wie bisher weiter beim Rhöner Wurstmarkt mitmachen", versichert er. In Ostheim wird er auf jeden Fall den "Brender Landschinken", der von ihm selbst kreiert wurde, anbieten. Dahinter verbirgt sich ein roher Schinken, der acht Monate gereift ist und einen Gewichtsverlust um 50 Prozent hinnehmen muss, bis er auf den Ladentisch kommt.
Im Gepäck hat der frühere Obermeister der Metzgerinnung außerdem seine Bauernsalami, die original nach einem alten Rezept seines Großvaters hergestellt wird. Damals war Haltbarkeit sehr wichtig. Die Ringsalami gibt es dementsprechend als haltbare Hartwurst, aber auch in einer weichen Ausführung. Abgerundet wird das Angebot unter anderem noch von Schinkenschmalz und Bärlauch-Frischkäse.
3. Stephan Glasauer von der Metzgerei Glasauer in Münnerstadt: Tüfteleien in Richtung Außergewöhnliches
"Wir waren vor zwei Jahren das erste Mal beim Wurstmarkt dabei und es hat uns sehr gut gefallen", erklärt Stephan Glasauer. Insofern war es keine Frage, dass er und sein Sohn Dominik heuer wieder mit von der Partie sind. Die beiden Metzgermeister tüfteln noch, was sie mit nach Ostheim nehmen. Er stehe mehr für die klassischen Angebote wie Hausmacher Wurst und Schinken, sein Junior dagegen teste gerne auch neue Trends.
Spruchreif ist bereits, dass die Glasauers einen Grill für ein offenes Feuer aufstellen werden. Das sei eine besondere Attraktion für die Besucher. Sein Sohn experimentiere außerdem gerade in Richtung Pastrami-Sandwiches mit Rindfleisch, das heiß gesmoked wird. Hier sei man aber noch am Ausprobieren. "Sicher ist, dass wir keine Steaks oder Bratwürste anbieten werden. Es wird schon etwas eher Außergewöhnliches sein", verspricht Stephan Glasauer.
4. Igor und Daniel Zink von der Metzgerei Zink in Bischofsheim: Kloster-Kreuzbergbier zum Anbeißen
Die Brüder Igor und Daniel Zink sind zum ersten Mal beim Rhöner Wurstmarkt dabei. "Es wird eine spannende neue Herausforderung für uns", sagt Daniel Zink. Da es für sie eine Premiere ist, könnten sie noch nicht genau einschätzen, was auf sie zukommt. "Aber wir sind voller Vorfreude." Dem schließt sich sein älterer Bruder Igor an: "Wir freuen uns sehr auf die neue Erfahrung, die vielen Besucher und darauf, unsere Produkte zu präsentieren."
In Ostheim wollen sie vor allem ihre Hausmacher Wurst vorstellen. Dazu gehören Presssack, Blutwurst, Schinkenspeck, Leberwurst und verschiedene Knacker. Eine besondere Spezialität werden die Kreuzbergstangen sein, die mit originalem Kloster-Kreuzbergbier verfeinert sind.
