Die Bundestagswahl am kommenden Sonntag rückt immer näher. Trotzdem ist rund ein Drittel der Wahlberechtigten noch unentschlossen, bei welcher Partei sie ihr Kreuzchen machen werden. Laut einer vor kurzem veröffentlichten Erhebung von Infratest Dimap für den ARD-Deutschlandtrend lag Scholz mit 40 Prozent vorne, dahinter folgten aber weder Laschet noch Baerbock, sondern die Angabe „weiß nicht“ mit 28 Prozent.
Auch das weist auf eine gewisse Unsicherheit hin, wen man wählen sollte. Deshalb wollen wir den noch Unentschlossenen unter Ihnen dazu eine Entscheidungshilfe geben. Einen kompletten Überblick zu inhaltlichen Positionen der Bewerberinnen und Bewerber gibt die Wahlentscheidungshilfe dieser Redaktion. Den elf Kandidaten und Kandidatinnen, die sich um das Direktmandat für den Wahlkreis Bad Kissingen bewerben, wurden Thesen geschickt, die sie knapp beantworten konnten. Wir haben die Kandidaten-Antworten zum Renten- und zum Wahlalter für Sie ausgewählt.
These 1: Damit die Renten auch für kommende Generationen sicher sind, muss das Renteneintrittsalter sukzessive bis auf 70 Jahre angehoben werden.
Laut Dorothee Bär (CSU) müssen neue und tragfähige Lösungen gefunden werden, um junge Generationen in Zukunft abzusichern. Sie verweist auf den CSU-Vorschlag zur Generationenrente. Sabine Dittmar (SPD) lehnt eine Rente mit 70 ab. Ihre Partei setzt dagegen auf starke Löhne und somit auf eine starke Rente. Laut Karl Graf Stauffenberg (FPD) soll das Renteneintrittsalter flexibel bleiben und individuell entschieden werden. Michael Kaiser (Freiheit jetzt!) sieht das Renteneintrittsalter von 67 Jahren als Maximum. Auch Michaela Reinhard (ÖDP) sieht, dass das Rentensystem einer Reform bedarf. Eine Erhöhung sei aber nur ein „Weiter so wie bisher“.
Manuela Rottmann (Die Grünen) hält an der Rente mit 67 fest, wolle es aber jeden leichter machen, selbst zu entscheiden, wann man in Rente gehen will. Frank Helmerich (Freie Wähler) sagt, "wenn 70-Jährige unser Sozialsystem retten müssen, ist es schlecht bestellt um Deutschland." Laut Freia Lippold-Eggen (AFD) haben sich die Altparteien seit Jahrzehnten vor der Reform gedrückt und Geld für versicherungsfremde Leistungen ausgegeben. Sonja Johannes (Die PARTEI) fragt ketzerisch: "Wer braucht Rentner? Arbeiten bis zum Umfallen ist die Devise!" Keine Stellungnahmen dazu haben Marco Garnache (dieBasis) und Claus Scheeres (Linke) abgegeben.
These 2: Wir brauchen mehr Beteiligung junger Menschen am politischen Prozess. Deshalb soll das Wahlalter auf 16 Jahre abgesenkt werden.
Für Dorothee Bär (CSU) gebe bereits heute viele Partizipationsmöglichkeiten für junge Bürgerinnen und Bürger, beispielsweise in Jugendbeiräten oder in der Jugendvereinigung einer Partei. Sabine Dittmar (SPD) sagt klar: "Das Wahlrecht muss für alle politischen Ebenen auf 16 gesenkt werden." Ebenso Karl Graf Stauffenberg (FPD), der junge Leute sehr wohl in der Lage sieht, eine Wahlentscheidung zu treffen. Michael Kaiser (Freiheit jetzt!) stellt die Frage, was als nächstes kommt und lehnt das Wahlalter ab 16 kategorisch ab.
Manuela Rottmann (Die Grünen) plädiert dafür, dass Wählen ab 16 die Demokratie stärke! Frank Helmerich (Freie Wähler) traut dies als Lehrer den Jugendlichen zu. Nach Freia Lippold-Eggen (AFD) sollte nur wählen, wer volljährig ist. Sonja Johannes (Die PARTEI) antwortet gewohnt satirisch: "Ist doch eh Worscht, solange die Lobby eine Drehtür in Berlin am Kanzleramt hat!" Keine Stellungnahmen dazu abgegeben haben Marco Garnache (dieBasis) und Michaela Reinhard (ÖDP). Claus Scheeres (Linke) hat sich trotz mehrmaliger Aufforderung der Redaktion nicht an dieser Aktion beteiligt.
Wer sich alle Fragen und Antworten vergegenwärtigen möchte, der klickt die Entscheidungshilfe der Redaktion an.