Obwohl Frank Helmerich aus Bad Könighofen noch keine zwei Jahre im "kommunalpolitischen Geschäft" ist, kann sich seine Bilanz sehen lassen: Am 15. März 2020 erzielte er bei der Bürgermeisterwahl in Bad Königshofen mit knapp 43 Prozent der Stimmen gegen Amtsinhaber Thomas Helbling von der CSU ein respektables Ergebnis. Zudem zogen von seinem Team 2020 gleich drei Kandidaten in den Stadtrat ein. Auch der Sprung in den Kreistag gelang dem 44-Jährigen damals als Kandidat der Freien Wähler auf Anhieb.
Der Tag, den dem Gerald Pittner anrief
Seine Wahlerfolge und auch der im Vorfeld der Stadtratswahl von seinem Team 2020 an den Tag gelegte Politikstil mit viel Bürgernähe und transparenter Informationspolitik rief dann einige Zeit später den hiesigen Landtagsabgeordneten der Freien Wähler auf den Plan. "Gerald Pittner rief bei mir an und fragte mich, ob ich nicht als Direktkandidat der Freien Wähler bei der Bundestagswahl antreten will", erzählt Helmerich.
Der Gymnasiallehrer bat sich zunächst ein paar Tage Bedenkzeit aus. "Ich musste mich schließlich erst mit meiner Familie beraten, ob ich diese Herausforderung annehmen soll oder nicht." Dann sagte er zu. Anfang dieses Jahres wählten ihn die Delegierten aus den drei Landkreisen Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld und Haßberge dann zu ihrem Direktkandidaten im Wahlkreis 248 Bad Kissingen. Die Nominierung fand unter erschwerten "Corona-Bedingungen" statt, wie sich Frank Helmerich erinnert. "In der großen Oskar-Herbig-Halle in Mellrichstadt trafen sich gerade mal elf Mitglieder, um die Nominierung durchzuführen."
Die Wasserversorgung sichern
Etwas vom Politikstil aus den Bürgermeisterwahlen mit nach Berlin nehmen – das haben sich Helmerich und die Freien Wähler für die Bundestagswahl vorgenommen unter dem Motto "Für Transparenz und die Verwirklichung neuer Ideen." "Mein Ziel im Bundestag ist die erfolgreiche und zielorientierte Vertretung der Belange meines Wahlkreises", heißt es dazu im Wahlprogramm von Frank Helmerich, der mit seiner Frau und seinen neun und zwölf Jahre alten Kindern am östlichen Stadtrand von Bad Königshofen in einem Einfamilienhaus mit großem naturnahen Garten wohnt.
Er erklärt, wie das bei einigen Themenfeldern im Detail aussehen könnte: "Besonders wichtig ist mir angesichts des Klimawandels die langfristige Sicherung der Trinkwasserversorgung in der Region." Er wisse, dass sich viele Bürger Sorgen darüber machen, dass die Quellen im Grabfeld vielleicht schon bald versiegen könnten. "Da muss möglichst schnell gehandelt werden", mahnt Helmerich ein schnelles und energisches Handeln insbesondere bei den zuständigen Ministerien in München an.
Windenergie weiter ausbauen
Ganz weit oben auf der To-Do-Liste des Freie-Wähler-Direktkandidaten aus Bad Königshofen, der sich schon seit vielen Jahren ehrenamtlich als Sportwart und Trainer des BC Bad Königshofen engagiert, steht der weitere Ausbau der Windenergie. "Die 10-H-Regel muss fallen." Er sei zudem für eine verbindlich vorgeschriebene Errichtung von Fotovoltaikanlagen auf oder an öffentlichen Gebäuden, wo das sinnvoll sei. Weitere riesige PV-Freiflächenanlagen sieht er dagegen kritisch. "Wir dürfen dafür keine Flächen verbrauchen, die besser von der Landwirtschaft genutzt werden sollten." Um die Klimaziele zu erreichen, sieht Helmerich keine Alternative zum Ausbau der Elektromobilität. Die Fördergelder, die es beim Kauf eines Elektroautos gibt, seien sinnvoll angelegt. "Wichtig ist aber auch der weitere Ausbau der Infrastruktur mit genügend Schnellladesäulen."
Seitenhieb auf die "Digitalministerin"
Schüler und Lehrer hatten und haben unter der Corona-Pandemie besonders zu leiden. Über zwei Dinge ärgert sich Frank Helmerich dabei besonders: "Beim Distanzunterricht haben wir gesehen, dass auf dem Land noch einiges im Argen liegt, was die Versorgung mit schnellem Internet angeht." Das will er durchaus als Seitenhieb auf CSU-Direktkandidatin Dorothee Bär in ihrer Funktion als Beauftragte des Bundesministeriums für Digitalisierung verstehen. Zum anderen müssten schon längst in allen Klassenzimmern Luftreiniger stehen, wie er es schon seit vielen Monaten fordere. "Auch da wurde seitens der Politik einfach viel zu spät gehandelt."
Helmerich: Schulen müssen offen bleiben
Was ganz wichtig ist für den Oberstudienrat am Bad Königshöfer Gymnasium, der von 2001 bis 2006 an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg Geografie und englische Sprach- und Literaturwissenschaft studiert hat: Die Schulen müssen nach den Sommerferien offen bleiben. Impfungen auch von Schülern ab zwölf Jahren, wie es jetzt die Stiko empfiehlt, hält er deshalb für dringend geboten, um im neuen Schuljahr erneute Schulschließungen und Distanzunterricht zu vermeiden. "Ich kann Impfskeptiker nicht verstehen", so Helmerich. Dass sich ausgerechnet der Bundesvorsitzende der Freien Wähler und Bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger noch nicht hat impfen lassen, dafür hat er kein Verständnis. "Wir haben alle die Verpflichtung, uns und andere mit einer Impfung zu schützen." Das sei der Weg, um die Pandemie hinter uns zu lassen.
Hoffnung auf Knacken der 5-Prozent-Marke
Dass die aktuellen Umfragewerte für die Freien Wähler immer noch unter der Fünf-Prozent-Hürde liegen und ein Einzug in den Bundestag deshalb schwer werden wird, weiß Frank Helmerich. Trotzdem blickt er dem Wahlabend zuversichtlich entgegen. Viele Bürger würden sich schließlich den Einzug der Freien Bürger in den Bundestag wünschen. "Fünf Prozent sind möglich und ich bin optimistisch, dass das am Wahlabend auch funktionieren wird."
Zur Person
Familienstand: verheiratet, zwei Kinder
Wohnhaft: Bad Königshofen
Beruf: Oberstudienrat
Wahlprogramm unter: www.fw-bayern.de/btw-2021/frank-helmerich
Dass er Aiwanger die Berechtigung abspricht, über seinen Körper selbst zu entscheiden, beweist, dass der Kandidat in Söder's CSU besser aufgehoben wäre.
Oder aber zur SPD wechselt: Frau Dittmar, eine enebso unwählbare Kandidaten im Wahlkreis, hatte im Bundestag für die Masern- Impfpflicht getrommelt, dass einen Sehen und Atmen verging.
Wir alle sollten die Verpflichtung haben, solche Kandidaten aus der Politik herauszuhalten.