Auch dieses Jahr gibt es im Landkreis Kitzingen wieder mehrere große Baustellen, die den Verkehr einschränken und zu Umleitungen zwingen. Mancherorts werden Straße komplett gesperrt, so wie in den Ortsdurchfahrten Untersambach oder Holzberndorf, an anderer Stelle versucht man, Strecken offen zu halten, etwa rund um die Autobahnbaustellen in Hörblach und Feuerbach. Wir stellen neun Brennpunkte vor, an denen es 2024 eng werden könnte.
1. St 2271 bei Hörblach: Abriss und Neubau der Autobahnbrücke (Februar 2024 bis Herbst 2025)
Eine Brücke im laufenden Verkehrsbetrieb zu erneuern ist eine Herausforderung, und genau dieser Aufgabe wollen sich die Autobahnbauer in den nächsten Monaten an der Brücke unterhalb der A3 bei Hörblach stellen. Der Neubau des zu schmal gewordenen Bauwerks wird – genau wie der Umbau der Anschlussstelle Kitzingen/Schwarzach – "in einer Vielzahl von Schritten" stattfinden, wie der zuständige Projektleiter Thomas Schwenzer sagt. Die Staatsstraße 2271 soll dabei – wie alle vom A3-Ausbau betroffenen "größeren Strecken" – weitgehend offen gehalten und nur gesperrt werden, "wenn wir akut am Arbeiten sind".
Erster Schritt wird ab Mitte Februar die Absenkung der Fahrbahn um bis zu einen Meter im Bereich der Brücke sein. Damit soll – wie bei allen Bedarfsumleitungen – sichergestellt sein, dass die lichte Höhe von 4,50 Meter erreicht bleibt, wenn später das Traggerüst für die neue Brücke errichtet wird. Der Verkehr wird in dieser Zeit einspurig über eine Ampel geregelt. Ab April beginnt dann der Abbruch der alten Brücke, zunächst in Fahrtrichtung Nürnberg. Während der Verkehrsfluss auf der Autobahn gesichert ist, muss die Staatsstraße zumindest tageweise voll gesperrt werden. Der Bau der neuen Brücke zieht sich bis Herbst 2025.
2. KT 12 Großlangheim – Hörblach: Neubau der Autobahnbrücke (bis Mai 2024)
Mit schwerem Gerät machten sich in einer Dezembernacht 2022 die Bauarbeiter zu schaffen, um das schmale Brückchen über die A3 zwischen Großlangheim und Hörblach wegzureißen. Über Nacht war damit eine der wichtigen Nord-Süd-Verbindungen im Landkreis gekappt, und das neue Bauwerk lässt auf sich warten. Vor vier Monaten wurden die Stahlgerüste der künftigen Brücke, mehr als 200 Tonnen schwer, in einer weiteren nächtlichen Aktion geliefert und verankert. Jetzt muss das Teil hüben wie drüben an die Kreisstraße angeschlossen und mit Beton aufgegossen werden. Im Moment ist die Baustelle mit Zelten eingehaust, um Abdichtungsarbeiten zu erledigen. Wie geplant soll im Mai der Verkehr wieder fließen.
3. St 2420 Rödelsee – Iphofen: Bau eines Kreisverkehrs (Frühjahr 2024 bis Herbst 2024)
Mit dem neuen Baugebiet Am Schwanberg in Rödelsee erwuchs auch die Idee eines Kreisverkehrs. Er soll an der Einmündung der von Mainbernheim kommenden Kreisstraße KT 12 in die Staatsstraße 2420 entstehen und das Baugebiet mit seinen 75 Plätzen an den Verkehr anbinden. Auch über eine Ampel war zwischendurch diskutiert worden – sie wäre die billigere Lösung gewesen. Jetzt also der Kreisverkehr, dessen Bau in mehreren Schritten erfolgen soll. Von einer wochenlangen Vollsperrung an dieser Stelle ist mittlerweile keine Rede mehr, auch um den ÖPNV- und Schulbusbetrieb nicht zu sehr zu stören. Stattdessen soll die Straße während des Baus halbseitig und nur in den Sommerferien komplett gesperrt werden.
4. KT 11 Kleinlangheim – Haidt: Neubau der Autobahnbrücke (bis Dezember 2024)
Vier Monate sind seit dem Abbruch der 60 Jahre alten Autobahnbrücke zwischen Kleinlangheim und Haidt nun vergangen, auch sie stand dem sechsspurigen Ausbau der A3 im Weg und wird gerade neu aufgesetzt. Bis der Brückenschlag an dieser Stelle vollzogen ist, kann es noch ein Weilchen dauern. Erst am Jahresende soll das neue Bauwerk stehen. Es ist die erste und eine von nur zwei Brücken im gesamten Abschnitt zwischen Biebelried und Erlangen, die als "einhüftige Schrägseilkonstruktion" ausgeführt wird, wie Projektleiter Thomas Schwenzer erklärt. Diese ist aufwändiger als die übliche Stahlverbundbauweise und beruht auf einem Pylon an einem der beiden Brückenköpfe, an dem das Bauwerk verankert und aufgehängt wird. Der Auto- und Busverkehr kann bis auf Weiteres unter der A3 bei Atzhausen durchschlüpfen.
5. B 286 in Birklingen: Sanierung der Ortsdurchfahrt (bis Ende 2024)
Seit Oktober wird die ziemlich unter die Räder gekommene Ortsdurchfahrt Birklingen hergerichtet, und der Plan war, die Straße vor Weihnachten wieder für den Durchgangsverkehr zu öffnen. Doch die Totalsperre ist immer noch aktiv und zwingt Auto- und Lkw-Fahrer weiterhin zu weitreichenden Umleitungen. Neben der Sanierung der Bundesstraße werden an der Einmündung in die Kreisstraße 19 Richtung Iphofen eine Linksabbiegespur, zwei Querungshilfen zur Temporeduzierung sowie ein zweieinhalb Meter breiter Geh- und Radweg neben der Fahrbahn gebaut. Die Maßnahme wird noch bis Jahresende dauern und lässt wegen ihrer hohen Kosten aufhorchen: 3,1 Millionen Euro für 447 Meter Straße.
6. KT 24 in Untersambach: Sanierung der Ortsdurchfahrt (Frühjahr 2024 bis Anfang 2025)
Es ist eine große Sache, die im Frühjahr auf das kleine Untersambach zukommt. Nicht nur die desolate Straße, sondern auch Kanal- und Wasserleitung in der Ortsdurchfahrt sollen von Grund auf saniert werden. Der Austausch der maroden Rohre war die Bedingung, damit der Landkreis die Kosten für den Straßenbau trägt. Und so sollen – wenn das Wetter mitspielt – ab März auf einem 450 Meter langen Abschnitt die Arbeiten beginnen, die nach Angaben der Gemeinde Wiesentheid etwa ein Jahr dauern werden. Für den Durchgangsverkehr wird die Straße in dieser Zeit komplett gesperrt bleiben. Nicht enthalten ist in der Maßnahme der Ausbau eines ebenfalls stark abgefahrenen Teilstücks durch den Wald Richtung Wiesentheid.
7. KT 49 in Holzberndorf: Ausbau der Ortsdurchfahrt (bis Juni 2024)
Ein bisschen Geduld braucht es noch, bis man die Ortsdurchfahrt in Holzberndorf wieder nutzen kann. Bis Mai oder Juni sollen die Bauarbeiten dort abgeschlossen sein, wie das Landratsamt auf Anfrage mitteilt. Das wären dann mehrere Monate vor der Zeit. Ursprünglich war die Öffnung der Straße erst für Oktober vorgesehen, was auch an der Komplexität der Baustelle lag. Gleich drei sogenannte Ingenieurbauwerke (zwei Brücken und ein Stützbauwerk) waren im Sommer 2023 abgerissen worden und von Grund auf neu zu bauen. Sie wurden bereits Ende 2023 fertig, so dass jetzt nur noch die Straße wiederherzustellen ist.
8. KT 56 am Schwanberg: Sanierung der Auffahrt (ab Sommer 2024)
Seit Jahren wird über eine Sanierung der maroden, etwa zweieinhalb Kilometer langen Strecke auf den Schwanberg diskutiert. Doch die Sache ist komplex und teuer, da auf insgesamt gut einem Kilometer Länge neue Stützkonstruktionen errichtet werden müssen, wie es vom Landkreis heißt. Die Maßnahme wird deshalb auf vier Bau- und Finanzierungsabschnitte gestreckt. Los geht es im Sommer vom Gipfel aus. Vom Aussichtspunkt Schaukel will man sich etwa ein Jahr lang 410 Meter talwärts arbeiten. Weil die Straße (als einzige offizielle Zufahrt) immer offen bleiben soll, wird die Maßnahme jeweils unter halbseitiger Sperrung durchgezogen und der Verkehr über eine Ampel einspurig geregelt. Die weiteren Bauabschnitte sind ab 2026 geplant und werden sich über mehrere Jahre ziehen.
9. St 2272 Kleinlangheim – Feuerbach: Erneuerung der Autobahnbrücke (bis Februar 2025)
Noch eine Brückenbaustelle, die dem Ausbau der Autobahn geschuldet ist: Auf der Staatsstraße 2272 zwischen Kleinlangheim und Feuerbach wird seit Sommer 2023 das bestehende Bauwerk abgetragen und gegen ein neues, breiteres ersetzt. Die Arbeiten sollen auch hier möglichst im laufenden Betrieb erledigt werden. Die Durchfahrt bleibt einspurig möglich, der Verkehr wird über eine Ampel geregelt. Für die Autofahrer heißt das an dieser Stelle: Sie müssen sich bisweilen vor Rotlicht gedulden, und das noch bis Anfang 2025.
So sehr ich den Rödelseeern den Kreisverkehr gönne (Glückwunsch!,
so sehr wundert mich immer noch die Entscheidung des Staatlichen Bauamtes zum Kreisverkehr ST 2271 bei Marktsteft!
Warum wird da mit zweierlei Maß gemessen!
Es kann mir keiner erzählen das an dieser Einmündung bei Rödelsee (Einfahrt Mainbernheim) mehr Verkehr ist wie an dem ehemaligen Unfallschwerpunkt in Marktsteft wo in 2023 (Verbindungsachse Kitzingen - A7 - Ochsenfurt) eine Ampellösung umgesetzt wurde.
Jetzt gibt es in Marktsteft an der Kreuzung, statt eines umweltfreundlichen Kreisverkehrs, CO2-Abgase, verloren Lebenszeit beim Warten und einen Fußgängerampel, bei der man dreimal drücken muss und dreimal warten muss um dann an der Tankstelle um fußgängerischen Nichts zu stehn!
Diese Entscheidungen sind nicht nachvollziebar!