In dem mit 80 Bürgerinnen und Bürgern voll besetzten Gemeinschaftshaus in Untersambach stellte Wiesentheids Bürgermeister Klaus Köhler Neues zur anstehenden Sanierung der Ortsdurchfahrt mit Erneuerung der Kanal- und Wasserleitungen vor. Dazu hatte Köhler einmal grob berechnet, welche Kosten auf die Grund- und Hausbesitzer vor allem bei der Wasserleitung zukommen dürfte. Im Ortsteil wird die marode Straße samt Untergrund auf einer Strecke von 450 Meter saniert.
Beim Thema Abrechnungsvariante favorisierte später der größte Teil als mögliche Aufteilung der Kosten eine Mischkalkulation. Bei dieser würden 70 Prozent über Ergänzungsbeiträge der Grundbesitzer erhoben und 30 Prozent über eine Erhöhung der Verbrauchsgebühren. Die Beiträge sollen in drei Ratenzahlungen gesplittet werden.
Die Entscheidung trifft der Gemeinderat
Konkret besagte das Modell von Bürgermeister Köhler, dass etwa ein Grundbesitzer bei 1000 Quadratmeter Grund- und 250 Quadratmeter Geschossfläche etwa 5110 Euro Ergänzungsbeträge zu bezahlen hätte. Im gleichen Zug steige der Wasserpreis von aktuell 1,65 Euro auf 2,66 Euro pro Kubikmeter.
Bürgermeister Köhler merkte zu dem bei der Versammlung abgefragten Stimmungsbild an, dass dies lediglich zur Meinungsbildung für den Gemeinderat diene. Die Entscheidung und der Beschluss obliege dem Ratsgremium.
Beim Kanal werden die Kosten auf die Bürger in Wiesentheid, Geesdorf und Untersambach umgelegt und wohl über eine Erhöhung der Verbrauchsgebühren finanziert. Bei der Wasserleitung müssen die Untersambacher allein in die Tasche greifen.
Arbeiten werden sic noch weiter verzögern
Von Seiten der Bürger monierte Bernhard Finster, dass die Gemeinde zu lange gewartet habe mit dem Bau, der seit Jahren angekündigt sei. Mittlerweile habe man "30 bis 50 Prozent Mehrkosten, die wir jetzt bezahlen müssen". Bürgermeister Köhler zählte externe Faktoren auf, die das Projekt verzögert hätten. Außerdem erwähnte er, dass es wohl eine Verzögerung bei dem Projekt geben werde. Bei der Submission zur Ausschreibung des Ganzen habe es kein einziges Angebot einer Baufirma gegeben, die Verwaltung müsse nun einzeln auf mögliche Baufirmen zugehen. Der damit zusammenhängende Ausbau der Kreisstraße am Ortseingang von Wiesentheid her werde sich ebenso verzögern. Ursprünglich sah der Zeitplan vor, dass die Arbeiten bereits im April oder Mai starten. Kanal- und Wasserleitungen sollten bis Ende des Jahres fertig sein, was nun schwierig werden könnte.
Pflastersteine für Gehwege wurden ausgewählt
Zu den Gesamtkosten legte Bürgermeister Köhler die Schätzung vor, die das Ingenieurbüro zur Bürgerversammlung im März aufgestellt hatte. Demnach fallen insgesamt rund drei Millionen Euro an. Davon sind 1,25 Millionen Euro für den Kanal, 900.000 Euro für den Straßenbau und 850.000 Euro für die Wasserleitung berechnet. Bei den Kosten sei ein staatlicher Zuschuss noch nicht mit einberechnet, merkte Köhler an.
Was noch nicht geklärt und mit berechnet sei, ist die Waldstraße. Für die Stichstraße im Ort überlege man noch die Möglichkeiten, hieß es. Dort stünden bei fünf Anwesen umfangreiche Arbeiten an. Festgelegt wurde dagegen, welche Steine als Pflaster für die künftigen Gehwege genommen werden. Hier einigte sich die Versammlung auf ein Modell.