
Mainschleifenbahn, Mainquartier, Mainlände: An großen Projekten mangelt es Volkach nicht. Doch kommen diese überhaupt voran? Und wie steht es um bezahlbaren Wohnraum? Bei der letzten Stadtratssitzung des Jahres in der Mainfrankenkaserne der Bundeswehr riss Bürgermeister Heiko Bäulerlein (CSU) bei seiner Abschlussrede viele Themen an.
Hier kommt ein Blick auf das, was den Volkacher Stadtrat beschäftigt hat – und es 2025 weiter tun wird.
Bei welchen Projekten gibt's Probleme?
Vor der Rede hatte Eichfelds Ortssprecher Patrick Fischer kritisiert, dass der bereits 2022 gestellte Antrag zu neuen Baugebieten in Eichfeld und Dimbach noch nicht behandelt wurde. Das sei für dieses Jahr versprochen gewesen. Darauf ging Bäuerlein ein. Er erläuterte dem sichtlich verärgerten Ortssprecher, dass das Thema beim Büro Weimann beauftragt sei – und möglichst im Januar im Stadtrat diskutiert werden soll.
"Es ist alles sehr zäh", zitierte Bäuerlein seinen Stadtratskollegen Herbert Römmelt (FWG), "und das stimmt." Er bitte um Verständnis, "dass manche Dinge nicht sofort und schnell erledigt werden". Das sei keine böse Absicht, sondern geschehe "manchmal aus der Not heraus".
Was sind aktuell die Zeitfresser in der Verwaltung der Stadt?
Überraschend: Der Biber sei einer der "Zeitfresser, die man nicht sieht", weil dessen Vermehrung viel Verwaltungsaufwand produziere. In diese Kategorie fällt Bäuerlein zufolge das "immerwährende Thema" Glasfaser-Ausbau, das auch die Ortssprecher stark beschäftigt habe. Einen "irrsinnigen Antragswust" nannte er zudem die Dorferneuerung in Eichfeld und auch die Übernahme des Kolitzheimer Standesamtes habe viel Arbeit gemacht.
Hinzu komme viel Bewegung beim städtischen Personal und "die vorgezogene Bundestagswahl hält auf". Viel Arbeit gemacht habe auch "der besondere Bauantrag im Seelein", sprach der Bürgermeister das abgelehnte Wohnheim für bis zu 90 Geflüchtete an. "Ich finde aber, dass wir das gut gemacht haben."
Wo geht's voran in Volkach?
Gute Nachrichten für Bauwillige gibt's aus Obervolkach. Die Vermarktung für das dortige Baugebiet beginne bald, informierte Heiko Bäuerlein. Positiv sei zudem: Im Gewerbegebiet "Sonnenberg" wird weiter gebaut und investiert; bei der Mainschleifenbahn geht es "mit Hochdruck weiter"; beim Mainquartier geht es voran; und die Erneuerung des Freibads ist im Zeit- und Kostenplan.
Zudem seien ab 1. Januar wieder alle Stellen besetzt. Mehrere Gründe also für das Stadtoberhaupt, "eher optimistisch" auf 2025 zu schauen: "Das Schoppenglas ist halb voll." Dazu passend lobte Bäuerlein das 74. Fränkische Weinfest als "rundum gelungen", auch "Winterzauber" und "Kabarett Sommer" seien erfolgreich verlaufen.
Welche Ideen gibt es für das kommende Jahr in Volkach?
Mit großen Ideen überraschte der Bürgermeister seine Kolleginnen und Kollegen im Stadtrat nicht. Angesichts der Vielzahl an bereits laufenden Großprojekten nur logisch. Spannend werden könnten allerdings zu Jahresbeginn die Pläne des Stadtsee-Käufers Alexander Eger für das Gelände: Kann sich der Stadtrat für Weinstand, Spielplatz und Chalets dort begeistern?
Eine Idee hatte Heiko Bäuerlein selbst mitgebracht. Als Ort der Demokratie habe man ein Alleinstellungsmerkmal: "Sollten wir das nicht noch mehr herausarbeiten?" Zur Inspiration könne der Stadtrat ja einen Ausflug nach Hambach machen, zur "Wiege der deutschen Demokratie".
Wofür ist Heiko Bäuerlein besonders dankbar?
Seine Dankesworte richtete Bäuerlein an die Kolleginnen und Kollegen in Verwaltung und Stadtrat. "Ich danke auch für die Kritik", schob er hinterher. Er schätze "das Schwarmwissen im Gremium" und den großen Einsatz der Ortssprecher und seiner Stellvertreter Udo Gebert und Gerlinde Martin.
Sein besonderer Dank gelte den Ehrenamtlichen in der Stadt und den Ortsteilen. Von mehr als 300 Feuerwehrleuten über die Menschen in Sport- und Musikvereinen bis zu all den Helfern bei Festen sei das Engagement in Volkach groß. Auch das war wohl ein Grund für den Bürgermeister, sich zum Jahresende an die 40 Jahre alte Weihnachtsansprache des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker zu halten: "Hoffnung führt uns weiter als die Furcht."