
Neues Bauland für Eichfeld und Dimbach forderten die Ortssprecher der beiden Volkacher Stadtteile in der Sitzung des Stadtrats am Montag. Das Hauptargument von Patrick Fischer und René Bauer: Einheimische verlassen ihre Heimatgemeinden, weil sie dort keinen Bauplatz finden. Ausführlich diskutierte die Ratsrunde das Thema und zeigte dabei viel Verständnis für das Anliegen der beiden Ortsvertreter.
Bereits im Februar 2022 hatten die Ortssprecher einen Antrag gestellt, dass die Stadt in Eichfeld und Dimbach Flächen für künftige Wohnbebauung erwirbt. Engagierte junge Menschen, die das "Dorf- und Vereinsleben signifikant prägen", würden abwandern und die Ortsteile deshalb veralten, argumentierten sie. Für das Leben in den Orten sei eine solche Entwicklung kritisch zu betrachten.
Fläche am nördlichen Ortsrand von Eichfeld gekauft
Mittlerweile hat sich laut Bürgermeister Heiko Bäuerlein (CSU) einiges getan: "Wir waren nicht untätig und sind auf einem guten Weg." In Eichfeld konnte eine Fläche am nördlichen Ortsrand von der Stadt erworben werden. Das Ingenieurbüro Weimann sei bereits mit der Machbarkeit einer möglichen, wirtschaftlichen Erschließung beauftragt, so das Stadtoberhaupt.
Auch in Dimbach habe man mit den Eigentümern von geeigneten Flächen Kontakt aufgenommen. Ein Eigentümer habe kein Interesse am Verkauf und an der Entwicklung von Bauplätzen gezeigt. Mit einem weiteren Eigner fänden regelmäßig Verhandlungsgespräche statt. Da das mögliche Gebiet nördlich von Dimbach auf gutem Ackerboden entstehen könnte, müsse bei weiteren Gesprächen noch ein Kaufpreis-Konsens gefunden werden.
Bäuerlein erinnerte an eine Rundfahrt des Stadtrats im September 2023, bei der alle potenziellen Baugebiete besichtigt wurden. Welche Bauflächen priorisiert werden, hänge von Faktoren wie Baukosten, Umweltauflagen und Nachfrage ab.
Patrick Fischer bedauerte, dass kein Beschlussvorschlag auf den Tischen der Räte lag. "Unsere Leute suchen dringend Bauplätze und wollen nicht wegziehen." Sein Werbeslogan: "Wir haben in Eichfeld eine super Lage." René Bauer argumentierte ähnlich für Dimbach.
Grundsatzbeschluss für mögliche Baugebiete in Eichfeld und Dimbach
CSU-Fraktionssprecher Uwe Koßner war einer von mehreren Unterstützern des Anliegens: "Wir dürfen die Leute in unseren Ortsteilen nicht vernachlässigen." Kurzerhand fasste das Gremium den aus der Debatte heraus entwickelten Grundsatzbeschluss, Flächen für eine künftige Wohnbebauung in Eichfeld und Dimbach zu erwerben sowie diese im Lichte der Machbarkeitsstudie zum Jahresende 2024 zum erschlossenen Baugebiet zu entwickeln.
Noch ein Wohn-Thema hatte vor der Ratssitzung der Bauausschuss auf der Tagesordnung: Eine Bauvoranfrage für ein dreigeschossiges Mehrfamilienhaus in Fahr wurde kontrovers diskutiert. Uwe Koßner meinte, dass der "große Block" nicht in die dörfliche Struktur passe. Die Mehrheit sah das anders und begrüßte mit 7:2 Stimmen die Neuschaffung von Wohnraum in dem Stadtteil.
Hochwasser, kommunale Wärmeplanung und die Fähre
Weitere Themen im Stadtrat waren:
- Ortssprecher Georg Hünnerkopf machte auf Probleme bei Starkregen in Rimbach aufmerksam und stellte Lösungsansätze vor. Die Hochwassersituation soll nun in der nächsten Sitzung besprochen werden.
- Einstimmig beschloss das Gremium, für eine künftige kommunale Wärmeplanung weiter nach Fördermöglichkeiten Ausschau zu halten. Die fristgerecht eingereichten Zuschussanträge waren Ende 2023 durch den plötzlichen Förderstopp der Bundesregierung im Sande verlaufen.
- Moritz Hornung ist neuer Kommandant der Feuerwehr Volkach. Sein Vorgänger Alfred Mahler war zurückgetreten. Das Ratsgremium stimmte der Wahl des bisherigen Pressesprechers der Wehr zu. Sein Nachfolger wird Robin Tschischka.
- Für die Instandsetzung seiner Rasen-Sportplätze erhält der 1. FC Fahr einen Investitionszuschuss von 950 Euro, also zehn Prozent der Gesamtkosten.
- Ein Minus von 204.000 Euro haben die Wasserversorgung und die Fähre der Stadt 2022 eingefahren. Der Jahresverlust wurde aus der allgemeinen Rücklage ausgeglichen. Herbert Römmelt monierte, dass die beiden Posten nicht aufgesplittet wurden.