
Das Nein des Volkacher Stadtrats zum Bauantrag für ein Flüchtlingswohnheim war klar und wegen der Lage im Industriegebiet vorhersehbar. Teilweise undurchsichtig wirkt jedoch der Weg dorthin und noch mehr dessen Verlauf in der Zukunft.
Der Investor hatte ja schon im Vorfeld der entscheidenden Sitzung angekündigt, die Unterkunft aus Wohncontainern dann eben nur auf sechs Jahre befristet errichten zu wollen, wie es das Baugesetzbuch im Industriegebiet ermöglicht. Warum aber hat die Generationen Konzepte GmbH nicht von Anfang an den richtigen Bauantrag gestellt? Und warum haben weder die Volkacher Verwaltung noch das dafür zuständige Landratsamt den Unterschied zwischen einem Grundstück im Gewerbegebiet und einem im Industriegebiet erkannt?
Das Landratsamt sollte sich nicht verstecken
Der Volkacher Baumamtsleiter verwies vorab auf die Komplexität der Regeln und gestand den Fehler ein. Ein Zug, der auch dem Bürgermeister in der Stadtratssitzung gut zu Gesicht gestanden hätte. Genauso würde es dem Landratsamt besser zu Gesicht stehen, sich nicht mehr hinter einem vermeintlich noch nicht genau geprüften Bauantrag zu verstecken.
Bekannt war dieser der Genehmigungsbehörde schließlich schon seit August. Warum ist dann im Oktober immer noch keine rechtliche Einschätzung möglich? Und warum hat niemand erläutert, warum der Investor schon einen Mietvertrag in der Tasche hatte, als noch nichts entschieden war?
Die Stadt Volkach hat mit dem zackig auf die Beine gestellten Infoabend vieles richtig gemacht. Nun sollten das Landratsamt und der Investor aufpassen, dem guten Beispiel an Öffentlichkeitsbeteiligung zu folgen. Sonst verspielen sie das gewonnene Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger.
Da können noch so viel Politiker und Medienschaffende mehr Arbeit fordern ..
gez. R.König