zurück
Volkach
Kommentar zum abgelehnten Flüchtlingswohnheim in Volkach: Vertrauen könnte verspielt werden
Die Gemeinschaftsunterkunft für bis zu 90 Geflüchtete in Volkach hat der Stadtrat abgelehnt, doch es sind noch viele Fragen offen. Die wichtigste betrifft das Kitzinger Landratsamt.
Einstimmig abgelehnt hat der Volkacher Stadtrat den Bauantrag für ein Flüchtlingswohnheim. Vom Tisch ist das Projekt aber längst noch nicht – und noch zu viele Fragen sind offen.
Foto: Barbara Herrmann | Einstimmig abgelehnt hat der Volkacher Stadtrat den Bauantrag für ein Flüchtlingswohnheim. Vom Tisch ist das Projekt aber längst noch nicht – und noch zu viele Fragen sind offen.
Barbara Herrmann
 |  aktualisiert: 14.10.2024 02:32 Uhr

Das Nein des Volkacher Stadtrats zum Bauantrag für ein Flüchtlingswohnheim war klar und wegen der Lage im Industriegebiet vorhersehbar. Teilweise undurchsichtig wirkt jedoch der Weg dorthin und noch mehr dessen Verlauf in der Zukunft.

Der Investor hatte ja schon im Vorfeld der entscheidenden Sitzung angekündigt, die Unterkunft aus Wohncontainern dann eben nur auf sechs Jahre befristet errichten zu wollen, wie es das Baugesetzbuch im Industriegebiet ermöglicht. Warum aber hat die Generationen Konzepte GmbH nicht von Anfang an den richtigen Bauantrag gestellt? Und warum haben weder die Volkacher Verwaltung noch das dafür zuständige Landratsamt den Unterschied zwischen einem Grundstück im Gewerbegebiet und einem im Industriegebiet erkannt?

Das Landratsamt sollte sich nicht verstecken

Der Volkacher Baumamtsleiter verwies vorab auf die Komplexität der Regeln und gestand den Fehler ein. Ein Zug, der auch dem Bürgermeister in der Stadtratssitzung gut zu Gesicht gestanden hätte. Genauso würde es dem Landratsamt besser zu Gesicht stehen, sich nicht mehr hinter einem vermeintlich noch nicht genau geprüften Bauantrag zu verstecken.

Bekannt war dieser der Genehmigungsbehörde schließlich schon seit August. Warum ist dann im Oktober immer noch keine rechtliche Einschätzung möglich? Und warum hat niemand erläutert, warum der Investor schon einen Mietvertrag in der Tasche hatte, als noch nichts entschieden war?

Die Stadt Volkach hat mit dem zackig auf die Beine gestellten Infoabend vieles richtig gemacht. Nun sollten das Landratsamt und der Investor aufpassen, dem guten Beispiel an Öffentlichkeitsbeteiligung zu folgen. Sonst verspielen sie das gewonnene Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Volkach
Barbara Herrmann
Gemeinschaftsunterkunft Würzburg
Landratsamt Kitzingen
Stadt Gerolzhofen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Edgar König
    Unsere durch den allgemeinen Personalmangel überforderten Behörden öffentlich zu treiben, bringt m.E. überhaupt nichts.
    Da können noch so viel Politiker und Medienschaffende mehr Arbeit fordern ..
    gez. R.König
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Peter Fischer
    Was sollte der Bürgermeister denn Nützliches beitragen? Er ist ja nicht fachkompetent.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Joachim Scheuring
    Das brisante Thema müsste doch eigentlich Chefsache sein, dennoch muss nur der Bauamtsleiter den peinlichen Fehler eingestehen und der Bürgermeister steht ihm (zumindest dem Artikel entnehmend) nicht zur Seite. Daraus kann sich jeder seinen eigenen Reim machen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten