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Bundorf
Einer der größten Bürgersolarparks Deutschlands: 7 Fakten über das Großprojekt in Bundorf, die Sie kennen sollten
In dem Ort in den Haßbergen entsteht ein Solarpark, der Strom für knapp 40.000 Haushalte liefern könnte. Wie man investieren kann und was noch geplant ist.
Bei Bundorf entsteht ein 125 Hektar großer Solarpark, von dem ein Teil als Bürgersolarpark umgesetzt werden soll.
Foto: Kadir Akyöen, MaxSolar GmbH | Bei Bundorf entsteht ein 125 Hektar großer Solarpark, von dem ein Teil als Bürgersolarpark umgesetzt werden soll.
Rebecca Vogt
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:22 Uhr

In Bundorf fällt am Mittwoch der offizielle Startschuss für ein Großprojekt, das den Ort zu einem Energiedorf machen soll – angefangen vom (Bürger-)Solarpark über ein Fernwärmenetz bis hin zu einer E-Ladeinfrastruktur im Ort und den Ortsteilen. Den Auftakt macht zunächst der Spatenstich für einen 125 Hektar großen Solarpark. Ein Überblick über die genauen Pläne sowie die Investitionsmöglichkeiten, die für Bürgerinnen und Bürger bestehen:

1. Was ist in Bundorf genau geplant?

Der bei Bundorf geplante Solarpark wird nach Fertigstellung insgesamt 125 Hektar umfassen. Das entspricht rund 175 Fußballfeldern (à 105 mal 68 Metern). Im Herbst 2023 soll der Solarpark ans Netz gehen. Mit einer Gesamtleistung von 125 Megawatt Peak (MWp) kann er dann rechnerisch 37.500 Haushalte mit Sonnenstrom versorgen, wie es in einer Pressemitteilung der Projektverantwortlichen heißt. Knapp 40 Hektar der Gesamtfläche sind indes für einen Bürgersolarpark vorgesehen. Am Mittwoch findet der offizielle Spatenstich statt. Zusätzlich geplant ist, ein Fernwärmenetz und eine Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge zu errichten. Bundorf soll ein sogenanntes Energiedorf werden.

2. Wer steckt hinter dem Projekt?

Die Verantwortlichen hinter dem Solarpark-Projekt in Bundorf sind die MaxSolar GmbH und die EGIS eG. Als Projektentwickler und Generalunternehmer erarbeitet die MaxSolar GmbH nach eigenen Angaben ganzheitliche Energiekonzepte für Kommunen und Unternehmen. Die EGIS eG indes ist laut Selbstauskunft ein Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern, Kommunen und Unternehmen in- und außerhalb der Region Inn-Salzach. Als langjähriger Partner der MaxSolar GmbH übernimmt die EGIS eG in Bundorf die Verantwortung für den Bürgersolarpark. Außerdem wird die Genossenschaft das geplante Fernwärmenetz errichten und betreiben.

3. Wer kann in den Bürgersolarpark investieren und wie geht das?

Eine Beteiligung am Bürgersolarpark in Bundorf ist jederzeit über eine Mitgliedschaft bei der EGIS eG möglich, wie die Projektverantwortlichen berichten. Der Einstiegswert für einen Genossenschaftsanteil beträgt 150 Euro plus fünf Euro Aufgeld. Weitere Kosten, etwa für die Mitgliedschaft, fallen nach Angaben der Projektverantwortlichen nicht an. Die jährliche Dividende, die an die Mitglieder der EGIS eG ausgeschüttet wird, lag in den vergangenen Jahren nach Auskunft der Genossenschaft immer zwischen 3,5 und 4,5 Prozent. Eine Nachschusspflicht, also grob gesagt eine Haftung der Mitglieder bei Insolvenz, bestehe nicht.

4. Welche Dimension hat das Projekt in Bundorf?

Insgesamt beträgt die Investitionssumme für den 40 Hektar großen Bürgersolarpark in Bundorf über 30 Millionen Euro. "Unseres Wissens nach ist dies die größte Einzelinvestition in einen Solarpark, die aus Genossenschaftsanteilen finanziert wird", berichten die Projektverantwortlichen. Es handelt sich in Bundorf also um ein Großprojekt mit Vorzeigecharakter. Um dieses zu realisieren, benötige man die Unterstützung von Bürgerinnen und Bürgern aus ganz Deutschland, heißt es. Eine Beteiligung am Bürgersolarpark steht somit allen, und nicht nur den Bundorferinnen und Bundorfern, offen.

Die ersten Bauarbeiten für den Solarpark bei Bundorf haben bereits begonnen. Der offizielle Spatenstich erfolgt am Mittwoch.
Foto: Kadir Akyöen, MaxSolar GmbH | Die ersten Bauarbeiten für den Solarpark bei Bundorf haben bereits begonnen. Der offizielle Spatenstich erfolgt am Mittwoch.

5. Was zeichnet das Projekt außerdem aus?

Die Projektverantwortlichen unterstreichen den ganzheitlichen Ansatz, der in Bundorf verfolgt werde. Demnach soll der Ort zu einem Energiedorf werden. Zusätzlich zum Solarpark ist daher ein hauptsächlich stromgeführtes Fernwärmenetz geplant, das in Zukunft private Haushalte und kommunale Liegenschaften in Bundorf, wie etwa Bürgerhaus und Kindergarten, mit Wärme versorgen soll. Der Baubeginn ist für 2023 angesetzt, fertiggestellt werden soll das Fernwärmenetz dann bis Ende 2024. Außerdem will man im Zuge der Bauarbeiten in Bundorf sowie in den Ortsteilen eine Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge installieren – mit einem DC-Schnelllader (Gleichstrom) in Bundorf sowie je einem AC-Lader (Wechselstrom) in Neuses, Schweinshaupten, Kimmelsbach, Stöckach und Walchenfeld.

6. Wie sieht es in puncto Umwelt- und Naturschutz aus?

Anhand einer Checkliste, die der Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne) erarbeitet hat, wollen die Projektverantwortlichen sicherstellen, dass die Photovoltaik-Freiflächenanlage in Bundorf einen positiven Beitrag zu Klimaschutz, Biodiversität, Natur- und Umweltschutz sowie der ländlichen Entwicklung leistet. Als konkrete Maßnahmen, die für mehr Biodiversität sorgen sollen, sind nach Angaben der Verantwortlichen zum Beispiel auch geplant: ein Korridor für Wildtiere durch den Solarpark, das Ansäen von Magergraswiesen sowie der Einsatz von regionalem Saatgut bei der Eingrünung.

7. Wie kam es eigentlich zu dem Projekt in Bundorf?

Die MaxSolar GmbH ist nach eigenen Angaben zunächst mit einem der Verpächter, auf deren Grundstücken nun der Solarpark entsteht, in Kontakt getreten. Im Anschluss wurden dann Projektentwicklung, Netzanschluss und Machbarkeitsprüfung in die Wege geleitet. Anfang August 2020 stellte man die mögliche Projektumsetzung im Bundorfer Gemeinderat vor. Gemeinsam mit diesem seien dann die Solarpark-Fläche sowie die Pläne für die Fernwärme und das Konzept für die E-Mobilität entwickelt worden. Anfang 2021 wurde die Genehmigungsplanung gestartet und mit einstimmigem Beschluss des Gemeinderats Ende April 2022 erfolgreich abgeschlossen. Das sei "eine absolute Rekordzeit für ein solch großes Projekt".

Info-Veranstaltung der EGIS eG

Die EGIS eG will in der Region Info-Veranstaltungen für Bürgerinnen und Bürger anbieten, um für eine Beteiligung am Solarpark in Bundorf zu werben. Die Erste dieser Veranstaltungen findet am Donnerstag, 20. Oktober, um 17 Uhr auf dem Bundorfer Sportplatz statt.
Hinweis: In einer früheren Version dieses Beitrags hatte es geheißen, dass die Veranstaltung um 19 Uhr im Bundorfer Sportheim stattfindet. Der Veranstalter hat die ursprünglich gegenüber der Redaktion genannten Daten zwischenzeitlich korrigiert.
bex
 
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  • M. S.
    >Jetzt haben wir eine Energiekrise, in 5 Jahren wenn es so weiter geht mit den Flächenverbrauch haben wir eine Ernährungskrise.Baut 15 Windräder auf den Haßbergkamm entlang und dann habt ihr auch so viel Strom und die Fläche ist noch für Nahrungsmittel vorhanden
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  • P. K.
    Das ist allerdings richtig.
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  • H. E.
    Haben Sie bisher überhaupt den " Wert " von Lebensmitteln geschätzt ? Was haben Sie alles schon weg geworfen ? Geben Sie auch Ihr Geld nur für Urlaube, Luxusartikel und vielen anderen, unnötigen Dingen aus ? Sind Sie denn bereit für gute Lebensmittel, mit hohen Kosten erzeugt, auch den entsprechenden Gegenwert zu bezahlen ? Denke eher nicht.
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  • L. W.
    @ medizinstudent

    Sie haben sicherlich Recht, aber in Bayern ist der Widerstand gegen Windräder dank CSU und Freien Wähler größer als gegen Freiflächen Photovoltaik.

    Es gibt ja immer noch viele Menschen, die das Geld für Energie auch lieber nach Russland oder Arabien überweisen als in heimische Erneuerbare zu investieren..
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  • G. H.
    Sind auch meine Befürchtungen....
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  • P. K.
    Mal paar Zahlen zur MaxSolar Gmbh, Quelle Bundesanzeiger.
    Umsatz in 2020 6,6 Millionen €, Gewinn nach Steuern 0,5 Millionen €
    Das ergibt eine Umsatzrendite von 7,6%.
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  • R. S.
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln (Behauptung ohne Beleg) auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • M. S.
    Für mich vollkommen ok, niemand ist gezwungen hier sein Erspartes zu investieren.

    In der Energiewende läuft vieles nicht sonderlich gut, was aber auch an den verhärteten Fronten liegt. Momentan sind schwere Zeiten. Es wäre aber gut wenn Deutschland die Energiewende schafft. Ich persönlich bin am liebsten soweit wie möglich unabhängig von Despotenstaaten und natürlich ist es gut wenn, dass Ganze soweit möglich nicht auf Kosten der Umwelt geschieht. Das alles solle und etwas wert sein in Deutschland. Auch wenn wir im Jammern Weltmeister sind befinden wir uns doch in einer privilegierten Lage.
    Für alle Technologien gibt es ein Für und Wider. Nur ohne Strom geht es schlecht.
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  • D. E.
    "Ich persönlich bin am liebsten soweit wie möglich unabhängig von Despotenstaaten und natürlich ist es gut wenn, dass Ganze soweit möglich nicht auf Kosten der Umwelt geschieht."

    ACK 👍
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  • R. S.
    Wenn die Sonne nicht scheint können leider nur 0 Haushalte versorgt werden. Da aber in dieser Zeit sowohl Wirtschaftsbetriebe als auch Haushalte Strom benötigen muss die Versorgung meist aus fossil befeuerten Kraftwerken (Kohle, Gas) sichergestellt werden. Konsequenz: CO-2-Emissionen steigen. Wo bleibt der Klimaschutz? Die zitierte jährliche Dividende von 3,5 bis 4,5 % muss auch von den sozial schwachen Stromverbrauchern, die es sich nicht leisten können in diese Projekte zu investieren, aufgebracht werden.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Laufen die großen, Zentralen Kraftwerke ohne Gewinne?
    Was wäre denn Ihr Vorschlag als alternative?
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  • D. E.
    Dann weht der Wind oder Wasserkraft oder Biogas oder Geothermie oder Pumpspeicherwerk.
    Kein Gas aus NS kein Strom aus Gaskraftwerk und das über Wochen. Und im November kürzt die OPEC die Fördermenge von Öl und im Dezember 0 Öl von Russland.

    "... aus fossil befeuerten Kraftwerken (Kohle, Gas) sichergestellt werden. Konsequenz: CO-2-Emissionen steigen."
    Sie haben den Schwachpunkt von fossil befeuerten Kraftwerken erkannt. Im Gegensatz zu EE erzeugen diese im Betrieb CO2. Sollen wir noch mehr Öl/Gas verfeuern?

    Der Öl-Gigant Shell hat seinen Gewinn im 2.Quartal verfünffacht auf 17 Milliarden Euro. Wer das wohl bezahlt hat? Die einen zahlen gerne an solche Monopolisten die andere an hunderttausende PV-Besitzer. Jeder kann seinen Versorger frei wählen.
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  • G. K.
    Zitat ramazotti: „Da aber in dieser Zeit sowohl Wirtschaftsbetriebe als auch Haushalte Strom benötigen muss die Versorgung meist aus fossil befeuerten Kraftwerken (Kohle, Gas) sichergestellt werden. Konsequenz: CO-2-Emissionen steigen.”

    Sorry, aber die Argumentation ist doch kompletter Humbug.

    Denken Sie sich die „Erneuerbaren“ mal weg - die Stromerzeugung würde ohne die „Erneuerbaren“ zu wesentlich höheren CO-2-Emissionen führen. DAS ist die Ausgangssituation und das ist die Referenzlinie!

    Jede Kilowattstunde, die jetzt anstelle aus einem fossilen Primärenergieträger aus einer „Erneuerbaren“ Quelle stammt, senkt den CO-2-Ausstoß!
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  • L. W.
    @ Ramazzotti

    Zahlen Sie lieber Ölmagnaten eine fette Dividende?
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  • P. S.
    " Mit einer Gesamtleistung von 125 Megawatt Peak (MWp) kann er dann rechnerisch 37.500 Haushalte mit Sonnenstrom versorgen, wie es in einer Pressemitteilung der Projektverantwortlichen heißt. ".
    Was ist dann die erwartete Durchschnittsleistung der Anlage? Peak entspricht meist der Leistung in den Mittagsstunden der Sommermonate.
    Aus Wikipedia:
    "Zusammenfassend gilt für eine tatsächlich realisierte Photovoltaikanlage, dass die Angabe der Nennleistung in Watt Peak -weder einer Maximalleistung noch einer Dauerleistung- entspricht. Da die Strahlungsbedingungen oft schlechter und die Module meist deutlich wärmer sind als unter Standardtestbedingungen, wird die Peak-Leistung in der Praxis nur sporadisch erreicht und noch seltener übertroffen"
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  • D. E.
    Laut EON "In Deutschland liegt der Stromertrag ungefähr bei 800 - 1.200 kWh pro Jahr und pro installiertem kWp."
    Dachflächen meist etwas weniger und Freilandanlagen meist etwas mehr.
    https://www.eon.de/de/pk/solar/kwp-bedeutung-umrechnung.html

    Das heißt PV-Anlage Bundorf liefert mehr als 100.000 MWh jährlich für etwa 40. 000 2-Personen-Haushalte.

    PS: Durchschnittlicher Stromverbrauch
    1 Person ca. 1.500 kWh / Jahr
    2 Personen ca. 2.500 kWh / Jahr (Durchschnitt aller Haushalte in Deutschland)
    3 Personen ca. 3.500 kWh / Jahr
    4 Personen ca. 4.250 kWh / Jahr
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  • Veraltete Benutzerkennung
    "175 Fußballfeldern (à 105 mal 68 Metern)"
    Wenn man selbst merkt, dass das "Flächenmaß" Fußballfeld keine genormte Einheit ist sollte man es einfach weglassen.
    Wer nicht weiß wie groß 125ha sind, der weiß auch nicht, wie groß 175 Fußballfelder sind.
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  • D. E.
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  • R. S.
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  • A. F.
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