Aufmerksamkeit sind die Großbardorfer gewohnt, selbst Delegationen aus Japan wurden hier in der Vergangenheit schon vorstellig, um aus erster Hand zu erfahren, wie es möglich ist, dass dieses 1100 Einwohner-Ort so viel Strom und Wärme erzeugt, um unabhängig von fossilen Brennstoffen zu sein. Seit der 20-Uhr Tagesschau der ARD am Sonntag weiß jetzt auch ganz Deutschland Bescheid darüber, dass niemand in dem Grabfeld-Dorf Angst davor haben muss, dass im Winter wegen Gas- oder Ölmangel die Heizung in der Wohnung runtergedreht werden muss.
In einem Beitrag wurde die Umstellung auf erneuerbare Energien vorgestellt, die mit dem Aufbau einer Bürgersolaranlage ihren Anfang nahm, die im Jahre 2005 in Betrieb gegangen ist und anschließend deutlich erweitert wurde. Mittlerweile wird 15 Mal so viel Strom erzeugt, wie man in Großbardorf selbst verbrauchen kann.
Dazu kam die Errichtung einer Biogasanlage, mit der etwa 80 Prozent der im Dorf benötigten Wärme produziert wird, wie Mathias Klöffel, der Geschäftsführer von Agrokraft, beim Interview erklärte. Dort werden neben, Gülle, Mist und Holzhackschnitzel auch nachwachsende pflanzliche Rohstoffe in Energie umgewandelt.
Was man von der Gemeinde Großbardorf lernen kann
Es sei auch immer darum gegangen, eigene Anlagen zu erstellen, die dem Bürger gehören und zum Nutzen für die Bürger seien. Markus Zink, Elektrotechniker an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt machte deutlich, dass man von Großbardorf lernen könne, welche Ressourcen in den Gemeinden stecken. Der Vorteil der Gemeinde sei es gewesen, dass man hier schon recht frühzeitig die Zeichen der Zeit erkannt und danach gehandelt habe.
Nicht zu Wort gekommen in dem Beitrag war Großbardorfs Bürgermeister Josef Demar, der die Tagesschau am Sonntag gar nicht live an seinem Urlaubsort in Grainau verfolgt hatte. Bekannte hatten ihn darauf informierte, was da zur besten Sendezeit in die Wohnzimmer der Republik geflimmert ist.
Drei Stunden habe das Team des Bayerischen Rundfunks am vergangenen Donnerstag im Dorf gedreht, wobei ihm die Rolle zugefallen war, die Geschichte der Entwicklung zum Bioenergiedorf zu erzählen. Diese Informationen wurden dann aber in einem weiteren Filmbeitrag zum Thema ausgestrahlt, der am Samstag im 3. Programm gelaufen ist.
Auch sonst ist der Bürgermeister ein gefragter Gesprächspartner. Seit Russlands Diktator Putin am Gashahn dreht und echte Engpässe für den Winter befürchtet werden können, erreichen die Gemeinde immer mehr Anrufe aus Kommunen, die wissen wollen, wie man es anstellt, quasi energieautark zu werden.
Also Glückwunsch und weiter so, Großbardorf 👍
Man kann nur neidusch nach Norwegen schauen
https://www.derstandard.de/story/2000135845058/norwegens-zweigleisigkeitzwischen-fossilem-reichtum-und-gruener-energie
https://www.umweltbundesamt.de/themen/wirtschaft-konsum/industriebranchen/biogasanlagen#einfuhrung
https://www.ecolog-institut.de/wp-content/uploads/2021/01/SMiG_7-1_Biogasanlagen_Risiken_2015.pdf
https://www.br.de/wissen/umwelt/nachhaltigkeit/erneuerbare-energien-biogas-nachwachsende-rohstoffe-biomasse-100.html
Und die gesundheitsgefährdenden Nebenwirkungen von Kohle- und Atomstrom blenden Sie wieder mal aus?
Jede selbst erzeugte kWh zählt, ebenso wie jede eingesparte kWh. Daher ist die Situation in Großbardorf aller Ehren wert.
Will der kleine Mann was machen, muss er sich ein Inselnetz bauen, um dem ganzen Vorschriften Irrsinn halbwegs zu umgehen. Es könnte soviel mehr funktionieren, aber dann kann unser Staat nix mehr abschöpfen. Die Subventionen, die gelegt wurden, sind vielfach wieder eingespielt worden.
Ich habe seit 10 Jahren ein Inselnetz und wurde von den Nachbarn belächelt.
Heute lächle ich zurück und habe für das Winterhalbjahr die nächste PV auf dem Weg, ohne Irrsinn. Ein Blackout würde mich wenig interessieren, schau n wir mal, wer dann zuletzt lacht oder lächelt.
Allerdings ist im Winterhalbjahr schon fraglich wieviel Energie eine PV tatsächlich bringt und ob dies dem eigenen Haus wirklich reicht.
Diese Gemeinde hat RECHNERISCH, zufällig IRGENDWANN, die 15-fache Strommenge erzeugt.
Aber Strom muß dann erzeugt werden, wenn er gebraucht wird. Nachts erzeugt auch Großbardorf keine einzige Kilowattstunde, würde man das Dorf vom Netz nehmen, wäre es zappenduster dort.
Ihre Aussage ist falsch!
Denn eine Biogasanlage erzeugt sehr wohl auch nachts Strom. Nichts wird zappenduster dort, wenn Großbardorf vom Netz ginge.
Nur ein paar Neider müssten halt tagsüber konventionell erzeugten Strom kaufen.
Und wer zahlt den ganzen Irrsinn: genau, der einfache Stromkunde, denn all diese Dinge werden ganz einfach auf den Strompreis umgelegt.
Daher ist dieser auch in D der höchste in ganz Europa.
In Frankreich müssen AKWs vom Netz genommen werden weil den Flüssen das Wasser zum Kühlen der Meiler ausgeht. Die kaufen in Deutschland erzeugten Strom zur Zeit sehr gerne.