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Großbardorf
Großbardorf in der 20 Uhr-Tagesschau: Wie das Energiedorf zum Vorbild für ganz Deutschland wird
Weil man in Großbardorf so viel Wärme mit Biogas erzeugt, muss hier niemand vor dem nächsten Winter Angst haben. Das weiß seit Sonntagabend ganz Deutschland.
Das Bionenergiedorf Großbardorf (Archivfoto) kam groß heraus in der Hauptausgabe der Tagesschau am Sonntag.
Foto: Anand Anders | Das Bionenergiedorf Großbardorf (Archivfoto) kam groß heraus in der Hauptausgabe der Tagesschau am Sonntag.
Michael Petzold
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:27 Uhr

Aufmerksamkeit sind die Großbardorfer gewohnt, selbst Delegationen aus Japan wurden hier in der Vergangenheit schon vorstellig, um aus erster Hand zu erfahren, wie es möglich ist, dass dieses 1100 Einwohner-Ort so viel Strom und Wärme erzeugt, um unabhängig von fossilen Brennstoffen zu sein. Seit der 20-Uhr Tagesschau der ARD am Sonntag weiß jetzt auch ganz Deutschland Bescheid darüber, dass niemand in dem Grabfeld-Dorf Angst davor haben muss, dass im Winter wegen Gas- oder Ölmangel die Heizung in der Wohnung runtergedreht werden muss. 

In einem Beitrag wurde die Umstellung auf erneuerbare Energien vorgestellt, die mit dem Aufbau einer Bürgersolaranlage ihren Anfang nahm, die im Jahre 2005 in Betrieb gegangen ist und anschließend deutlich erweitert wurde. Mittlerweile wird 15 Mal so viel Strom erzeugt, wie man in Großbardorf selbst verbrauchen kann.

Dazu kam die Errichtung einer Biogasanlage, mit der etwa 80 Prozent der im Dorf benötigten Wärme produziert wird, wie Mathias Klöffel, der Geschäftsführer von Agrokraft, beim Interview erklärte. Dort werden neben, Gülle, Mist und Holzhackschnitzel auch nachwachsende pflanzliche Rohstoffe in Energie umgewandelt. 

Was man von der Gemeinde Großbardorf lernen kann

Es sei auch immer darum gegangen, eigene Anlagen zu erstellen, die dem Bürger gehören und zum Nutzen für die Bürger seien. Markus Zink, Elektrotechniker an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt machte deutlich, dass man von Großbardorf lernen könne, welche Ressourcen in den Gemeinden stecken. Der Vorteil der Gemeinde sei es gewesen, dass man hier schon recht frühzeitig die Zeichen der Zeit erkannt und danach gehandelt habe.          

Knapp zwei Minuten lang erfuhren Fernsehzuschauer aus ganz Deutschland in der Tagesschau, warum Großbardorf als Positivbeispiel bei der Energiewende genannt wird. 
Foto: Screenshot ARD Mediathek: Christian Hüther | Knapp zwei Minuten lang erfuhren Fernsehzuschauer aus ganz Deutschland in der Tagesschau, warum Großbardorf als Positivbeispiel bei der Energiewende genannt wird. 

Nicht zu Wort gekommen in dem Beitrag war Großbardorfs Bürgermeister Josef Demar, der die Tagesschau am Sonntag gar nicht live an seinem Urlaubsort in Grainau verfolgt hatte. Bekannte hatten ihn darauf informierte, was da zur besten Sendezeit in die Wohnzimmer der Republik geflimmert ist.

Drei Stunden habe das Team des Bayerischen Rundfunks am vergangenen Donnerstag im Dorf gedreht, wobei ihm die Rolle zugefallen war, die Geschichte der Entwicklung zum Bioenergiedorf zu erzählen. Diese Informationen wurden dann aber in einem weiteren Filmbeitrag zum Thema ausgestrahlt, der am Samstag im 3. Programm gelaufen ist.

Auch sonst ist der Bürgermeister ein gefragter Gesprächspartner. Seit Russlands Diktator Putin am Gashahn dreht und echte Engpässe für den Winter befürchtet werden können, erreichen die Gemeinde immer mehr Anrufe aus Kommunen, die wissen wollen, wie man es anstellt, quasi energieautark zu werden.            

 
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  • UMP
    Es ist schon traurig, in den Kommentaren so viel Neid und Frust zu lesen. Sicherlich gibt es immer wieder Optionen zum besser machen, aber alles ist besser als nix zu tun und ewig zu meckern. Ich muss sagen, Hut ab vor allen Leuten, die hier vor vielen Jahren schon weiter gedacht haben und mutig waren, Großbardorf zu dem zu machen, was es heute ist. Selbst Fördergelder und Stabilisierungshilfen werden oft in den Sand gesetzt, nur wird davon nur sehr selten berichtet.
    Also Glückwunsch und weiter so, Großbardorf 👍
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Hätten sich viel mehr Gemeinden und Städte wie Großbardorf in EE engagiert, hätten wir erheblich weniger Abhängigkeit von fossilen Energieträgern und würden nur über Importe von Öl und Gas von Rußland nur lachen.

    Man kann nur neidusch nach Norwegen schauen
    https://www.derstandard.de/story/2000135845058/norwegens-zweigleisigkeitzwischen-fossilem-reichtum-und-gruener-energie
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Norwegen ist ein unsinniges Beispiel, weil die selbst jede Menge Wasserkraft haben sowie Erdgasvorkommen.
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Sie denken zu einseitig. Es geht um die Idee den Wandel zu erneuerbare Energien. Ein Norwegen macht das mit Wasserkraft (auch in Österreich viel), ein Island macht das mit Erdwärme, ein Afrika vielleicht mit PV und Wasserstoff und ein Deutschland macht das vielleicht mit einer Mischung aus EE und primär Windenergie
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  • arnold.friedrich@t-online.de
    Hoffentlich läuft die Biogasanlage auch noch nächstes Jahr. Der Mais 🌽 bräuchte dringend Regen, die nächsten 14Tage aber keine Aussichten. Da werden gleich mal 30-50% der Masse fehlen. Und das bei stark steigenden Preise für Agrarprodukte.
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  • jebusara@web.de
    Vorzeigedorf mit (gesundheitsgefährdeten) Nebenwirkungen die natürlich unerwähnt bleiben:

    https://www.umweltbundesamt.de/themen/wirtschaft-konsum/industriebranchen/biogasanlagen#einfuhrung

    https://www.ecolog-institut.de/wp-content/uploads/2021/01/SMiG_7-1_Biogasanlagen_Risiken_2015.pdf

    https://www.br.de/wissen/umwelt/nachhaltigkeit/erneuerbare-energien-biogas-nachwachsende-rohstoffe-biomasse-100.html
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  • ropel
    hier bei uns, zw. würzburg und kitzingen gibt es viele windräder, biogasanlagen und PV-strom. welche gesundheitlichen beeinträchtigungen sollen das sein ? bitte teilen Sie das mit.
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  • Lebenhan1965
    @ winnem

    Und die gesundheitsgefährdenden Nebenwirkungen von Kohle- und Atomstrom blenden Sie wieder mal aus?
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  • Braun_Matthias@hotmail.com
    Was Großbardorf umgesetzt hat verdient Lob und Anerkennung. Autarke, nachhaltige Energieversorgung ist gerade in der aktuellen Zeit wichtiger denn je. Ich denke , dass dies ein gutes Vorbild für viele Gemeinden in Deutschland sein wird.
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  • jhuller@gmx.de
    Es geht gar nicht so sehr um komplette Autarkie, auch wenn das immer die ultimative Forderung der Gegner solcher Projekte ist, weil diese am schwersten zu erfüllen ist (und weil denen sonst nichts stichhaltiges einfällt, siehe Kommentar von @austroewer).

    Jede selbst erzeugte kWh zählt, ebenso wie jede eingesparte kWh. Daher ist die Situation in Großbardorf aller Ehren wert.
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  • Funkenstern
    In D braucht Einspeisung eine Führungsgrösse, entweder 400v oder 230v mit der entsprechenden Netzfrequenz.
    Will der kleine Mann was machen, muss er sich ein Inselnetz bauen, um dem ganzen Vorschriften Irrsinn halbwegs zu umgehen. Es könnte soviel mehr funktionieren, aber dann kann unser Staat nix mehr abschöpfen. Die Subventionen, die gelegt wurden, sind vielfach wieder eingespielt worden.
    Ich habe seit 10 Jahren ein Inselnetz und wurde von den Nachbarn belächelt.
    Heute lächle ich zurück und habe für das Winterhalbjahr die nächste PV auf dem Weg, ohne Irrsinn. Ein Blackout würde mich wenig interessieren, schau n wir mal, wer dann zuletzt lacht oder lächelt.
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  • Einwohner
    Man braucht nur einen Umrichter mit Ersatzstromversorgung. Schaltet automatisch das Netz weg und wieder zu.
    Allerdings ist im Winterhalbjahr schon fraglich wieviel Energie eine PV tatsächlich bringt und ob dies dem eigenen Haus wirklich reicht.
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  • austroewer
    Dann schaltet doch Großbardorf vom öffentlichen Stromnetz komplett ab, erst dann sind sie energieautark. Das ist schaulaufen, und schön reden.
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  • mpmonika
    Hauptsache meckern anstatt sich über gute Nachrichten zu freuen!
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  • Albatros
    Ihr Kommentar ist so typisch Deutsch wie er nicht Deutscher sein kann. Und genau aus diesem Grund kommt dieses Land keinen Schritt weiter. Also, immer weiter jammern und Neiddebatten führen, wenigstens darin sind wir Spitzenreiter.
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  • giacomo
    @austroewer: Wenn Sie den Artikel noch einmal aufmerksam lesen, werden Sie feststellen, dass die Gemeinde 15mal mehr Strom erzeugt, als sie selbst benötigt. Das heißt, dass der nicht benötigte Strom in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Würde man die Gemeinde vom öffentlichen Stromnetz abkoppeln, wäre eine Einspeisung des übeschüssigen Stroms gar nicht möglich!!!
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Tja, da sind Sie der üblichen Tatsachenverdreherei aufgesessen, wie sie im jedem MP-Artikel über Solarstrom vorkommt.

    Diese Gemeinde hat RECHNERISCH, zufällig IRGENDWANN, die 15-fache Strommenge erzeugt.

    Aber Strom muß dann erzeugt werden, wenn er gebraucht wird. Nachts erzeugt auch Großbardorf keine einzige Kilowattstunde, würde man das Dorf vom Netz nehmen, wäre es zappenduster dort.
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  • Lebenhan1965
    @ nogel

    Ihre Aussage ist falsch!

    Denn eine Biogasanlage erzeugt sehr wohl auch nachts Strom. Nichts wird zappenduster dort, wenn Großbardorf vom Netz ginge.

    Nur ein paar Neider müssten halt tagsüber konventionell erzeugten Strom kaufen.
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Und der "15-fach erzeugte Strom" wird in Hochphasen, also bei Wind UND Sonnenschein am Wochenende erst hochsubventioniert ins Netz gespeist, und anschließend zahlt man (!) den Nachbarländern an der Strombörse Unsummen, damit sie den unnützen Strom abnehmen.

    Und wer zahlt den ganzen Irrsinn: genau, der einfache Stromkunde, denn all diese Dinge werden ganz einfach auf den Strompreis umgelegt.

    Daher ist dieser auch in D der höchste in ganz Europa.
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  • Lebenhan1965
    @ nogel

    In Frankreich müssen AKWs vom Netz genommen werden weil den Flüssen das Wasser zum Kühlen der Meiler ausgeht. Die kaufen in Deutschland erzeugten Strom zur Zeit sehr gerne.
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