
Mehr als 1200 Elektro-Autos waren am 1. Januar 2022 in Würzburg zugelassen – das sind bereits mehr als doppelt so viele, wie ein Jahr zuvor. Diese exponentielle Steigerung wird derzeit nur durch lange Lieferzeiten ausgebremst. Um dem steigenden Bedarf an öffentlich zugänglichen Ladesäulen gerecht zu werden, soll der Stadtrat im Oktober ein Konzept beschließen, das den zügigen Aufbau der Infrastruktur durch die Stadtwerke oder andere Unternehmen vorsieht. Zum ersten Mal vorgestellt wurden die Pläne im Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma), der sich einstimmig dafür ausgesprochen hat.
Zwar sind genaue Vorhersagen schwierig, in einer detaillierten Bedarfsanalyse sind das Umweltamt und die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) aber zu dem Ergebnis gekommen, dass von den mehr als 60.000 Kraftfahrzeugen, die in der Stadt Würzburg zugelassen sind, bis zum Jahr 2033 etwa die Hälfte einen Elektroantrieb haben werden. 85 bis 90 Prozent davon, so Bernd Hammer von den Stadtwerken, werden dann in der privaten Garage oder im Carport geladen, im Idealfall durch mit Photovoltaik selbst produzierten Strom als preisgünstigste Variante.
WVV-Stromkunden sollen durch günstigere Preise an den Ladesäulen profitieren
Die übrigen zehn bis fünfzehn Prozent benötigen eine öffentliche Ladeinfrastruktur – zum Beispiel in Stadtteilen, in denen viele Wohnblocks ohne eigene Tiefgaragen stehen und die Anwohner auf der Straße parken müssen. "Fahrzeuge sind Stehzeuge, und sie laden dort, wo sie stehen", betonte Hammer.
Die städtische Tochtergesellschaft will sich im Wettbewerb um die Sondernutzungsrechte, die die Stadt für Ladesäulen im öffentlichen Raum vergeben wird, gegen potenzielle Konkurrenten durchsetzen und die erforderliche Infrastruktur aufbauen. WVV-Stromkunden sollen durch günstigere Preise an den Ladesäulen profitieren, grundsätzlich kann sich aber jedes Unternehmen mit Energieversorgungskonzession bewerben.
Vor großen Einkaufszentren sind Schnellladestationen gefragt
Als ersten Schritt "wollen wir bis 2030 rund 300 Ladesäulen im öffentlichen Raum haben. Das bedeutet einen Zubau von 30 bis 40 pro Jahr", kündigte Bürgermeister und Umweltreferent Martin Heilig (Grüne) im Puma an. Ziel sei der Aufbau einer Grundversorgung, um den steigenden Bedarf zu decken.
Kfz stehen aber nicht nur auf Privatgrundstücken oder Anwohnerstellplätzen in den Stadtteilen, wo sie ausreichend Zeit haben, um an normalen Ladesäulen in mehreren Stunden aufgeladen zu werden. Sie stehen auch an so genannten "Points of Interest", wie zum Beispiel vor großen Einkaufsmärkten. Dort werden in erster Linie Schnellladestationen benötigt, um Batterien der E-Autos während des Einkaufs auffüllen zu können.

Stadtwerke betreiben schon über zwanzig Ladepunkte in Stadt und Landkreis
"Hier hat der Wettbewerb längst begonnen. Die meisten Supermarktketten machen das selbst oder haben einen Betreiber beauftragt", erläuterte Hammer. Die WVV hat neben mehr als hundert Standorten für Ladepunkte am Straßenrand im Stadtgebiet außerdem mit der Talavera, dem Dallenbergparkplatz und dem Parkplatz an den Jahnterassen in Heidingsfeld mehrere mögliche Standorte für eigene Schnellladestationen im Blick.
Derzeit betreiben die Stadtwerke bereits mehr als zwanzig Ladepunkte mit jeweils zwei Säulen in Stadt und Landkreis. Dort wird teilweise mehr Strom verkauft als erwartet – als Beispiel nannte Hammer die bisher einzige WVV-Schnellladestation in der Salvatorstraße, die künftig Elektro-Taxis zur Verfügung stehen soll: Derzeit können Bürgerinnen und Bürger dort ihre E-Autos laden und rufen rund 3000 Kilowattstunden pro Woche ab.
Betriebswirtschaftlich ist Geduld gefragt: Aufgrund der hohen Kosten für Anschaffung und Aufbau geht die WVV davon aus, dass sich die Investition in die Ladeinfrastruktur durch den Verkauf von Strom nach etwa acht bis zwölf Jahren rechnet. "Das ist nicht nach drei Jahren eine Gelddruckmaschine", betonte Bernd Hammer.
Immer die amüsanteste Kombiniation zum lesen.
Was machen die Personen , welche in der Stadt leben und trotzdem ein Auto benötigen ???
Oder wo werden den die Park and Ride Plätze in Würzburg hin gebaut trotz eines grünen Bürgermeister , der immer nur verspricht und fordert aber selber derzeit nichts fertig stellt.
Da haben sie Recht! Und der Kunde will zunehmend E-Autos. Genau deshalb beenden auch die meisten bis 2035 die Produktion von Verbrennern,weil die bis dahin keiner mehr will.
Tata, Tata, Tata kennen sie überhaupt die Automarken von Indien und Kambodscha? Hauptsache billig, Sicherheit wird überbewertet.
Viel Spaß 🤣🤣🤣
https://www.autozeitung.de/zulassungsstatistik-140455.html
"Wie wollen Sie denn da bis 2035 zusätzlich auch noch den gesamten PKW-Verkehr mit Strom versorgen?"
Wie kommen Sie jetzt darauf? Ab 2035 ist kein Fahrverbot von Verbrennern geplant sondern ein Verkaufsverbot. Sie überschätzen den Energiebedarf eines E-Autos der nur 1/3 eines Verbrenners ist. Bei geschätzten 20 Millionen E-Autos 2035 und einer durchschnittlichen Fahrleistung von 14000 km/Jahr macht das bei etwa 18 kWh/100 km etwa 2500 kWh pro Jahr. Das sind etwa 50 TWh Strom und sind etwa 10% des Gesamtstromverbrauchs 2021 mit etwa 520 TWh. Haben Sie Vertrauen, die Stromerzeugung der erneuerbaren Energien wird diese zusätzlichen 10% (und noch viel mehr) in 13 Jahren hinbekommen. Aktuell haben wir ja schon 50% des benötigten Stroms durch EE.
Auch so eine Binsenweisheit. Bei einer Lebensdauer von 10-15 Jahren für ein Auto ist der allergrößte Anteil immer Altwagen. Und das in schwierigen Zeiten der Kauf eines Neuwagens zurückgestellt ist doch logisch. Und TROTZDEM sind die Verkaufszahlen von E-Autos auch im August wieder mehr als 10% gestiegen.
Zweifeln sie daran? In den letzten Jahre sind die EE schon auf etwa 50% (120 TWh im ersten HJ 2022) angestiegen.
https://www.erneuerbare-energien.de/EE/Navigation/DE/Service/Erneuerbare_Energien_in_Zahlen/Entwicklung/entwicklung-der-erneuerbaren-energien-in-deutschland.html
Von Hybrid-Autos hab ich noch nie etwas gehalten. Die Zeiten sind vorbei und deshalb gibt's auch bald keine Förderung mehr.
Aktuell benötigen E-Autos etwa 1-2 TWh. Andererseits wenn nach ihrer Meinung E-Autos nur Zweit- oder Drittwagen sind da wäre doch Strom kein Problem? Oder doch hohe Nutzung und ihrer Meinung nach ein Stromproblem?
Wer soll diese "Superdiesel" entwickeln und wieviel effizienter soll der schlechte Wirkungsgrad von 35% werden?
"Im FAZ-Interview erklärte er [Vorstandschef Markus Duesmann von Audi] seinerzeit, dass der Hersteller nur noch bestehende Verbrennungsmotoren an neue Emissionsrichtlinien anpassen werde. Duesmann erwähnte konkret, dass die Erfüllung der Euro-7-Norm eine extreme Herausforderung sei, bei gleichzeitig geringem Nutzen für die Umwelt. Deshalb ergebe die Entwicklung vollkommen neuer Verbrennungsmotoren für Audi nur noch wenig Sinn."
https://www.auto-motor-und-sport.de/tech-zukunft/alternative-antriebe/audi-beendet-entwicklung-von-neuen-verbrennungsmotoren/
https://www.bmuv.de/themen/luft-laerm-mobilitaet/verkehr/elektromobilitaet/effizienz-und-kosten
Haben Sie andere Zahlen?
Die sogenannten e-fuels sind sind an Ineffizienz kaum zu überbieten. Sie müssen in den Prozeß ein vielfaches an Energie reinstecken, als am Rad ankommt. E-fuels sind eine Energieverschwendung ungeahnten Ausmaßes. E-fuels werden daher nur dort eingesetzt werden, wo es keine Alternativen gibt. z.b. Luftverkehr, Schiffe etc. Für den motorisierten Individualverkehr bleibt da nichts mehr übrig.