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Sand am Main
Der Bürgersolarpark Sand als Vorzeigeprojekt: Zeichnungsfrist beginnt am 1. September
Links und rechts der Kreisstraße von Sand nach Zell am Ebersberg wird der Solarpark mit einer Nennleistung von 9622 kWp entstehen.
Foto: Christian Licha | Links und rechts der Kreisstraße von Sand nach Zell am Ebersberg wird der Solarpark mit einer Nennleistung von 9622 kWp entstehen.
Christian Licha
 |  aktualisiert: 01.08.2022 02:36 Uhr

Den Energiebedarf von rund 3500 Haushalten wird der neue Bürgersolarpark in Sand zukünftig decken. Auf beiden Seiten der Kreisstraße HAS 16 zwischen Sand und Zell am Ebersberg, direkt im Anschluss nördlich an die Maintalautobahn A 70, werden rund 17.900 Solarmodule umweltfreundlichen Strom für die Region erzeugen.

Am Dienstag erfolgte der offizielle Spatenstich für das zukunftsweisende Projekt, das pro Jahr den Ausstoß von 6260 Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO2) vermeidet.

Die GUT Haßberge, das kommunale Unternehmen des Landkreises Haßberge zur Umsetzung der Energiewende, startet mit dem Baubeginn in Sand das erste Photovoltaik Freiflächen Projekte für die BürgerEnergiegenossenschaft Haßberge. Insgesamt 9,6 Megawattpeak (MWp) Leistung hat der gesamte Solarpark, davon sollen circa 7,7 MWp über ein Bürgerbeteiligungsmodell vermarktet werden.

Mit der geplanten Inbetriebnahme im Oktober werden pro Jahr 10.180 Megawattstunden nachhaltiger Strom aus Sonnenenergie erzeugt. Umgesetzt wird das Solarprojekt vom Projektpartner IBC Solar AG aus Bad Staffelstein (Oberfranken). Über die BürgerEnergiegenosschaft Haßberge eG (BEG) wird die Anlage ansässigen Bürger zur Beteiligung geöffnet.

Der offizielle Spatenstich zum Bürgersolarpark wurde am Dienstag vollzogen: (von links) Dominik Pfeifer (Projektentwickler IBC Solar), Ralf Schuberth (Technischer Projektleiter IBC Solar), Julius Möhrstedt (Gesellschafter IBC Solar), Gunter Häckner (Vorstandsvorsitzender BEG Haßberge), Marcus Fröhlich und Marco Siller (beide Geschäftsführer GUT), Sands Bürgermeister Bernhard Ruß und Landrat Wilhelm Schneider.
Foto: Christian Licha | Der offizielle Spatenstich zum Bürgersolarpark wurde am Dienstag vollzogen: (von links) Dominik Pfeifer (Projektentwickler IBC Solar), Ralf Schuberth (Technischer Projektleiter IBC Solar), Julius Möhrstedt ...

"Die Geschwindigkeit der Projektentwicklung zusammen mit der Gemeinde Sand und die Möglichkeit der Bürgerbeteiligung machen den Bürgersolarpark zu einem Vorzeigeprojekt", sagte Landrat Wilhelm Schneider. Die Lage an der Autobahn ermöglicht nicht nur die sinnvolle Nutzung einer benachteiligten Fläche, sondern ist auch ein weiterer Schritt die Energieautarkie des Landkreises Haßberge zu fördern. Der auf einer Fläche von 10,1 Hektar erzeugte "grüne" Strom wird in das Netz der ÜZ Mainfranken eingespeist.

Direkt neben der Maintalautobahn A 70 entsteht der Bürgersolarpark Sand.
Foto: Christian Licha | Direkt neben der Maintalautobahn A 70 entsteht der Bürgersolarpark Sand.

"Mit der GUT Haßberge haben der Landkreis Haßberge und seine Kommunen schon früh die Weichen gestellt, um die Klimaneutralität voranzubringen", so Landrat Schneider, der auch Aufsichtsrats-Vorsitzender der GUT Haßberge ist. "Heute erkennen wir, dass es um mehr als Umweltschutz geht und wir mit dem eingeschlagenen Weg die Versorgungssicherheit unserer Bürger:innen erhöhen und die Standortsicherheit für unsere Industrie in der Zukunft gewährleisten können".

"Die Bürger von Sand und Umgebung profitieren nicht nur von einer sicheren und umweltfreundlichen Energieversorgung aus Solarenergie, sondern können auch als Anleger Einnahmen erzielen, die der Solarpark über die für 20 Jahre staatlich garantierte Vergütung erwirtschaftet", so Sands Bürgermeister Bernhard Ruß.

Über die BürgerEnergiegenossenschaft, in deren Auftrag der Solarpark gebaut wird, erhalten Ortsansässige die Möglichkeit einer finanziellen Beteiligung an gut 7,7 MWp des Solarparks. Die Zeichnungsfrist beginnt am 1. September 2022 und ist in den ersten vier Wochen für Bürger der Gemeinde Sand geöffnet. Danach wird die Zeichnungsmöglichkeit auf Bestandsmitglieder der Genossenschaft und Bürger des Landkreises erweitert. Zum genauen Ablauf können sich interessierte Bürger auf der BEG Homepage (www.beg-hassberge.de) informieren.

Das Gelände ist schon abgesteckt, die Bauarbeiten werden in Kürze beginnen.
Foto: Christian Licha | Das Gelände ist schon abgesteckt, die Bauarbeiten werden in Kürze beginnen.

"Wir freuen uns, dass nach gut eineinhalb Jahren Konzeptionierung, Planung und intensiver Zusammenarbeit mit der Kommunalpolitik, der erste Bürgersolarpark im Landkreis Haßberge entsteht, der die Wertschöpfung zu 100 Prozent in der Region lässt und zur Resilienz im Bereich der Energieversorgung beiträgt", freute sich Marco Siller, Position bei GUT Gesellschaft zur Umsetzung erneuerbarer Technologieprojekte im Landkreis Haßberge mbH.

Udo Möhrstedt, Gründer und Gesellschafter der ausführenden IBC Solar ergänzte: "Immer mehr Kommunen entscheiden sich für Projekte zur klimafreundlichen, dezentralen Energieerzeugung und zeigen, dass das auch für Bürger wirtschaftlich attraktiv gestaltet werden kann. Erfolgreiche Solarparks mit Bürgerbeteiligung erlauben es Gemeinden und deren Einwohnern zudem, einen wichtigen Beitrag zur Energiewende zu leisten."

Details zu Projekt und Partner

Der Bürgersolarpark entsteht in Sand am Main an der Kreisstraße nach Zell am Ebersberg: mit 17.901 Module mit einer Leistung von 540 und 535 Wp. Der Stromertrag von 10.180 MWh pro Jahr versorgt rund 3500 Haushalte mit Strom. Die Inbetriebnahme ist für Oktober 2022 geplant. Investor ist die BürgerEnergiegenossenschaft Haßberge eG.
IBC Solar bietet Komplettsysteme an und deckt das gesamte Spektrum von der Planung bis zur schlüsselfertigen Übergabe von Photovoltaik-Anlagen ab. IBC Solar wurde 1982 in Bad Staffelstein von Udo Möhrstedt gegründet, und ist als Pionier der Energiewende mittlerweile in über 30 Ländern tätig. Auch im Landkreis Haßberge haben die Fachleute aus Oberfranken bereits einige Photovoltaik-Freiflächenanlagen erstellt, wie zum Beispiel in Knetzgau, Ebern und Maroldsweisach.
(cl)
 
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