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Würzburg
Warum bei den Würzburg Baskets Ernüchterung auf und abseits des Parketts herrscht
Würzburgs Bundesliga-Korbjäger bekommen beim 62:82 gegen Ulm ihre Grenzen aufgezeigt. Und bei der Suche nach Geldgebern für die neue Saison treten sie auf der Stelle.
Die Fans der Würzburg Baskets äußerten ihren Wunsch am Freitagabend vor dem Spiel gegen Ulm mit einem Banner.
Foto: Julien Becker | Die Fans der Würzburg Baskets äußerten ihren Wunsch am Freitagabend vor dem Spiel gegen Ulm mit einem Banner.
Stefan Mantel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:01 Uhr

Geht es weiter bei den Würzburg Baskets – und wenn ja, wie? Es ist die Frage, die derzeit wie ein Damoklesschwert über den Bundesliga-Korbjägern aus der Domstadt schwebt. Sportlich war nach zuvor vier Heimsiegen in Serie die herbe 62:82-Niederlage am Freitagabend gegen den direkten Konkurrenten ratiopharm Ulm ein kräftiger Dämpfer im Kampf um die Play-off-Teilnahme. "Das Ergebnis spiegelt die Realitäten ganz gut wider", resümierte Baskets-Geschäftsführer Steffen Liebler jedoch trefflich mit Blick auf die unterschiedlichen Möglichkeiten beider Klubs.

Die Ulmer hatten nach einem kapitalen Saisonfehlstart ihren Kader mit dem EuroLeague-erprobten US-Veteranen Brandon Paul und dem brasilianischen Nationalmannschafts-Center und 105-fachen NBA-Profi Bruno Caboclo hochkarätig ergänzt. Beide waren am Freitagabend die besten Spieler auf dem Parkett. Die Baskets ihrerseits haben bis heute den kurzfristigen Wechsel von US-Leistungsträger Xeyrius Williams nach Israel nicht kompensiert – und werden dies dem Vernehmen nach auch nicht mehr tun.

Trainer Filipovski will mit dem vorhandenen Personal weiter kämpfen

Wenn dann auch noch Verletzungen wie die von US-Guard  C.J. Bryce oder Eigengewächs Julius Böhmer dazukommen, sind die Baskets nur bedingt konkurrenzfähig. Die Fans in der mit 2813 Zuschauenden gefüllten tectake-Arena hatten nach Ertönen der Schlusssirene ein feines Gespür für die Situation, verabschiedeten die Mannschaft trotz der 20-Punkte-Pleite mit aufmunterndem Applaus in die Katakomben. "Wir werden mit den Spielern, die wir zur Verfügung haben, weiter kämpfen", gab Baskets-Cheftrainer Sasa Filipovski als Losung für den noch zwölf Spiele dauernden Saisonendspurt aus. Der ganz große Optimismus, dass es was werden könnte mit den Play-offs, klang aus diesen Worten nicht heraus.

Die sportliche Ernüchterung war das eine, viel schwerwiegender dürfte allerdings die nach wie vor offene Zukunftsfrage wiegen. Denn bei Suche nach Geldgebern treten die Baskets weiter auf der Stelle. 1,5 Millionen Euro ist die Zielmarke, die der Klub für die neue Saison 2023/24 noch benötigt, um auf gleichem Niveau weiterarbeiten zu können, hatte der Klub vor gut zwei Wochen verkündet. Viel bewegt hat sich seit dem Hilferuf allerdings nicht, wie Liebler einräumt. Auch dass die kommunizierte Lücke von 500 000 Euro zum Erhalt der Lizenz durch einen Gönner mittlerweile geschlossen sei, dementierte Liebler.

Das Sponsorentreffen und die Abgabe der Lizenz-Unterlagen

"Kleinigkeiten" seien in den letzten 14 Tagen zu verzeichnen gewesen, der große Wurf war nicht dabei. Und die Hoffnung, durch neue externe Investoren die Lücke zu schließen, sei eher gering. "Es werden sicher ein paar neue Partner dazukommen, aber das alleine wird nicht reichen", sagt Liebler. Am 29. März findet das turnusmäßige Sponsorentreffen statt, bis 15. April müssen die Lizenz-Unterlagen für die kommende BBL-Spielzeit eingereicht sein. "Es ist gerade schwer", sagte der 38-Jährige – und klang dabei weit weniger zuversichtlich als noch zum Zeitpunkt des öffentlichen Hilfeschreis.

Und die Klub-Eigentümer? Die halten sich zumindest medial weiter im Hintergrund. "Wir haben uns entschieden, die Öffentlichkeitsarbeit unserem Geschäftsführer zu überlassen", sagte Jochen Freier am Freitagabend im unteren Foyer der tectake-Arena. Der Unternehmer aus Kitzingen ist einer der beiden Gesellschafter der "Würzburgs Baskets Sport und Event GmbH", dem wirtschaftlichen Träger des Klubs. Zusammen mit dem zweiten Klub-Inhaber Dries Jennen, Schwiegersohn von Baskets-Ehrenpräsident Bernd Freier, arbeite man derzeit intensiv hinter den Kulissen an der Zukunft der Baskets. Offizielle Statements des Duos aber werde es nur in gemeinsamer Absprache geben, so Freier.

 
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  • metaversum
    Finanzprobleme hat jeder Veranstalter. Da muss umgedacht und gespart werden und danach die Kosten an die Zuschauer weitergegeben werden. Das Vertrauen auf zahlende Investoren funktioniert nicht mehr.
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  • familie.diener@gmx.net
    Einen guten Sponsor zu finden kann nicht nur die Aufgabe des Geschäftsführers sein , sondern da müssten sich auch die Gesellschafter etwas mehr bewegen . H. Liebler arbeitet
    vielleicht sehr solide, aber er ist nicht der Typ welcher voranschreitet und der auch einmal ein Wagnis eingeht ( siehe Neuverpflichtungen ) .
    Mit der alten Schulturnhalle kann man auf Dauer auch nichts mehr anfangen und es zeugt
    wieder mal , wie die Verantwortlichen der Stadt Würzburg denken . Millionen für ein
    Theater unnütz ausgegeben , endlose und teure Diskussionen um neu Radfahrwege und
    Parkplätze weg zu rationalisieren aber sonst bekommen sie alle nichts in die Reihe.
    Hätte man endlich mal eine Multifunktionshalle gebaut , hätte wenigstens die Bevölkerung
    etwas davon . Da hört man von unseren sonst in der Öffentlichkeit so gut vertretenen
    stellvertretenden Bürgermeistern nichts .
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  • Gunder Kluge
    Soviel Aushängeschild auf sportlicher Basis hat Würzburg nicht, nur darauf hoffen, das jemand aus dem Zauberhut gezaubert wird, wäre falsch. Jetzt Nägel mit Köpfe machen und den Basketballsport in Würzburg aufrechterhalten, mit einer neuen Halle und geeigneten Sponsoren auf langfristige Zeit.
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  • d.temming@gmx.de
    "Zuschauenden" ohne Worte...
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  • holle4es
    Die Stadt hätte sicher vor 10 Jahren schon für einen Bruchteil der Kosten desTheaters für eine neue Arena sorgen können. Die wäre auch für Kultur und Wirtschaft der Stadt und Region so viel wichtiger als dieses Theater.
    Mit der alten Schulturnhalle kann ja kaum neue Sponsoren hinter dem Ofen hervorlocken, da muss man sich ja schämen.
    An die Gesellschafter muss ich als langjähriger Fan sagen, dass ich es zumindest fragwürdig finde nur so im Hintergrund zu agieren und immer nur Herrn Liebler die (öffentliche) Arbeit machen zu lassen. Der Club ist glaube ich an einem Punkt, wo man nur mit begeisternden Visionen und einer mittelfristigen Strategie punkten kann. Ein bedauernswerter "Hilferuf" in Form einer PK kann da doch nicht alles sein...Übrigens besuchen nicht nur Stadtbewohner die Basketsspiele. Auch der Landkreis kann da ruhig mit der Stadt mal überlegen, wie er dem Club helfen kann.
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  • woody
    Das hört sich nicht gut an für die weitere Zukunft von Würzburg als Basketball-Profi-Standort. Keine Ahnung was unser OB davon hält. Aber Basketball und Würzburg sind zwei eng verbundene Dinge. Es wäre sehr schade und auch dumm den Basketball-Standort Würzburg den Bach runter gehen zu lassen.

    In der Region gibt es so viele finanzstarke Firmen und Personen. Es muss doch gelingen hier Sponsoren an Bord zu holen. Und die Stadt Würzburg verbrennt Millionen in eine Stadttheater-Sanierung, statt dieses Geld in einer neue Halle zu investieren. Das würde den Baskets bei der Sponsorensuche auch sehr helfen.
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