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Basketball: Bundesliga
Baskets-Eigengewächs Julius Böhmer und seine neue Rolle beim Würzburger Basketball-Bundesligisten
Das 20-jährige Eigengewächs des Basketball-Bundesligisten ist unter Cheftrainer Saša Filipovski ein fester Bestandteil der Zehn-Mann-Rotation. Auf einer neuen Position.
Julius Böhmer (Mitte) von den Würzburg Baskets springt höher als seine Gegenspieler.
Foto: Julien Becker | Julius Böhmer (Mitte) von den Würzburg Baskets springt höher als seine Gegenspieler.
Stefan Mantel
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:11 Uhr

Es hat sich was verändert über den spielfreien Sommer bei Julius Böhmer. Augenfällig ist es der zarte Bartansatz, der neuerdings das Gesicht des 20-Jährigen ziert.

Ein sichtbares Zeichen, dem Teenager-Alter entwachsen und bereit zu sein für den nächsten persönlichen Entwicklungsschritt? "Das ist eine interessante These", sagt Böhmer und lacht. "Nein, ehrlich gesagt habe ich mir gar nichts groß dabei gedacht, ich habe ihn einfach mal wachsen lassen. Und vielleicht ist das, wenn man es überhaupt Bart nennen kann, auch bald schon wieder ab."

Bedeutsamer scheint der Rollenwechsel, den der gebürtige Würzburger im Team des Basketball-Bundesligisten Würzburg Baskets vollzogen hat. Böhmer ist fester Bestandteil in der Zehn-Mann-Rotation von Cheftrainer Saša Filipovski – jedoch auf einer neuen Position.

Trainer nimmt Last und Verantwortung von Böhmers Schultern

Agierte der 1,93-Meter-Mann bislang vorwiegend als Aufbauspieler, ist er nun als Backup von US-Leistungsträger Cameron Hunt als Shooting Guard eingeplant. Es sei, so begründete es Filipovski vor der Saison, mit das Schwierigste im Basketball, einen Point Guard zu entwickeln.

"Das benötigt Zeit, und du wirst Spiele verlieren. Aber diejenigen, die dich bezahlen, tun das nicht, damit du Spiele verlierst. Wir nehmen Julius daher etwas Last und Verantwortung von den Schultern", erklärt der 47-jährige Slowene. Eine Einschätzung, die der Betroffene vorbehaltlos teilt. Mit der nötigen Erfahrung, sagt Böhmer, könne er sich durchaus wieder vorstellen, auf seiner angestammten Position zu spielen: "Stand jetzt ist es genau das Richtige für mich. Als Spielmacher musst du viele Partien gespielt haben, abgezockt sein, gelernt haben, ein Spiel zu lenken."

Mit der neuen Aufgabe hat sich Böhmer, der sämtliche Baskets-Nachwuchsteams durchlaufen und auch für die deutsche Jugend-Nationalmannschaft gespielt hat, schnell angefreundet. Knapp 13 Minuten steht er durchschnittlich auf dem Parkett, markiert neben 3,8 Punkten und 1,8 Korbvorlagen starke 2,3 Ballgewinne pro Partie. "Ich bin persönlich mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden, es klappt ganz gut und Saša schenkt mir das Vertrauen, dass ich mich weiterentwickeln kann."

Böhmer will sich mit einem Studium ein zweites Standbein schaffen

Auch abseits des Spielfelds soll sich für Böhmer in naher Zukunft etwas ändern. Zwar gilt sein Focus derzeit ganz dem roten Kunstlederball und im Speziellen der anstehenden Aufgabe an diesem Sonntag (15 Uhr, tectake-Arena) gegen die MHP Riesen Ludwigsburg.

Doch innerhalb des nächsten Jahres plant der 2020er-Abiturient des Riemenschneider-Gymnasiums, ein Studium zu beginnen. In welche Richtung es dabei gehen soll, weiß Böhmer zwar noch nicht. Ein zweites Standbein neben dem Basketball-Profitum erscheint ihm aber aus zwei Gründen sinnvoll: "Zum einen, damit man nach der Karriere nicht ohne etwas dasteht. Das ist auch meinen Eltern nicht ganz unwichtig", sagt Böhmer. "Zum anderen ist es natürlich auch ein guter Ausgleich zum Basketball, wenn man auch den Kopf noch etwas fordert."

Baskets-Heimspiel am Sonntag

Was auswärts mit zwei Siegen in zwei Partien bislang vorzüglich funktionierte, soll nun auch endlich zu Hause glücken: Nach drei Heimpleiten peilen die Würzburg Baskets (10. Platz/4:4 Punkte) an diesem Sonntag gegen die MHP Riesen Ludwigsburg (15 Uhr, tectake-Arena) den ersten Sieg in der tectake-Arena an.
Bei Ludwigsburg (5./6:2) endete im Sommer eine Ära. Nach fast zehn Jahren als Trainer und Sportdirektor folgte Ex-Baskets-Headcoach John Patrick einem Lockruf aus Japan. Doch auch unter Nachfolger Josh King, einst Patrick-Assistent, zeichnet sich das Riesen-Spiel durch eine aggressive Verteidigung aus.
Zum Gegner sagt Julius Böhmer: "Ludwigsburg spielt noch immer ungemein physisch, das wird eine echte Herausforderung für uns." Personell müssen die Baskets definitiv auf Center Philipp Hartwich (Knieverletzung) verzichten, auch der Einsatz der Rekonvaleszenten Felix Hoffmann (Knie) und Martin Peterka (Gehirnerschütterung) ist fraglich.
Quelle: sam
 
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