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Fußball: 3. Liga
Trotz aller Probleme: Kickers wollen Drittliga-Lizenz beantragen
Die abstiegsbedrohten Würzburger Drittliga-Fußballer zeigen beim 2:4 gegen Magdeburg wenig, was auf eine erfolgreiche Aufholjagd hoffen lässt.
Ein gewohntes Bild: Die Kickers-Akteure (von links) Saliou Sané, Daniel Hägele und Fanol Perdedaj verlassen nach der achten Heimniederlage dieser Saison, dem 2:4 gegen Magdeburg, enttäuscht den Platz.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Ein gewohntes Bild: Die Kickers-Akteure (von links) Saliou Sané, Daniel Hägele und Fanol Perdedaj verlassen nach der achten Heimniederlage dieser Saison, dem 2:4 gegen Magdeburg, enttäuscht den Platz.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 09.02.2024 15:35 Uhr

Es ist klar, wie Kickers-Sportdirektor Sebastian Neumann es meinte, als er nach dem 2:4 der Würzburger Drittliga-Fußballer gegen Spitzenreiter 1. FC Magdeburg auf die Frage nach den Folgen dieser Niederlage sagte: "Wir machen weiter wie bisher." Zum Aufgeben ist es bei noch zehn verbleibenden Spielen zu früh, und die Konkurrenten im Tabellenkeller hatten am Samstag ja auch auch verloren. Aber soll es echt genauso weiter gehen? Kaum zu glauben, dass Neumann das meint. Nur so langsam sind bei den Kickers eben alle Möglichkeiten erschöpft. Was kann Neumann nun noch tun? Der Klub hat vieles versucht, hat in dieser Saison zweimal den Trainer gewechselt und sich von Sportvorstand Sebastian Schuppan getrennt. Er hat Stürmer Marvin Pourié suspendiert und begnadigt. Passiert ist, wenn man auf die Resultate schaut, nichts.

Es werde "immer deprimierender" beschrieb Pourié seine Gefühlslage am Samstag. Bei Anpfiff hatte der beste Saison-Torschütze der Kickers überraschenderweise noch auf der Bank gesessen. Als sich sich dann aber Leih-Stürmer André Becker nach 35 Minuten das Knie verdrehte und am Innenband verletzte, wurde Pourié eingewechselt. Mit dem Treffer zum 2:4-Endstand gelang ihm in der Schlussphase sein sechstes Saisontor. Zweiter in der internen Torschützenliste ist mit vier Treffern Tobias Kraulich, der per Kopf nach einer Ecke das zwischenzeitliche 1:3 erzielte. Ein Innenverteidiger - auch das sagt viel aus über die Kickers in der Spielzeit 2021/22.

Über allem steht Pouriés Fazit: "Wir nehmen den Abstiegskampf nicht an." Wer gehofft hatte, die Kickers könnten nach dem 3:1-Sieg beim TSV Havelse die Trendwende einleiten, sah sich getäuscht. Es fehlte auch an der Zweikampfschärfe, um den nicht an seine Grenzen gehenden Tabellenführer tatsächlich zu bezwingen. Bezeichnend für den Kickers-Auftritt war der vierte Gegentreffer, als Magdeburgs Jason Ceka völlig unbedrängt mit dem Ball am Fuß über das halbe Spielfeld lief, ehe ein simpler Doppelpass die verbliebenen Würzburger Abwehrkräfte überlistete. Oder wie Ex-Verteidiger Neumann es ausdrückte: "Wir waren nicht gallig genug." Doch genau darauf kommt es doch jetzt an. Ohne Kampf ist nicht nur gegen Magdeburg nichts drin, so ist eine Aufholjagd in Richtung Nichtabstiegsplätze schlicht unmöglich. "Das, was wir anbieten, ist ein Witz", formulierte Pourié in ungewöhnlicher Schärfe. Doch wer wollte ihm widersprechen?

Noch aber sind es zehn Spieltage, bis diese Saison zu Ende geht. Und die Hoffnung stirbt bekanntlich ganz zuletzt. Dieser Tage läuft die Abgabefrist für den Antrag für eine neue Drittliga-Lizenz aus. Darin müssen die Klubs auch ihre wirtschaftlichen Planungen für die nächste Saison offenlegen. Bei den Kickers hat man sich allen sportlichen Hindernissen und auch dem jüngst bekannt gewordenen Ausscheiden des Brustsponsors zum Trotz die Arbeit gemacht. Dem Vorschlag von Ex-Aufsichtsratschef Thorsten Fischer, sich freiwillig in die Regionalliga zurückzuziehen, wird der Klub jedenfalls nicht folgen. "Da läuft alles nach Plan. Die Unterlagen müssen wir bald abgeben", sagte Neumann zur anstehenden Lizenzierung.

 
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