
Das Jahr 2022 hat bei Fußball-Drittligist Würzburger Kickers mit einem Paukenschlag begonnen: Stürmer Marvin Pourié, mit vier Treffern bislang bester Torschütze in dieser Saison, kann, ja soll sogar, den Verein verlassen. Beim Tabellenvorletzten wird der 30-Jährige wohl nicht mehr zum Einsatz kommen. "Wir haben in den vergangenen Tagen viele Gespräche geführt und sind zu dem Entschluss gekommen, dass es besser ist, getrennte Wege zu gehen", sagte Trainer Danny Schwarz bei einer Online-Pressekonferenz nach dem Trainingsauftakt am Montag auf Nachfrage: "Es ist wie in einer Ehe. Da gibt es irgendwann womöglich einen Punkt, da passt es nicht mehr." Einen Ersatz für den Angreifer hat Schwarz freilich bislang nicht.
Am Montagmorgen hatte Pourié zunächst nicht am Training teilgenommen. Bei der Nachmittagseinheit stand der Angreifer dann zwar auf dem Platz, durfte aber nicht mit dem restlichen Team trainieren, sondern absolvierte abseits eine individuelle Einheit mit Kickers-Athletik-Trainer Philipp Kunz. Pourié werde sich bei den Kickers fit halten können für einen möglichen neuen Verein, so Schwarz: "Er wird ab sofort separat ein Training erhalten." Man werde ihm bei einem Vereinswechsel keine Steine in den Weg legen.
Wen wundert's! Pourié ist, nach Informationen dieser Redaktion, der bestbezahlte Spieler im Kickers-Kader. Schon alleine aus finanziellen Gründen müssten die Rothosen also ein Interesse daran haben, ihn noch abzugeben. Für einen Dauer-Reservisten ohne Einsatzchance ist der gebürtige Westfale, der in der Jugend unter anderem beim FC Liverpool ausgebildet wurde und in der Saison 2018/19 im Trikot des Karlsruher SC Torschützenkönig war, schlichtweg zu teuer. Derzeit werde hinter den Kulissen an einer Lösung gearbeitet, so Schwarz. Er hoffe, dass Pourié noch im Januar, also bis zum Ende der Winter-Transferperiode, einen neuen Verein findet.

Bei seiner Verpflichtung kurz vor dem Saisonstart im Sommer eilte ihm zwar der Ruf eines schwierigen Charakters voraus. Ob seiner Erfahrung und Trefferquote galt er aber als Hoffnungsträger und möglicher Führungsspieler. Umso erstaunlicher ist es, dass Pourié so schnell aufs Abstellgleis geschoben wurde. Nach Informationen dieser Redaktion war Pourié beim letzten Spiel des Jahres 2021 gegen 1860 München (0:3) nicht, wie offiziell gemeldet, erkrankt. Vielmehr waren mannschaftsinterne Streitigkeiten ausschlaggebend dafür gewesen, den mit vier Toren besten Kickers-Torschützen der bisherigen Spielzeit aus dem Spieltagskader zu streichen.
Der Zoff schwelt wohl schon länger, wirklich gelöst bekommen hat ihn weder Trainer Danny Schwarz noch sein Vorgänger Torsten Ziegner. Mal soll es um Pouriés Umgangston im Training, mal um sein Defensivverhalten im Spiel gegangen sein. Letztlich soll sich der Mannschaftsrat unter Leitung von Torhüter und De-Facto-Kapitän Hendrik Bonmann unmittelbar vor dem 1860-Spiel gegen den 30-jährigen Stürmer gestellt haben und dies bei Trainer Schwarz vorgetragen haben. Daraufhin wurde Pourié aus dem Kader gestrichen. Das Thema wurde vor der kurzen Weihnachtspause nicht mehr geklärt. Spieler und Trainer verabschiedeten sich unmittelbar nach der Niederlage gegen 1860 in den Urlaub.
Nun ist der Graben zwischen dem Stürmer und dem Rest des Teams offenbar so groß, dass er nicht mehr zuzuschütten ist. Am Sonntag war das Team erstmals im neuen Jahr zusammengekommen - für Corona- und Leistungstests. Auch Pourié war, nach Informationen dieser Redaktion, vor Ort. Am Abend danach veröffentlichte er im sozialen Netzwerk Instagram in weißer Schrift auf schwarzem Grund einen Sinnspruch: "Ausreden sind immer da. Chancen nicht." Kickers-Sportdirektor Sebastian Neumann hatte sich am Montagmorgen nicht zu der Personalie äußern wollen. Es war an Schwarz, wenige Stunden später die Trennung zu bestätigen.
Bleibt die entscheidende Frage, wie die Kickers den Verlust ihres bislang besten Torschützen auffangen wollen. Ein Ersatz sei "noch nicht in Sicht", sagte Schwarz: "Wir schauen als Verein, was wir tun können, oder ob wir das intern auffangen." Ob das gelingen kann? Schon mit Pourié und seinen vier Treffern hatten die Kickers mit gerade einmal 14 Toren nach 20 Spielen die mickrigste Ausbeute aller Drittliga-Klubs.

Mit Vladimir Nikolov steht indes ein weiterer Stürmer vor dem Absprung. Auch der Bulgare fehlte beim Trainingsauftakt. Nach Informationen dieser Zeitung soll er wohl zum österreichischen "Partner"-Verein der Kickers, dem FC Flyeralarm Admira, wechseln. Von dort kommt wohl auch der erste Würzburger Winter-Neuzugang: Marco Hausjell, ein flinker Linksaußen, der in dieser Saison zu acht Teilzeiteinsätzen in der österreichischen Bundesliga kam, trainierte bereits mit dem Kickers-Team in Randersacker. Unterschriftsreif ist der Transfer aber noch nicht.
Pourie wird im Abstiegskampf dringender denn je gebraucht bei den Kickers.
Nun schmeißt man den torgefährlichsten Spieler raus "nur" weil er nicht so
aalglatt ist wie viele andere, was vorher auch noch bekannt war.
Dann gehts eben wieder mal zu Ende mit dem Profifussball in Würzburg.
Wie ein Thorsten Fischer sich solch ein Theater gefallen lässt versteht auch keiner.
der einen der besten Trainer den die Kickers je hatten, Michael Schiele nämlich, in Rekordzeit
vom Hof jagte. Dass die Kickers seit Schiele jetzt schon den 5. Trainer haben, unterstreicht nur die Torheit dieser Veranstaltung! Der ,, Hauptgewinn" der sich schnell als faules Ei entpuppte, hat auch mit seiner aufgeblähten Kaderplanung den Kickers ein teures Erbe hinterlassen! Magath erfreut sich jetzt in München an feinen Tee und Kakao, Fischer
hat jetzt den Scherbenhaufen vor der Tür, ich wünsche ihm alles Gute für 2022 auf allen Ebenen!