
Auf dem Papier sieht eine 2:4-Niederlage gegen den Tabellenführer der 3. Liga gar nicht mal so übel aus. Was dieses Bild jedoch arg trübt, ist die Art und Weise, wie sich die Würzburger Kickers abgesehen von guten Phasen zu Beginn und gegen Ende der Partie gegen den 1. FC Magdeburg präsentierten. Entsprechend harsch fiel auch die Selbstkritik der Rothosen nach dem Spielende aus.
"Das war einfach enttäuschend", sagte Robert Herrmann, der mit seinem Pfostenschuss die Würzburger Führung nur knapp verpasst hatte und später den Eckstoß trat, den Tobias Kraulich zum 1:3-Anschlusstreffer verwandelte. Außenverteidiger Peter Kurzweg legte sogar noch eins drauf: "Abgesehen von den vier Gegentoren sind sie noch fünf Mal alleine auf unsere Abwehrkette zugelaufen. Das hat mit Drittligafußball nichts zu tun."
Bei der Ursachenforschung für das ungenügende Abwehrverhalten tat sich Herrmann, mit drei Toren und zwei Vorlagen drittbester Scorer der Kickers in dieser Runde, schwer. "Wir kommen immer einen Schritt zu spät. Wenn du da bist, ist der Ball schon wieder weg", sagte der 28-Jährige. An der Fitness der Mannschaft habe das jedoch nicht gelegen: "Wir sind heute wieder richtig viel marschiert, aber wir kamen in den entscheidenden Situationen nicht in den Zweikampf. Woran das genau lag, kann ich nicht sagen."
Fünf Magdeburger stürmen auf vier Würzburger
Einen anderen Schluss legt jedoch das vierte Gegentor von Jason Ceka in der 83. Minute nahe: Ein Diagonalball des Innenverteidigers Tobias Müller genügte den Magdeburgern da, um das komplette Würzburger Mittelfeld lahm zu legen. Während die gesamte Offensiv- und Mittelfeldabteilung der Rothosen nur hinterher trabte, liefen fünf Magdeburger auf die Vierer-Abwehrkette der Kickers zu. Was dann folgte, war für die mit 14 Punkten Abstand auf Rang eins stehenden Magdeburger die einfachste Übung an diesem aus Würzburger Sicht sehr trüben Samstagnachmittag.