Mit sechs Partien, das war klar, ist der März ein sehr richtungsweisender Monat für Basketball-Bundesligist s.Oliver Würzburg in dieser restlichen Spielzeit. Und bereits nach der zweiten Begegnung scheint klar wie Kloßbrühe zu sein, wohin der Blick der Baskets sich zu richten hat und auf was sie sich zu konzentrieren haben. Befeuerte der überraschende und aufgrund der spielerischen Dominanz auch hochverdiente 94:84-Erfolg in Crailsheim in der Vorwoche noch Träumereien, womöglich doch noch teilnehmen zu können im knappen Rennen um den Einzug in die Play-offs, so setzte es am Dienstagabend in Weißenfels einen Rückschlag. Einen herben Dämpfer. Nach der vermutlich schwächsten Saisonleistung unterlagen die Mannen von Trainer Denis Wucherer beim MBC auch in dieser Höhe verdient mit 73:85 (37:37).
Nicht die Niederlage an sich, sondern der Auftritt dürfte den Trainern und dem Anhang des Vereins ziemliche Bauchschmerzen bereitet haben. "Als wir dann mal mit zehn Punkten hinten waren, haben wir keinen Weg gefunden, um uns zu wehren und das Level an Intensität zu bringen, das man braucht, um gegen einen motivierten MBC zu gewinnen", fasste Wucherer das Geschehen treffsicher zusammen. Vor allem mit der Einstellung der Seinen haderte er – und mit der mangelnden Gesprächsbereitschaft untereinander: "Einzelne Spieler müssen über ihren Schatten springen und auch mal den Mund aufmachen, denn ohne Kommunikation funktioniert es auf diesem Niveau einfach nicht.“ Vor allem Cameron Hunt dürften bei diesem Satz die Ohren geklingelt haben. Er war zwar mit 14 Punkten gemeinsam mit Florian Koch erneut treffsicherster Baskets-Akteur - der 23-Jährige hatte aber nach dem Ausfall von Robert Lowery an der Last der Spielgestaltung kräftig zu tragen.
Lowery hatte sich bereits im Training am vergangenen Freitag eine Verletzung am Ellenbogen zugezogen und wird– wie der Klub nun bestätigte – "längere Zeit ausfallen". Der 33-jährige Amerikaner, erst jüngst nachverpflichtet, ist also nun bereits der vierte Langzeitverletzte nach den Ausfällen von Zach Smith (Schulter), Justin Sears (Kreuzband) und Brekkott Chapman (Achillessehne). Und weil Lowery die letzte zu vergebende Lizenz bei den Baskets bekommen hat, können sie auch keine weitere Nachverpflichtung mehr tätigen.
"Heute hat man gut sehen können, wie wichtig Rob Lowery für uns ist, weil er das ganze Team auf ein anderes Niveau heben kann und dabei jeden mitnimmt", sagte Wucherer, der die Verletzung als "Schock" bezeichnete, die "uns richtig wehtut, weil wir gerade wieder gute Moral und gute Stimmung hatten, und dann wieder so einen Nackenschlag bekommen". Deshalb ist nun nicht nur Wucherer davon überzeugt: "Ab heute muss wirklich jedem klar sein, dass es nur gegen den Abstieg geht." Um den Klassenerhalt einzutüten, glaubt Wucherer, noch drei Siege zu benötigen. "Das geht aber nur, wenn wir als Team zusammen agieren." Nächste Möglichkeit, dies zu tun: am Montag (19 Uhr) gegen Bayreuth.