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Basketball: Bundesliga
Das Aus der Play-off-Träume: Für die Würzburg Baskets ist die Saison mit sofortiger Wirkung beendet
Durch die 73:77 (37:41)-Niederlage gegen Braunschweig und den Sieg Heidelbergs in München haben die Würzburger keine Chance mehr auf die Saisonverlängerung.
Die Mannschaft bedankte sich nach der Niederlage gegen Braunschweig bei ihren Anhängern mit einem Banner.
Foto: Julien Becker | Die Mannschaft bedankte sich nach der Niederlage gegen Braunschweig bei ihren Anhängern mit einem Banner.
Thomas Brandstetter
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:01 Uhr

Wie sollte es auch anders sein, in dieser Saison, in der so viele Spiele der Würzburg Baskets erst ganz am Ende entschieden worden waren? Mehrfach erst in der letzten Minute, gerne auch in den letzten Sekunden. Und manchmal sogar auch erst in allerletzter Sekunde. Warum also sollte es beim letzten Hauptrundenspiel anders sein? 94 Sekunden waren noch auf der Uhr, als Stanley Whittaker zum 71:71 ausglich. 42 Sekunden später gelang Cameron Hunt mit einem seiner unwiderstehlichen Korbleger sogar die allererste Führung in dieser Partie (73:72). Es sollte nicht reichen gegen die Basketball Löwen Braunschweig: Deren Nationalspieler David Krämer machte die restlichen fünf Punkte – und beendete damit die Saison der Baskets, die mit dem 73:77 ihre 19. Saisonniederlage kassierten.

Und keine Chance mehr auf eine Play-off-Teilnahme haben, weil Heidelberg am früheren Donnerstagabend völlig überraschend in München gewann und am Sonntag Chemnitz empfängt. Da sowohl Heidelberg als auch Chemnitz wie die Würzburger 15 Siege haben, wird also spätestens am Sonntagnachmittag eines der beiden anderen Teams einen mehr haben als die Würzburger, die am Sonntag nicht mehr am Ball sind, weil ihr Spiel in Berlin vorverlegt worden war.

Weiter im Play-off-Rennen sind auch noch Ulm und Rostock. Wie die Baskets hat sich auch Bamberg nach der erwartbaren 75:102-Schlappe gegen Bonn aus dem Wettstreit um die Meisterschaftsrunde verabschiedet, und die Braunschweiger haben durch den Erfolg in der Domstadt den Klassenerhalt eingetütet.

So also konnten sich die Baskets doch nicht für eine unterm Strich dennoch überraschend erfolgreiche Saison belohnen. Aber letztlich haben sie sich selbst in diese zumindest für Spieler und Trainerstab sicherlich doch unbefriedigende Situation manövriert, weil sie die Play-off-Teilnahme frühzeitig hätten klarmachen können. Fünf Niederlagen in den letzten fünf Spielen, darunter die Heimschlappe gegen Göttingen und die Niederlage in Frankfurt, verhinderten dies.

Gegen die Niedersachsen am späten Donnerstagabend konnte man einmal mehr sehr schön beobachten, welche Spuren die kräftezehrenden letzten Wochen mit zahlreichen Last-Second-Siegen und auch Last-Second-Niederlagen bei den Baskets mit ihrer Mini-Rotation hinterlassen haben. Zwar konnte Kapitän Felix Hoffmann, der zuletzt verletzt hatte pausieren müssen, wieder mittun, dafür fehlte Center Filip Stanic, den Leistenprobleme plagen – und dass der Großteil der Mannschaft auf dem Zahnfleisch robbt, war auch nur schwerlich zu übersehen. Insofern ist natürlich die Frage berechtigt, wie sinnvoll oder eben auch demütigend ein Viertelfinale gegen eine der zwei Übermannschaften dieser Runde, Bonn oder Berlin, tatsächlich gewesen wäre.

Umso bemerkenswerter war es, welche Kraftreserven die Mannschaft in der zweiten Halbzeit gegen Braunschweig noch einmal mobilisieren konnte. Von einem Elf-Punkte-Rückstand im dritten Viertel (40:51) robbten sich die Baskets mehrfach bis zu einem Unentschieden wieder heran, ehe Hunt sie zur ersten und einzigen Führung korblegte. Die aber dann eben doch nicht ausreichte, um die Saison zu verlängern. "Die Fans haben unseren Kampf respektiert. Sie sind fantastisch und waren es die ganze Saison über. Es ist toll, hier diese Energie zu spüren", sagte Baskets-Trainer Sasa Filipovski.

Ob der 48-jährige Slowene, der nach Bonns Tuomas Iisalo und Göttingens Roel Moors gerade zum drittbesten Coach der Liga gewählt wurde, den Baskets erhalten bleibt, ist zumindest offiziell noch immer nicht eindeutig erklärt worden. Und wird vor allem vom Etat für die nächste Spielzeit abhängen. Noch soll jedenfalls eine erhebliche Lücke zum anvisierten Vier-Millionen-Euro-Ziel bestehen.

Die Statistik des Spiels

Basketball, Bundesliga, Männer:
Würzburg Baskets – Basketball Löwen Braunschweig 73:77 (12:19, 25:22, 15:17, 21:19)
Würzburg: Whittaker 21, Hunt 21, Welp 11, Williams 8, Carvacho 7 (9 Rebounds), Griffin 5, Hoffmann, Böhmer, Ndi, Coffey, Stanic (alle drei nicht eingesetzt).
Braunschweig: Sleva 31, Cole 9, Krämer 8, Myles 8, N. Tischler 7, Bango 6, Amaize 4, Turudic 4, B. Tischler, Van Slooten, Aydinoglu, Fru (beide nicht eingesetzt).
Rebounds: 28 – 29
Vorlagen: 11 – 15
Ballverluste: 11 – 10
Treffer aus dem Feld: 29/58 (50 %) – 32/59 (54 %)
Dreier: 8/18 (44 %) – 5/21 (24 %)
Freiwürfe: 7/13 (54 %) – 8/10 (80 %)
Zuschauende: 2949
Quelle: BBL

Die Restprogramme der Play-off-Kandidaten

Die Restprogramme der Play-off-Kandidaten, die zumindest rechnerisch noch um die beiden letzten freien Plätze sieben und acht wetteifern (A = Auswärtsspiel, H = Heimspiel).
Trotz Ulms Sieg nach zweimaliger Verlängerung gegen den MBC am Dienstagabend sind die Ränge sieben und acht zumindest theoretisch noch vakant, weil Chemnitz den direkten Vergleich gegen Ulm gewonnen hat und das Heimspiel der Ulmer gegen Rostock am Freitag noch aussteht. Rechnerisch könnten die beiden ostdeutschen Klubs also noch an den Schwaben vorbeiziehen. Die Würzburger spielen am letzten Hauptrundenspieltag (7.5.) nicht mehr, weil die Partie in Berlin vorverlegt worden war.
ratiopharm Ulm (7., 17 Siege, 15 Niederlagen):
5.5., 19 Uhr: Rostock (H, 10.)
7.5., 15 Uhr: Bonn (A, 1.)
Chemnitz 99ers (8., 15 Siege, 17 Niederlagen):
5.5., 20:30 Uhr: Ludwigsburg (A, 6.)
7.5., 15 Uhr: Heidelberg (A, 12.)
Rostock Seawolves (9., 15 Siege, 17 Niederlagen):
5.5., 19 Uhr: Ulm (A, 7.)
7.5., 15 Uhr: Ludwigsburg (H, 6.)
MLP Academics Heidelberg (10., 15 Siege, 18 Niederlagen):
7.5., 15 Uhr: Chemnitz (H., 9.)
Quelle: BBL
 
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  • J. Z.
    Eine Schande für Würzburg so einen Verein untergehen zu lassen. Man kann nicht Jahr für Jahr mit dem Mini-Budget überperformen. Ich weiß nicht ob es am Geschäftsführer liegt, er wird sicher alles in seinem Rahmen mögliche unternehmen um Sponsoren zu finden. Nachdem er aber nun schon seit 10 Jahren am Ruder ist, wäre ein neuer Besen an dieser Stelle vielleicht eine richtige Maßnahme. Zudem hat sein Auftreten eine pessimistische und negative Außenwirkung, mit Jammern oder Mitleid gewinnt man keine neuen Gönner.

    Und ohne neue Halle hat der professionelle Basketball sowieso keine Chance. Man kann nur hoffen, dass sich endlich ein neuer zahlungskräftiger Hauptsponsor findet und die seit Jahren versprochene Multifunktionshalle gebaut wird.
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  • T. D.
    Es gibt einfach leute die schreiben , nur das man einen Kommentar abgegeben hat .
    Die Leistung der Mannschaft und des Trainerstabes war absolut super und wenn man bedenkt das man keine Spieler mehr nachverpflichten konnte , stellt sich die Frage
    ob es wirklich nur am Geld lag .
    Auf Dauer braucht man einen noch komminikationsfreudigeren Geschäftsführer , welcher
    das Netzwerk nach außen noch schneller und effektiver öffnet.
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  • H. A.
    Sollten froh sein das es vorbei ist, so durchwachsen wie die Saison war wären sie in der Play-Off untergegangen. So richtig konnten sie nie überzeugen.
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  • P. G.
    Sorry, aber das ist ein absoluter Schmarrn. Die Mannschaft hat mehr als überzeugt. Bei dem Etat und der verletzten Liste war das eine super Saison mit der am Anfang niemand gerechnet hat. Das der Klassenerhalt schon so früh in der Saison klar gemacht wurde spricht auch für sich. Hauptsache immer schön alles negativ sehen. Man man man..........
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  • H. A.
    Dann sollten Sie die Tabelle mal richtig lesen und auch alle Spiele mal analysieren.
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