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Basketball: Bundesliga
Dritte Niederlage in Folge: Erschöpft wirkende Würzburg Baskets lecken ihre Wunden
Der Basketball-Bundesligist verliert das dritte Spiel in Serie mit 74:92 gegen die BG Göttingen – und hat es dennoch noch immer in eigenen Händen, in die Play-offs einzuziehen.
Enttäuschung bei Stanley Whittaker. Der Aufbauspieler der Würzburg Baskets musste gegen die BG Göttingen eine weitere Niederlage hinnehmen.
Foto: Heiko Becker | Enttäuschung bei Stanley Whittaker. Der Aufbauspieler der Würzburg Baskets musste gegen die BG Göttingen eine weitere Niederlage hinnehmen.
Thomas Brandstetter
 |  aktualisiert: 09.02.2024 03:24 Uhr

Die Szene nach knapp 26 Minuten darf ziemlich sinnbildlich stehen für diesen Abend im südlichen Würzburg. Stanley Whittakers dritter Dreierversuch landete nur am Ring. Nicolas Carvacho krallte sich den Rebound und wurde gefoult. Whittaker trottete zurück in Richtung eigenem Korb. Er wirkte reichlich angefressen, obwohl er bis dahin bereits 20 Punkte gemacht hatte. Er schaute nicht einmal zum anderen Korb, wo sein Teamkollege beide Freiwürfe verwandelte. Stattdessen boxte er auf den schaumstoffgepolsterten Ständer der Korbanlage ein.

Der Anführer von Basketball-Bundesligist Würzburg Baskets kam am Ende zwar abermals auf überragende 23 Punkte, konnte aber die 74:92 (44:52)-Niederlage gegen die BG Göttingen auch nicht verhindern. Erstmals in dieser Runde verloren die Unterfranken damit, nach den Thrillern gegen Oldenburg (78:82) und in Ludwigsburg (78:81), drei Spiele am Stück.

Die Ausgangslage ist nach wie vor gut

An der nach wie vor guten Ausgangslage, zum dritten Mal in der Klubhistorie in die Play-offs einzuziehen, hat sich aber erst einmal nichts Wesentliches geändert für die Unterfranken: Siegen die Baskets am Montag (1. Mai, 15 Uhr) in Frankfurt beim Vorletzten und dann auch noch in ihrem letzten Hauptrundenspiel am Donnerstag (4. Mai, 20.30 Uhr) zu Hause gegen Braunschweig, dem Drittletzten, ist ihnen die Saisonverlängerung nicht mehr zu nehmen – egal, wie erfolgreich die direkte Konkurrenz aus Bamberg, Rostock oder Chemnitz spielt.

Dreikampf: Die Göttinger Harper Kamp (links) und Mark Smith treiten mit Würzburgs Nicolas Carvacho ums Spielgerät.
Foto: Heiko Becker | Dreikampf: Die Göttinger Harper Kamp (links) und Mark Smith treiten mit Würzburgs Nicolas Carvacho ums Spielgerät.

Die drei Klubs können bei jeweils noch einem mehr zu absolvierenden Spiel – wie die Baskets – nur noch auf maximal 17 Saisonsiege kommen. Die Würzburger (8., 15 Siege, 17 Niederlagen) haben den direkten Vergleich gegen alle drei Teams gewonnen. Den gegen den Tabellensiebten Ulm (erst 30 Spiele, 16 Siege, 14 Niederlagen) allerdings verloren.

Zahlreiche kräftezehrende Auftritte in den vergangenen Wochen

Dass es am Donnerstagabend mit der 18-Punkte-Differenz-Niederlage am Ende doch eine sehr eindeutige Angelegenheit wurde, war zwar nach den jüngsten Vorstellungen der Baskets so nicht zwingend zu erwarten gewesen – ist aber durchaus verständlich nach all den kräftezehrenden Auftritten der vergangenen Wochen: Da ist der Akku halt irgendwann mal leer. Die Baskets wirkten über weite Strecken der Spielzeit ziemlich erschöpft.

Freilich, auch Göttingen hatte ordentlich Spiele auf dem Buckel in der jüngeren Vergangenheit, die Begegnung in Würzburg war ihre neunte seit dem 1. April und die dritte in den letzten sechs Tagen. Aber die Aussicht auf ihre erste Play-off-Teilnahme seit dem Wiederaufstieg in die Bundesliga 2014 beflügelte die Mannschaft von Trainer Roel Moors ordentlich: Durch den Sieg in Würzburg haben die Südniedersachsen das Play-off-Ticket gebucht, was den Belgier "sehr, sehr glücklich" machte.

Filipovski zeigte sich beeindruckt von der Göttinger Energie

Sein Würzburger Kollege Sasa Filipovski zeigte sich vor allem beeindruckt von der "enormen Energie" der Gäste, gerade nach deren "sehr schwierigen Spielplantaktung. Sie waren in allen Belangen des Basketballs besser als wir." Dem kann man beim besten Willen nicht widersprechen, und genau dies beweist auch ein Blick auf den Statistikbogen.

Hinzu kam: Auch wenn Cameron Hunt (18) und Whittaker (23) erneut überdurchschnittlich punkteten – letztlich bekamen sie zu wenig Unterstützung durch die Kollegen: "Und dann wird es schwierig", meinte Filipovski, der sich wünscht, dass seine Mannen etwas gelassener an das große Ziel herangehen würden. Aber wie meinte der Slowene so nett: "Ich kann ihnen ja schlecht erzählen, wir würden nicht um die Play-offs kämpfen. Natürlich tun wir das. Und diese Möglichkeit ist zwar eine Chance, aber sie erzeugt eben auch Druck."

Übers Wochenende will der 48-Jährige "smart trainieren", Regeneration steht im Mittelpunkt. Und: "Wir werden unsere Wunden lecken und dann weiterkämpfen."

Die Statistik des Spiels

Basketball, Bundesliga, Männer:
Würzburg Baskets – BG Göttingen 74:92 (26:22, 18:30, 15:20, 15:20)
Würzburg: Whittaker 23, Hunt 18, Hoffmann 8, Carvacho 7, Stanic 6 (8 Rebounds), Williams 6, Welp 4, Griffin 2, Böhmer, Ndi, Coffey (beide nicht eingesetzt).
Göttingen: Pape 19, Smith 19 (12 Rebounds), Frey 16, Crandall 13, Bess 10, Mönninghoff 6, Hammonds 5, Kamp 4, Giotis, Wüllner, Ani, Boakye (alle vier nicht eingesetzt).
Rebounds: 27 – 37
Vorlagen: 8 – 18
Ballverluste: 13 – 11
Treffer aus dem Feld: 24/50 (48 %) – 30/61 (49 %)
Dreier: 4/19 (21 %) – 9/24 (38 %)
Freiwürfe: 22/33 (67 %) – 23/26 (88 %)
Zuschauende: 2519
Quelle: BBL

Die Restprogramme der Play-off-Kandidaten

Die Restprogramme der Play-off-Kandidaten, die realistischerweise aktuell noch um die Ränge sieben und acht wetteifern (A = Auswärtsspiel, H = Heimspiel). Eine höhere Platzierung ist auch rechnerisch außer Reichweite. Die Baskets haben den direkten Vergleich gegen Bamberg, Chemnitz und Rostock gewonnen, den gegen Ulm verloren. Die Würzburger spielen am letzten Hauptrundenspieltag (7.5.) nicht mehr, weil die Partie in Berlin vorverlegt worden war.
Würzburg Baskets (8., 15 Siege, 17 Niederlagen)
1.5., 15 Uhr: Frankfurt (A, 17.)
4.5., 20.30 Uhr: Braunschweig (H, 16.)
ratiopharm Ulm (7., 16 Siege, 14 Niederlagen):
30.4., 15 Uhr: Berlin (A, 2.)
2. Mai, 19 Uhr: MBC (H, 14.)
5.5., 19 Uhr: Rostock (H, 10.)
7.5., 15 Uhr: Bonn (A, 1.)
Rostock Seawolves (10., 14 Siege, 17 Niederlagen):
30.4., 15 Uhr: Bayreuth (H, 18.)
5.5., 19 Uhr: Ulm (A, 7.)
7.5., 15 Uhr: Ludwigsburg (H, 5.)
Brose Bamberg (9., 14 Siege, 17 Niederlagen):
29.4., 20.30 Uhr: Crailsheim (A, 15.)
4.5., 20.30 Uhr: Bonn (H, 1.)
7.5., 15 Uhr: Bayreuth (H, 18.)
Chemnitz 99ers (11., 14 Siege, 17 Niederlagen):
29.4., 20:30 Uhr: Hamburg (H, 13.)
5.5., 20:30 Uhr: Ludwigsburg (A, 5.)
7.5., 15 Uhr: Heidelberg (A, 12.)
Quelle: BBL
 
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  • H. W.
    Eine Teilnahme an den Playoffs ist für einen Sportler niemals eine Bestrafung. Hier würde jeder Spieler seine Kraftreserven mobilisieren. Die voraussichtlichen Gegner hätten durch Europacup, etc. noch viel mehr Spiele auf dem Buckel (klar haben die auch einen größeren Kader). Und nachverpflichten kann man halt auch nur, wenn man Geld in der Kasse hat. Also nicht motzen, sondern Mannschaft in den letzten beiden Spielen unterstützen und dann die Playoffs genießen !
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  • G. B.
    Am Ende werden sie wohl 9. - was eigentlich auch ein Erfolg ist.
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  • A. B.
    Die müssen jetzt halt in der Ballsporthalle (FfM) gewinnen, dann sind sie so gut wie durch.
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    Play offs wäre für die Truppe eine Bestrafung - völlig ausgepumpt ! Viel zu kleine Rotation , Zuwenig Qualität . Schuld an der Situation ist für mich der Verein. Keine ordentlichen Nachverpflichtung , all zu oftes gejammere über die Situation.
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