
Die Anzahl der Corona-Fälle rund um die Partie zwischen Basketball-Bundesligist s.Oliver Würzburg und medi Bayreuth vor nun knapp zwei Wochen ist insgesamt von 13 auf 15 gestiegen, weil sich zwei weitere Personen aus dem direkten Umfeld der Baskets infiziert hatten. Baskets-Geschäftsführer Steffen Liebler blickt in diesem Gespräch noch einmal auf turbulente Tage zurück und auch ein bisschen in die nähere Zukunft.
Steffen Liebler: Stimmt. Aber nein: Ich bin nicht infiziert. Mir geht es soweit gesundheitlich auch gut, wenngleich die gesamte Lage bei uns gerade natürlich besser sein könnte.
Liebler: Mittlerweile allen wieder soweit ganz gut. Wir hatten Spieler, die krank und bettlägerig waren, aber das hat sich inzwischen zum Glück wieder gegeben.
Liebler: Sehr kurzfristig, ja. Wir haben am Mittwoch vom Gesundheitsamt mitgeteilt bekommen, dass alle positiv Getesteten sich nach der neuen Verordnung am gestrigen Donnerstag freitesten durften. Was sie auch getan haben. Und mir, Stand Donnerstagabend, ist auch kein erneuter positiver Test bekannt.

Liebler: Die positiv getesteten Spieler haben sich in der Quarantäne so gut wie irgendwie möglich „fit“ gehalten, unter anderem über Videotraining mit unserem Athletiktrainer Philipp Burneckas mit Yoga- und Dehnübungen, da sie ja nicht richtig Sport treiben konnten und durften. Spieler, die negativ waren, haben natürlich ein strafferes Programm zu Hause absolviert. Aber auch, wenn nun zwar alle die Quarantäne verlassen durften, müssen wir sie nun erst Schritt für Schritt wieder an die 100 Prozent heranführen. Selbstverständlich ist das alles aber etwas ganz anderes, als wenn du die ganze Zeit im Trainings- und Spielbetrieb bist.
Liebler: Mir ist extrem wichtig klarzustellen: All das, was wir jüngst erlebt haben, darf und soll keine Ausrede für unsere aktuelle sportliche Situation und unseren Tabellenstand sein. Vielleicht mit Ausnahme des Spiels gegen Bayreuth, das würde ich tatsächlich etwas ausnehmen, weil ich davon überzeugt bin, dass wir das mit einer vollständigen und gesunden Mannschaft vielleicht gewonnen hätten. Aber für unsere aktuelle sportliche Lage sind wir selbst verantwortlich. Wir haben in dieser Saison bislang einfach zu wenige Spiele gewonnen. Aber es hilft ja nichts. Wir sind in einer schwierigen Situation, das wissen wir. Die ganzen Umstände machen sie nun halt noch schwieriger.
Liebler: In dieser so unklaren Situation vor dem Spiel sprachen so viele Fakten dafür, dass es bei uns einen Corona-Ausbruch gab. Meiner Meinung nach hätte man von Ligaseite aus sagen müssen: Die Gesundheit aller Beteiligten ist jetzt wichtiger als ein Basketballspiel. Das nun glücklicherweise keiner unserer Spieler einen wirklich schweren Verlauf hatte, wusste man da noch nicht. Das wissen wir erst jetzt im Nachhinein. Und: Sowohl die Bayreuther als auch unsere Spieler wollten nicht spielen, weil ihnen das Risiko zu groß war. Zum Glück hat sich ja offensichtlich kein Bayreuther angesteckt.
Liebler: Das könnte sie jetzt sagen. Im Nachhinein ist man immer schlauer. Nur: Wir waren am 1. und am 2. Januar eben nicht in dieser komfortablen Situation und wussten erst einmal noch gar nichts Genaues und wollten alle Beteiligten schützen. Das war unsere Intention.
Liebler: Na ja, wir haben schon diskutiert. Aber die Statuten wurden dann letztlich weitestgehend so bestätigt. Zumindest wurde die Regel, dass eine Mannschaft nach einer Quarantäne nicht schon nach zwei Tagen wieder spielfähig sein muss, dahingehend geändert, dass es nun drei Tage sind. Das ist gut, dass diese Frist verlängert wurde. Ich habe dennoch betont, dass dies in einem Fall, bei dem vielleicht ein, zwei oder drei Spieler betroffen sind, so auch in Ordnung ist, aber wenn praktisch eine ganze Mannschaft, wie wir jetzt, betroffen ist, ist dieser Zeitraum viel zu kurz. Für solche Fälle hätte ich mir gewünscht, diese Frist zu verlängern, oder eben eine Einzelfall-Entscheidung zu ermöglichen, um die Frist zu verlängern, damit die Wettbewerbsgleichheit gewährleistet bleibt. Aber natürlich ist es tatsächlich so, dass etwa von Corona betroffene Klubs anders argumentieren als nicht betroffene.
Liebler: Ich finde es sehr schade, dass wir dabei leider nicht zur Wort kamen und einige Tatsachen einfach nicht 100-prozentig korrekt wiedergegeben wurden.
Liebler: Jeder Spieler wird in den nächsten Tagen sportmedizinisch durchgecheckt, damit er Schritt für Schritt wieder an die hohe Belastung gewöhnt werden kann. Wir reden hier ja nicht von Hobby-, sondern von Leistungssport. Da geht ja jeder in jedem Training und in jedem Spiel an sein körperliches Limit. Da dürfen wir natürlich keinerlei Risiko eingehen.
Liebler: Wir sind auf der Suche nach dem einen oder anderen neuen Spieler, aber da ist noch nichts spruchreif.