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Basketball: Bundesliga
Kommentar: Warum das Spiel der Würzburger Baskets hätte ausfallen müssen
Bei s.Oliver Würzburg gab es einen positiven Schnelltest und Verdachtsfälle. Weil alle PCR-Tests negativ waren, musste die Partie stattfinden. Ein fatales Zeichen der Liga, findet unser Autor.
Die Ersatzbank von s.Oliver Würzburg ist nur schwach besetzt. Beim Spiel gegen medi Bayreuth konnten die Baskets nur mit insgesamt neun Spielern antreten.
Foto: Heiko Becker | Die Ersatzbank von s.Oliver Würzburg ist nur schwach besetzt. Beim Spiel gegen medi Bayreuth konnten die Baskets nur mit insgesamt neun Spielern antreten.
Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:49 Uhr

Wer sich mit der Omikron-Variante des Coronavirus infiziert, muss 14 Tage in Quarantäne. Selbst Kontaktpersonen schickt das Gesundheitsamt für zwei Wochen in die Isolation. Aber ein Basketballspiel kann nach einem Verdachtsfall (positiver Schnelltest) problemlos stattfinden, obwohl mehrere Spieler und der Cheftrainer Krankheitssymptome zeigen.

Ob sich die vier Akteure von Basketball-Bundesligist s.Oliver Würzburg und ihr Coach tatsächlich mit Corona infiziert haben, war zunächst nicht abschließend geklärt, auch wenn alle PCR-Tests am Spieltag laut Mitteilung des Klubs negativ ausfielen. Sollten, was ja möglich ist, dennoch Infektionen vorliegen, wäre immer noch nicht klar, ob es sich auch um die neueste Virusvariante handelt.

Die Würzburger hatten erst am Freitag in Berlin gespielt, was eine stundenlange Hin- und Rückfahrt im Mannschaftsbus und gemeinsame Übernachtungen in Doppelzimmern im Hotel nötig machte. Jetzt steckt in den Köpfen aller Beteiligter die Angst vor einer Ansteckung. Cameron Wells, einst Taktgeber bei den Würzburgern und nun im Trikot von medi Bayreuth aktiv, traute sich am Sonntag vor der Partie nicht einmal, seine alten Weggefährten zu begrüßen, auch weil seine Teamkollegen ihn daran hinderten.

Welche gravierende Auswirkungen Infektionen für die Karrieren von Sportlern haben können, zeigen viele Beispiele der vergangenen Monate. Wells selbst ist vermutlich nur ein Fall davon. Der US-Amerikaner litt lange unter einer Herzbeutelentzündung und fiel monatelang aus. In der Saisonvorbereitung war er an Covid erkrankt. Ob die Erkrankung am Herzen eine Folge davon war? Auszuschließen ist es jedenfalls nicht.

Für Sportler ist ihre Gesundheit ihr größtes Kapital. Nur gesund können sie in den zehn bis 15 Jahren ihrer körperlichen Blüte ausreichend Geld verdienen. Dass die Liga gegen den ausdrücklichen Willen beider Klubs entschied, nun das Spiel Würzburg gegen Bayreuth stattfinden zu lassen, ist grob fahrlässig. So formulierte es auch Bayreuths verletzter und meinungsstarker Aufbauspieler Bastian Doreth. Und in der aktuellen Situation ist das Signal – nicht nur mit Blick auf die anrollende Omikron-Variante – auch nach außen hin fatal.

 
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