Nach zwei Jahren Pause findet an diesem Samstag, 21. Januar, wieder die Hallen-Bezirksmeisterschaft statt. Gespielt wird wie in allen Verbandsturnieren Futsal. Qualifiziert haben sich neben Ausrichter und Titelverteidiger je zwei Mannschaften aus den Fußball-Kreisen Schweinfurt und Würzburg sowie je ein Team aus den Kreisen Rhön und Aschaffenburg.
Für die Verbandsrunde in diesem Winter meldeten sich 51 Mannschaften in allen vier Kreisen an, während in Schweinfurt, Aschaffenburg und in der Rhön direkt der Kreismeister ermittelt wurde, gab es in Würzburg noch eine Qualifikation.
Wegen Wasserschadens: Landesfinale zieht nach Burgebrach um
Der Sieger der Bezirksmeisterschaft qualifiziert sich für die bayerische Hallen-Meisterschaft um den Lotto Bayern Hallencup am Samstag, 28. Januar, die allerdings nicht wie geplant in Kronach, sondern in Burgebrach stattfindet.
Denn die Kronacher Sporthalle musste wegen eines Wasserschadens gesperrt werden. Kurzerhand sprang der TSV Windeck Burgebrach als Ausrichter des landesweiten Turniers ein, verzichtet aber dabei auf den ihm zustehenden Startplatz, so dass neben den sieben Bezirkssiegern auch der Zweite aus dem Ausrichterbezirk Oberfranken starten darf.
Für die unterfränkischen Teilnehmer bedeutet die kurzfristige Verlegung zuerst einmal: eine kürzere Anfahrt. Vor drei Jahren fand das bayerische Finale in Dingolfing statt. Dort war für Unterfranken am Start der SV Rapid Ebelsbach, der als Titelverteidiger in Rimpar startet und die Vorstellung der acht teilnehmenden Mannschaften somit eröffnet:
SV Rapid Ebelsbach (Titelverteidiger)
Der Bezirksligist, damals in der Kreisliga startend, holte sich 2020 überraschend die unterfränkische Futsal-Krone, schlug im Endspiel den SV-DJK Oberschwarzach mit 1:0. Torschütze war Spielertrainer Luca Hornung, der auch diesmal wieder das Zepter bei Rapid schwingt. "Es war ein geiles Erlebnis, vor allem die Teilnahme an der bayerischen Meisterschaft", kann sich Hornung noch gut an den Coup vor drei Jahren erinnern. Ob es erneut einen solchen Höhepunkt für den Bezirksliga-Letzten gibt? "Schau mer mal", will er sich nicht in die Karten schauen lassen.
ASV Rimpar (Ausrichter)
Die ASV-ler sind auf dem Gastgeberticket ins Turnier geflutscht, waren in der Halle in diesem Winter aber nicht untätig, da sie Einladungsturniere nach klassischen Hallenfußball-Regeln spielten: Beim gut besetzten EEV-Cup in Bergtheim landete Rimpar auf Platz fünf und wurde Zweiter in Kürnach. Beim Bezirksturnier dabei zu sein, ist für die Rimparer eher Regel statt Ausnahme. Bei vier von acht im Futsal-Modus ausgetragenen Turnieren seit 2014 waren sie dabei. Diesmal bieten sie eine aus erster (Landesliga) und zweiter (Kreisklasse) Mannschaft gemischte Truppe auf, die Dennis Limp anleitet.
ETSV Würzburg (Sieger Kreis Würzburg)
"Die Bahn hat keine Bremsen", skandierten die ETSV-Spieler nach dem erneuten Gewinn der Kreismeisterschaft. Auch auf Bezirksebene will die Bahn nicht vorzeitig auf dem Abstellgleis landen: "Wer mich kennt, der weiß: Wo ich dabei bin, da will ich auch gewinnen", sagt Spielertrainer Daniel Zschalig, dessen Truppe vor allem aus Spielern der zweiten Mannschaft besteht, die in der A-Klasse rangiert. Davon sollten sich die Gegner aber nicht täuschen lassen, denn einige "Dampfrösser" waren früher höherklassig unterwegs. Und: "So ganz unvorbereitet gehen wir bestimmt nicht ins Turnier."
FV Karlstadt (Zweiter Kreis Würzburg)
Mit einem sehr jungen Team hat sich der FV für das Bezirksturnier qualifiziert. "Wer Lust hat, spielt mit", beschreibt Co-Trainer Christoph Keller, wie sich die Auswahl für die Halle zusammensetzt. Daher startet das Team aus der Kreisstadt im Landkreis Main-Spessart mit einem Mix aus erster (Kreisliga) und zweiter Mannschaft (A-Klasse). "Es sind vor allem die Jüngeren, die in der Halle spielen wollen. Die Älteren haben im Winter auch mal mit der Familie was vor oder kurieren Blessuren aus", weiß Keller, der schon die Teilnahme am Bezirksfinale für sein Team als Erfolg einstuft.
TV Jahn Schweinfurt (Zweiter Kreis Schweinfurt)
Die Schweinfurter treten die Reise nach Rimpar ohne ihren verhinderten Trainer Heiko Windhagen an. "Ich hoffe, die Jungs präsentieren sich so gut und zielstrebig wie bei der Kreismeisterschaft", sagt er und überträgt die Verantwortung seinem Kapitän Sandro Grönert. "Dass wir es überhaupt dahin geschafft haben, ist ja schon überraschend“, sagt der. "Der Spaß steht für uns in Rimpar an erster Stelle." Vorbereitet hat sich der Kreisligist mit einer kurzen Einheit im Schweinfurter Soccerdome. Denn ganz ohne Ambition tritt er nicht an: "Wir fahren nicht dahin, um nur drei Spiele zu haben."
FT Schweinfurt (Dritter Kreis Schweinfurt)
Als Dritter der Kreismeisterschaft rückte das Team von Trainer Benjamin Freund aufgrund des Verzichts von Kreismeister TSV Gochsheim nach. Erneut werden die Turner auf ihre "jungen Wilden" aus der Kreisliga setzen, verstärkt mit ein bis zwei erfahrenen Kräften aus der Landesliga. Zuletzt waren das Kapitän Ercan Öztürk und Offensivspieler Tyrell Walton. "Wir möchten unsere beste Leistung abrufen und schauen, was dabei rauskommt", lautet Freunds Vorgabe, der auf ein Training in der Halle verzichtet hat. Beim Hallenturnier in Kürnach Ende Dezember erreichte sein Team das Halbfinale.
TSV Großbardorf (Sieger Kreis Rhön)
Stammgast bei der Bezirksmeisterschaft ist der TSV Großbardorf II, der sich zum dritten Mal in fünf Jahren für das Turnier qualifiziert hat. Im Gegensatz zu 2018 und zu 2020 reisen die Grabfelder dieses Mal als Kreismeister an. In Mellrichstadt setzte sich das Team, das im Freien in der Bezirksliga Ost spielt, vor zwei Wochen gegen nur fünf Konkurrenten in der Rhön durch. "Wenn man schon bei einer Bezirksmeisterschaft ist, will man auch ein Stück weit erfolgreich sein", sagt Trainer Klaus Seufert. Damit will er aber keine Erwartungshaltung an seine junge Mannschaft aufgebaut wissen.
VfR Aschaffenburg-Nilkheim (Sieger Kreis Aschaffenburg)
Wenn's nach der Liga geht, ist der Aschaffenburger Kreissieger die kleinste Nummer im Feld. Die Mannschaft von Trainer Luca de Prisco, früher Torhüter der Nilkheimer, ist in der A-Klasse zu Hause, setzte sich aber auf Kreisebene im Finale gegen den Kreisligisten Bavaria Wiesen durch. Bei der Stadtmeisterschaft Anfang Januar belegte der VfR den siebten Platz, trat aber auch dort bereits spielstark auf. Spaß haben, heißt die Devise des Außenseiters, der trotz einer schwierigen Gruppe die längste Anreise gewiss nicht in Kauf nehmen möchte, um nach der Vorrunde nur noch zuzuschauen.