Mit einer faustdicken Überraschung endete die Futsal-Kreismeisterschaft, die vor vergleichsweise spärlicher Zuschauerkulisse im Münnerstädter Sportzentrum ausgerichtet wurde. Nicht der favorisierte Bezirksligist TSV Münnerstadt errang den Titel, sondern Kreisklassist SG Unsleben/Wollbach, der im Finale den TSV Großbardorf II im Sechsmeterschießen mit 4:3 bezwang. Nach regulärer Spielzeit hatte es 0:0 gestanden, wobei die optisch überlegenen Schützlinge von TSV-Coach Markus Bach immer wieder am besten Torhüter des Turnieres, Oliver Kuehnast, scheiterten. „Weder mit der Meisterschaft noch mit der Qualifikation zur Bezirksmeisterschaft hatte ich gerechnet“, freute sich SG-Betreuer Hubert Müller, dessen Team zusammen mit den „jungen Galliern“ die Farben des Kreises Rhön am 20. Januar beim Bezirksturnier in Aschaffenburg vertreten wird.

Dort wird man unter anderem auf die Vertreter des Kreises Schweinfurt (DJK Oberschwarzach, TSV Nordheim/Main) sowie des Kreises Aschaffenburg (Bezirksligist TV Schweinheim sowie die A-Klassisten SC Mömbris und Miltenberger SV) treffen. In Münnerstadt zeigten sich die beiden Qualifikanten ehrgeizig. „Das spielerische Niveau war allerdings unterdurchschnittlich“, meinte nicht nur Großbardorfs Trainer Markus Bach. Das lag zum einen am mangelnden Interesse spielstarker Klubs. In der Vorrundengruppe A setzte sich der TSV Großbardorf II durch. Sieben Treffer in fünf Spielen bei einer Gesamtspielzeit von 40 Minuten untermauern die Petzold'sche These. Der favorisierte Bezirksligist TSV Münnerstadt war nicht in Bestbesetzung angetreten, der Fokus der Lauertaler lag eher auf dem am Vortag ausgerichteten Dreikönigsturnier, wo mit Bande und großen Toren gespielt wurde. Platz zwei in der Gruppe A ging so an den Kreisklassisten SG Reiterwiesen/Post SV Bad Kissingen, dessen Coach Frank Halbig mit dem Auftritt seiner Mannen sehr zufrieden war. „Wir haben ein gutes Turnier gespielt.

“ Im Rahmen ihrer Möglichkeiten agierten die Spieler des A-Klassisten TSV Nüdlingen, zufrieden war auch der Herschfelder Coach Leander Gerlach: „Fußball in der Halle muss Spaß machen, wichtig ist, dass sich kein Spieler verletzt hat“.

Punkt- und torlos die Segel strich die SG Heustreu/Hollstadt, bei der einige Leistungsträger nicht an Bord waren. In der Gruppe B ging es spannender und torreicher zu, für das Halbfinale qualifizierten sich punktgleich der SV Rödelmaier und die SG Unsleben/Wollbach. Wacker schlug sich die SG Frickenhausen/Mellrichstadt, die sich von den beiden Gruppenersten ebenfalls jeweils torlos trennte. Nichts zu bestellen hatten die DJK Wülfershausen, der VfR Stadt Bischofsheim sowie der TV Jahn Winkels. Im ersten Halbfinale zwischen der SG Unsleben/Wollbach und der SG Reiterswiesen/Post SV Bad Kissingen roch es lange nach einer Entscheidung im Sechsmeter-Schießen. Mit dem letzten Angriff der Partie schoss Jonas Schirber seine Farben mit einem „Hammer“ in den Winkel ins Finale. Im zweiten Halbfinale brachte Florian Dietz die Großbardorfer mit einem Hineingrätschen in einen Flachpass in Führung, die Daniel Beker mit einem Strafstoß ausbaute.

Der Pfiff erfolgte, weil die Rödelmaierer ihre Foulquote überschritten hatten. Die Entscheidungen der Unparteiischen trafen dabei wenig den Geschmack von SV-Trainer Werner Feder. Die Protagonisten Christian Hofgesang und Marcel Gernert waren am Vortag bei der Hallengala in Bad Neustadt aufgelaufen. Im Spiel um Platz drei behielt der Kreisligist beim 2:1 gegen die SG Reiterswiesen/Post SV Bad Kissingen die Oberhand. Im Endspiel fielen dafür wieder keine Tore. Beim notwendigen Sechsmeter-Schießen parierte SG-Keeper Kuehnast den Schuss von Julian Hölzer.