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HALLENFUSSBALL
Neustart des Hallenfußballs in Unterpleichfeld mit dicken Anoraks und warmem Wasser
Das erste offizielle Männerturnier nach 1073 Tagen Coronapause bietet vor allem eine Bühne für unterklassige Vereine. Diese müssen eine lange Winterpause überbrücken.
Hingelangt: Jakob Fischer vom FV Karlstadt stört den Vorstoß von Albin Maloku vom SV Schaippach.
Foto: Julien Becker | Hingelangt: Jakob Fischer vom FV Karlstadt stört den Vorstoß von Albin Maloku vom SV Schaippach.
Uli Sommerkorn
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:50 Uhr

Am Sonntagmorgen kurz nach zehn Uhr morgens rollte erstmals nach 1073 Tagen Pause wieder im Fußball-Kreis Würzburg bei einem offiziellen Männer-Hallenmeisterschaftsspiel der Ball. 1:1 trennten sich in Unterpleichfeld die FT Würzburg und der SC Lindleinsmühle im ersten Hallenpflichtspiel nach fast drei Jahren Coronapause. Es war die Auftaktpartie von vier aufeinanderfolgenden Turnieren in der Mehrzweckhalle, in denen es um die Qualifikation zur Hallenkreismeisterschaft am 6. Januar im Rimpar ging.

Am Ende waren acht Teams für die Endrunde qualifiziert, wobei Kreisligist FV Karlstadt als Sieger der Gruppe 3 die einzige Mannschaft war, die alle ihre Spiele gewonnen hatte.

Gut zwei Stunden nach Turnierbeginn war die eine Tribüne, die etwa ein Drittel des Seitensteifens der Mehrzweckhalle bedeckte, mit Zuschauern und Zuschauerinnen ganz gut gefüllt. Daneben standen Tische, an denen die Anwesenden vom Ausrichter vom Ausrichter (SG) VfR Burggrumbach angebotene Speisen und Getränke zu sich nehmen konnten.

Die Spielgemeinschaft, die Fußballer aus Burggrumbach, Hausen, Erbshausen und Unterpleichfeld vereint, hatte sich für die Ausrichtung der Veranstaltung beworben. "Unser Verein hat schon immer gerne Hallenturniere ausgerichtet. Da war es klar, dass wir uns auch jetzt wieder bewerben", erklärte Hans-Peter Öftering, der bei der SG Fußball-Abteilungsleiter ist. Es gebe dabei keine Probleme, Helfer innerhalb des Vereins zu finden. Und das, obwohl Ausrichter solcher Turniere dieser Tage mit einigen Herausforderungen zu kämpfen haben.

Kalte Duschen sind nicht zumutbar

Etwa mit dem Thema Energieknappheit. "Es gibt Energiesparmaßnahmen, wir machen es nicht wärmer als nötig", so Öftering. Was zur Folge hatte, dass an diesem frostigen Wintertag viele  Zuschauer und Zuschauerinnen mit wärmenden Anoraks auf der Tribüne saßen. Ganz so rigoros wollte es der Ausrichter dann doch nicht durchziehen mit dem Energiesparen: "Für das Turnier haben wir zumindest erreicht, dass wir in den Duschen das warme Wasser aufdrehen durften. Kalt duschen wäre bei den Temperaturen nicht zumutbar gewesen", sagt Öftering.

Wie sich der erstmals angewandte Modus mit vier Qualifikationsturnieren in Folge für den Ausrichter ausgewirkt hat, war während der Veranstaltung noch nicht zu prognostizieren: "Das sehen wir erst, wenn wir alles auf dem Tisch haben und sehen, was wir eingenommen haben und was wir an Hallennutzungsgebühren bezahlen müssen", erklärte Öftering.

Fallstudie: Ferdinand Rützel (links) von der FVgg Bayern Kitzingen im Sturzflug, seine Kontrahenten vom FC Holzkirchen, Philip Brönner (Mitte) und Torwart Philipp Geiger, haben die Situation im Griff.
Foto: Julien Becker | Fallstudie: Ferdinand Rützel (links) von der FVgg Bayern Kitzingen im Sturzflug, seine Kontrahenten vom FC Holzkirchen, Philip Brönner (Mitte) und Torwart Philipp Geiger, haben die Situation im Griff.

Kreisspielleiter Marco Göbet war aus terminlichen Gründen selbst nicht vor Ort, ließ sich aber Bericht erstatten: "Organisatorisch ist alles sehr gut gelaufen. Aber von den Zuschauerzahlen war es eher mau. Hallenfußball ist eben nicht mehr überall der Renner", so Göbet.

Zu Beginn des Jahrtausends hatte es im Fußball-Kreis vor den Kreismeisterschaften noch zehn Qualifikationsturniere gegeben, nun hatten gerade einmal 19 Mannschaften gemeldet, die am Sonntag allesamt in Unterpleichfeld vorstellig wurden.

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Attraktiv scheint der Wettbewerb eher für Vereine unterhalb der Kreisliga zu sein, die schon seit Anfang November in der bis Ende März andauernden Winterpause sind. Die also eine lange Zeit ohne Fußball zu überbrücken haben. "Gerade für solche Vereine wollen wir ein Angebot schaffen", betonte Göbet, der aber auch Verständnis dafür äußerte, dass höherklassige Klubs, bei denen die Winterpause zum Teil schon im Februar endet, auf das Spiel in der Halle verzichten. Zwar war mit dem TSV Lengfeld ein Landesligist am Start, der hatte jedoch in erster Linie Personal aus seiner in der Kreisklasse spielenden zweiten Mannschaft am Start.

In welchem Modus er künftig spielen lassen werde, konnte Marco Göbet nicht vorhersagen. Schließlich wisse man nicht, wie sich die Zahl der teilnehmenden Mannschaften künftig entwickle. Aber er weiß, dass er immer noch Vereine hat, die sich für den Hallenfußball erwärmen können. Wie etwa die (SG) VfR Burggrumbach. Deren Fußball-Abteilungsleiter Öftering macht klar: "Wichtig ist doch, dass wieder Hallenfußball gespielt wird. Man braucht doch nach zwei Jahren Corona auch wieder etwas Normalität."

Qualifikation zur Fußball-Hallenkreismeisterschaft in Unterpleichfeld (Ausrichter SG VfR Burggrumbach), Gruppe 1: 1. (SG) VFR Burggrumbacm 9:2 Tore/10 Punkte, 2. TSV Lengfeld 7:0/10, 3. FT Würzburg 2:5/4, 4. SC Lindleinsmühle 2:9/2, 5. SV Bergtheim 3:7/1.

Gruppe 2: 1. TSV Rottenbauer 5:0/10, 2. (SG) FSG Leinach 1:2/5, 3. SV Geroldshausen 2:3/4, 4. SSV Kitzingen 4:5/4, 5. Ochsenfurter FV 1:3/3.

Gruppe 3: FV Karlstadt 6:2/12, 2. SV Schaippach 7:3/9, 3. FVgg Bayern Kitzingen 5:4/4, 4. SV Kleinochsenfurt 6:7/4, 5. (SG) FC Holzkirchen 3:11/0.

Gruppe 4:  1. TSV Mainbernheim 8:5/6, 2. TSV Güntersleben 5:4/3, 3. Soccer Club Würzburg 2:8/3, 4. DJK Würzburg 4:2/3.

Die beiden jeweils erstplatzierten Teams der vier Gruppen sind für die Kreismeisterschaft am Freitag, 6. Januar, in Rimpar qualifiziert, ebenso wie Ausrichter SV Maidbronn und Titelverteidiger ETSV Würzburg.

 
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