Es ist 20 Monate her, dass der FC 05 Schweinfurt in der Relegation am Drittliga-Aufstieg gescheitert ist. Von da an ging's bergab - bis in den Regionalliga-Abstiegskampf. Das Resultat steigender Selbstüberschätzung und sinkender Finanzen. Nachdem sich Trainer Christian Gmünder mit seiner anhaltend harschen Kritik am Rasen-Personal nicht nur wegen ausbleibender Erfolge verbraucht hatte, scheint der Verein im unterfränkischen Doppelpack aus Trainer Marc Reitmaier und Sportleiter Andreas Brendler eine stimmige und vor allem perspektivische Lösung gefunden zu haben.
Weil die "Local Heroes", deren Mission schwierig genug wird, für die Rückbesinnung auf traditionelle Werte stehen - und damit, so grotesk es klingen mag, für die Zukunft. Weil die Fans, die erst seit Bekanntgabe der Reamateurisierung wieder im Boot sind, das goutieren werden. Müssen nur noch jene Spieler Charakter zeigen, die zuletzt eigene Interessen über kollektive gestellt hatten. Jungprofis, die Sportdirektor Robert Hettich mit zuletzt wenig glücklichem Händchen nach Schweinfurt gelotst hat, und deren Aufenthalt hier bald genauso zu Ende sein wird wie sein eigener.
Ob Hettich, Gmünder oder Geschäftsführer Markus Wolf – viel zu spät hat man sich eingestanden, dass aktuell mehr als Regionalliga nicht drin ist. Der Traum vom Profifußball ist ausgeträumt. Und das ist mittelfristig völlig okay so.
Viel Erfolg FC 05!
In Großbardorf ist er jedenfalls grandios gescheitert.
Es wird sehr spannend, welche Spieler jetzt zum FC (zurück)wechseln, die in den letzten Jahren nicht mal mit dem Allerwertesten angeschaut wurden.