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Fußball: Regionalliga Bayern
Respekt, Mentalität und Hierarchie: Warum FC-05-Trainer Christian Gmünder ein traditionelles Werte-System pflegt
Der gebürtige Allgäuer lebt seiner Mannschaft vor, dass man im Fußball nichts geschenkt bekommt und sich alles hart erarbeiten muss.
Lebt Emotionen vor: FC-05-Trainer Christan Gmünder ist fußballerisch der Arbeiter-Typ – und gibt das den Schweinfurter Spielern (hier  Jacob Engel) weiter.
Foto: Frank Scheuring, foto2press | Lebt Emotionen vor: FC-05-Trainer Christan Gmünder ist fußballerisch der Arbeiter-Typ – und gibt das den Schweinfurter Spielern (hier  Jacob Engel) weiter.
Michi Bauer
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:51 Uhr

Christian Gmünder heißt der neue Trainer des FC 05 Schweinfurt. Er kam im Juni aus Ulm, wo er zuletzt die Bundesliga-U-19 des SSV trainiert hatte. Der 42-Jährige A-Schein-Inhaber ist gelernter Konstruktionstechniker und Automobil-Kaufmann und will in Schweinfurt "den nächsten Schritt zu gehen" – mit dem ersten Cheftrainer-Posten einer Erwachsenen-Mannschaft, nachdem er bereits Co in Aalen und Heidenheim war.  

"Ich musste mir früher Vieles erarbeiten, auch wenn ich fußballerisch meine Stärken hatte", charakterisiert sich der gebürtige Allgäuer selbst als Kämpfer. "Ich war immer der Kleinste. Da lernt man, sich durchzusetzen. Und man lernt Geduld. Ich bin in der B-Jugend zum FC Augsburg gewechselt, musste einfach 115 Kilometer fahren. Der Trainer hat zu mir gesagt: 'Ich finde dich gut, aber du bist noch nicht so weit. Du wirst ein halbes Jahr nur trainieren, nicht spielen.' Ich habe es in Kauf genommen. Das Ende vom Lied: Ich hatte die letzten beiden Spiele Einsätze und war noch vier Jahre in Augsburg und habe immer gespielt." 

Dieses Dranbleiben, hart arbeiten und nichts geschenkt zu bekommen, habe Gmünder auch als erwachsener Spieler erlebt bei seinen Stationen unter anderem in Memmingen, Reutlingen, Heidenheim und bei Waldhof Mannheim. Das habe seine Philosophie als Trainer anschließend geprägt. "Ich bin glücklich, wenn ich sehe, dass die Jungs 100 Prozent auf den Platz bringen. Dass wir eine gute Defensivstrategie haben und gut gegen den Ball arbeiten. Dass wir Zweikämpfe annehmen, führen und gewinnen. Dass wir, wenn wir einen Fehler machen, hinterher sprinten und ihn wieder gutmachen."

Harte Arbeit im Training, Spielfreude auf dem Platz

Bei Ballbesitz fordert Gmünder indes Kreativität und "totale Freude am Fußballspielen. Wir haben das Privileg, um 10 Uhr auf den Fußballplatz gehen zu können. Andere müssen acht Stunden arbeiten, bevor sie zum Fußball gehen. Ich habe das auch erfahren, habe eine Ausbildung gemacht, bin um 7 Uhr raus und um 16 Uhr heim – und habe Oberliga gespielt." Wenn jemand unter Profibedingungen spielen dürfe, müsse er sich "wie ein sechsjähriges Kind im Garten fühlen, das mit purer Freude kickt". Das will er dem Team vorleben.

Deswegen pflegt er ein traditionelles Werte-System. Für Gmünder gehört zuvorderst gegenseitiger Respekt in allen Lebenslagen. Und auf dem Platz Mentalität: "Viele Dinge kann man schaffen, wenn man hart arbeitet." Speziell die ersten drei Trainingswochen, in denen die physischen Grundlagen geschaffen worden sind, hätten Gmünder ein gutes Gefühl gegeben: "Wir haben wieder eine positive Atmosphäre in die Mannschaft und den Verein gebracht." Dritte Säule seines Werte-Systems sei eine geordnete Hierarchie im Team: "Da bin ich alte Schule." Deswegen wurden die Oldies Lukas Billick und Adam Jabiri zu Kapitänen bestimmt.

 
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