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Unterpleichfeld
Solo für Söder: Wie der Ministerpräsident beim CSU-Neujahrsempfang in Unterpleichfeld seine Trümpfe ausspielt
Markus Söder zeigt in Unterpleichfeld seine politische Finesse. Bei vielen Gästen sorgt die Würzburger OB-Wahl für Gesprächsstoff.
Zum Neujahrsempfang der Landkreis-CSU begrüßte Kreisvorsitzender und Landrat Thomas Eberth (rechts) CSU-Parteichef Markus Söder in Unterpleichfeld. 
Foto: Patty Varasano | Zum Neujahrsempfang der Landkreis-CSU begrüßte Kreisvorsitzender und Landrat Thomas Eberth (rechts) CSU-Parteichef Markus Söder in Unterpleichfeld. 
Thomas Fritz
 |  aktualisiert: 18.01.2025 02:36 Uhr

Zum Schafkopf nach dem Neujahrsempfang der CSU-Kreistagsfraktion und des Kreisverbandes Würzburg-Land mit dem Parteichef aus München ist am Sonntag die Zeit zu knapp. Dabei war doch der erste Weltschafkopftag und Björn Jungbauer hat sich so sehr auf ein Turnier mit Markus Söder gefreut, dass er eigens dafür ein nagelneues Kartenspiel aus seiner Hosentasche zieht. Doch der Ministerpräsident hat sich für sein Solo in Unterpleichfeld 90 Minuten Zeit genommen –  mit Trümpfen aber dennoch nicht gespart.

Sauspiele werden beim Schafkopfen gerne gespielt, weil die Spieler mit ihrem Partner interagieren müssen. Und das hat Söder drauf. Die eher allgemein gehaltene Aufforderung von Björn Jungbauer, Chef der CSU-Kreistagsfraktion, "Wir müssen bei der Bundestagswahl mit Ideen überzeugen, nicht mit harten Worten", bezieht der CSU-Chef freilich sofort auf sich und reagiert prompt auf die Begrüßung: "Wenigstens hast Du heute mal eine Krawatte an", sagt er zum jungen Landtagsabgeordneten, "wahrscheinlich beim Schafkopf gewonnen". Der Trumpf sitzt und wird von 1300 Gästen beklatscht. 

Welchen Stich Söder bei Landrat Eberth setzt

Auch beim Kreisvorsitzenden Thomas Eberth setzt Söder einen Stich. "Der ist zwar jünger als ich, sieht aber nicht so aus", kokettiert der 58-Jahre alte Nürnberger launig mit einem Augenzwinkern. Eberth, der in diesem Jahr 50 wird, nimmt das mit Humor. Schließlich wird er ein paar Sätze später vom Ministerpräsidenten des Freistaats als "exzellenter Landrat" gelobt. 

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Gute Stimmung bei der CSU also und das Blatt, um beim Schafkopf zu bleiben, könnte nicht besser sein: Die Partei liegt aktuell in den Umfragen vor der Bundestagswahl am 23. Februar bei 44 Prozent und der Mittelfranke Söder hat ein "Herz für die Region Würzburg". 

Es könnte also gar nicht besser laufen. Eines aber beschäftigt viele, auch den Parteichef: die OB-Wahl in Würzburg. Söder hofft, dass Judith Roth-Jörg auf Schuchardt im Würzburger Rathaus folgt, weil "dieser keine Lust mehr hat und woanders hingeht", kommentiert er Schuchardts Wechsel zum Deutschen Städtetag knapp.  

Gut 1300 Gäste kamen zum Neujahrsempfang der CSU-Kreistagsfraktion und des Kreisverbandes in die Mehrzweckhalle nach Unterpleichfeld und hörten einen gut gelaunten Markus Söder zu. 
Foto: Patty Varasano | Gut 1300 Gäste kamen zum Neujahrsempfang der CSU-Kreistagsfraktion und des Kreisverbandes in die Mehrzweckhalle nach Unterpleichfeld und hörten einen gut gelaunten Markus Söder zu. 

Würzburger OB-Wahl ist bei vielen Gesprächsstoff

"Wie geht die OB-Wahl aus?", fragen sich auch viele Gäste des Neujahrsempfangs. Auch, weil sie Claudia Stamm in der Mehrzweckhalle ausmachen, die mit ihrem Vater gekommen ist. Im Gespräch mit dieser Redaktion sagte die Tochter von Barbara Stamm jüngst, dass es auch in der CSU Leute geben würde, die es gut fänden, sie würde als OB-Kandidatin antreten.

"Tatsächlich haben mich heute viele darauf angesprochen und dazu ermuntert", sagt sie. Bis jetzt ist Judith Roth-Jörg vom Kreisvorstand als Kandidatin vorgeschlagen. Ihre Nominierung steht noch aus. "Da kann es noch andere Bewerbungen geben", sagt jemand aus dem Kreisvorstand, der auch die mögliche Konstellation – Wolfgang Roth als Kreisvorsitzender in der Nachfolge von Christine Bötsch und eventuell Ehefrau Judith Roth-Jörg als Oberbürgermeisterin – kritisch sieht.    

Rathaus oder Bundestag: Hülya Düber bereut ihre Bundestagskandidatur nicht

Markus Söder ist von der sozialen Kompetenz der CSU-Bundestagskandidatin Hülya Düber überzeugt. 
Foto: Patty Varasano | Markus Söder ist von der sozialen Kompetenz der CSU-Bundestagskandidatin Hülya Düber überzeugt. 

Auch Sozialreferentin Hülya Düber bekommt oft die Frage gestellt, ob sie denn jetzt nicht bedaure, als Direktkandidation für den Bundestag anzutreten, wo doch der Chefsessel im Rathaus frei werde. "Ich bereue das überhaupt nicht und meine das auch ehrlich", sagt sie im Gespräch mit dieser Redaktion. "Aber es ehrt mich natürlich, dass mir viele das zutrauen. Das ist auch eine Wertschätzung meiner langjährigen Arbeit."

In der Bundespolitik möchte sie ihre "Ärmel hochkrempeln" und zeigen, dass nicht Theorie zählt, sondern die Realität vor Ort. Markus Söder freut sich über ihre Kandidatur und ist überzeugt, dass Hülya Düber die CSU in der Tradition von Barbara Stamm mit "ihrer enormen sozialen Kompetenz und Menschlichkeit" nach vorne bringen kann.

Nur Schafkopf muss sie noch besser lernen. Da sei sie bei weitem noch nicht so gut wie Barbara Stamm, gesteht Hülya Düber ein. 

 
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  • Die beiden Politiker sollten mal zu einem Image-Berater gehen.
    Ihr Bartschmuck erinnert mich stark an die Paten in Süditalien.
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  • Martin Deeg
    Sicher, dass es der Bart ist...?
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  • Hans-Dieter Dr. Müller
    Da ist Ihnen der glattrasierte schlüpfrige Robert schon viel lieber,gell!!!!
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  • Martin Deeg
    Jaja, "echte" homophobe Männer wählen rechts - das wissen wir doch...
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  • Gerlinde Conrad
    Wollte der Markus nicht auch gleich wegen dem Wassercent die Wasseruhren bei den Krautbauern ablesen? K.-H. Conrad
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  • Barbara Fersch
    schon krass wie sich bestimmte Personen immer vor die Fotografen stellen.....
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  • Jürgen Huller
    Naja, es muss sich doch irgendwie auch rechnen, dass Söder einen Vollzeitfotografen beschäftigt und trotzdem oberndrauf noch zusätzliche 180.000Euro pro Jahr für weitere Fotografenhonorare ausgibt.

    https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-soeder-fotografen-kosten-staatskanzlei-180-000-euro-1.6085247

    Schließlich soll der Steuerzahler doch auch bemerken, wofür sein ganzes Steuergeld ausgegeben wird.
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  • Georg Metzger
    Die Realität sieht anders aus.
    Von den derzeit 5 unterfränkischen Wahlkreisabgeordneten, die alle der CSU angehören, sind 3 Frauen.
    Und die CSU macht den Wählern das Angebot, dass im neuen Bundestag dann 4 von 5 direkt gewählten Wahlkreisabgeordneten der CSU angehören.
    In Ihrer Sprache wären dann der Männeranteil in einer "reinen Männerpartei" bei den CSU Abgeordneten bei "schäbigen" 20 Prozent!
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  • Silke Müller
    Ein paar Witzchen über Schafkopf und Krawatten. Dann geht es um Pöstchen. Inhalte? Wozu? Typisch CSU .
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  • Martin Deeg
    Das wahlkampfmäßige Hervorheben von Roth-Jörg, Hülya Düber und der "Überläuferin" Claudia Stamm sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Frauenanteil bei der CSU bei schäbigen 20 Prozent liegt.

    Eine reine Männerpartei, einer eitler als der andere.
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  • Guenther Rinke
    Dieser Kommentar ist keine Überraschung!
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  • Hiltrud Erhard
    Im Gegensatz zu den Quotenfrauen ist es doch bemerkenswert, wieder auf Qualität zu setzen statt auf Quote.
    Es müssen die besten Köpfe antreten und nicht die, die aufgrund von Proportz antreten müssen.
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  • Martin Deeg
    Solange einer wie Söder Ministerpräsident und einer wie Aiwanger Stellvertreter und Wirtschaftsminister werden können - augenscheinlich die "besten Köpfe" - muss man sich über "Qualitätsverlust" durch "Quotenfrauen" nun wirklich keine Sorgen machen; und männlicher Ehrgeiz hebelt bei der CSU seit Gerda Hasselfeldt jeden "Proporz" in dem Zusammenhang aus.
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  • Stefan Fuchs
    Hr. Erhardt, sind die nicht der Mann von Fr.Erhardt der diese Plattform nutz unter ihrem Namen?
    Sind Sie nicht Hr .Erhardt Mitglied in der CSU Geldersheim?
    Warum verstecken Sie sich hinter der Kittelschürze ihrer Frau.
    Falls ich falsch liege, entschuldige ich mich in aller Form Hr.Erhardt
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  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    @StefanFuchs, wenn der Herr im Namen der Frau schreiben sollte, dann würde das zumindest die Frauenquote in diesem Forum stärken.
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  • Dietmar Eberth
    Das ist wie bei der katholischen Kirche. Frauen sind bei der CSU einfach für höhere Ämter ungeeignet. 🤣🤣🤣
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  • Martin Deeg
    Haben Sie "Konklave" gesehen?

    Seither habe ich die Hoffnung, dass auch bei der CSU irgendeine kluge Sekretärin hinter den Kulissen das Schlimmste verhindert - so wie Isabella Rosselini als Nonne in der Kurie.
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  • Matthias Rothkegel
    „Erstaunlich“ dass sich die „Männerpartei“ CSU anschickt 3 von 3 Mandatesträgerinnen bzw. Bewerberinnen für herausragende Mandate weiblich zu besetzen 🤷‍♂️

    Und 58,3% Frauenanteil in der Stadtratsfraktion hat!

    Vielleicht sind die Worte von FJS aus 1968 doch zeitlos…

    „Wir sollen aber in Zukunft den Begriff "konservativ" so denken, formulieren und anwenden, daß konservativ heißt, an der Spitze des Fortschritts zu marschieren, daß konservativ heißt, das, was am überkommenen Erbe erhaltenswert und gut ist, zu erhalten, daß konservativ aber auch heißt, ständig neue Werte zu schaffen, die der Konservierung wert sind, und damit die Kontinuität zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu schaffen."

    Und um Missverständnisse vorzubeugen im Gegensatz zu FU/Frauenunion heißt MU NICHT Männerunion und ist kein Sammelbecken frustrierter XY-CSUler 🤪😇
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