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Würzburg
Das ist eine Überraschung: Claudia Stamm überlegt, als OB-Kandidatin in Würzburg anzutreten
Mischt Claudia Stamm den Würzburger OB-Wahlkampf auf? Was für die Tochter von Barbara Stamm die wichtigste Voraussetzung für eine Kandidatur ist.
Claudia Stamm überlegt, bei der Würzburger OB-Wahl im Mai anzutreten. 
Foto: Martin Gruber | Claudia Stamm überlegt, bei der Würzburger OB-Wahl im Mai anzutreten. 
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 16.01.2025 02:37 Uhr

"Es gibt natürlich auch in der CSU Leute, die es gut fänden, wenn ich antreten würde", sagt Claudia Stamm. Die älteste Tochter der 2022 verstorbenen CSU-Politikerin und Würzburger Ehrenbürgerin Barbara Stamm überlegt, als Kandidatin bei der Würzburger Oberbürgermeisterwahl anzutreten. Im Gespräch mit der Redaktion nennt die ehemalige Landtagsabgeordnete der Grünen ihre Beweggründe. Bislang wollen Martin Heilig (Grüne), Judith Roth-Jörg (CSU) und Eva von Vietinghoff-Scheel (für die SPD) kandidieren.   

Frage: "Ich kann mir eine Rückkehr in die Politik sehr gut vorstellen, wenn es eine neue Herausforderung gibt. Die könnte auch auf kommunaler Ebene liegen." Das haben Sie 2023 im Interview mit dieser Redaktion gesagt. Wäre das Amt der Oberbürgermeisterin von Würzburg eine Herausforderung für Sie? 

Claudia Stamm: Ja. Es ist ja ein wahnsinnig spannendes Amt. Meine Heimatstadt hat sich toll entwickelt und ist eine weltoffene Stadt mit viel Potenzial. Zuallererst empfinde ich es aber als große Ehre, für das Amt ins Spiel gebracht worden zu sein.

Von wem wurden Sie gefragt, ob Sie kandidieren möchten?

Stamm: Ich bin von jemandem aus den Reihen des Stadtrats angesprochen worden und bin gerade mit verschiedenen Gruppierungen im Gespräch.

Haben Sie auch mit der CSU gesprochen? Nach Ihrem Rückzug von den Grünen und der Mitarbeit für einen Landtagsabgeordneten der CSU haben Sie vor zwei Jahren gesagt, dass sie sich vorstellen zu können, auch für die CSU anzutreten.  

Stamm: Die Würzburger CSU hat ja sehr schnell mit Judith Roth-Jörg eine erfahrende Politikerin als Kandidatin vorgeschlagen. Aber es gibt natürlich auch in der CSU Leute, die es gut fänden, wenn ich antreten würde. 

Von Grün zu Schwarz – welche politische Haltung haben Sie?

Stamm: Ich habe schon immer sowohl progressive als auch wertkonservative Einstellungen, wie zum Beispiel den Schutz unserer Umwelt, vertreten. Das kommt aus meiner familiären Prägung und findet sich in meiner Biografie wieder. Allerdings ist die Farbe des Parteibuchs für das Oberhaupt einer Stadt auch nicht entscheidend – dafür ist Würzburg das beste Beispiel. Man muss bei dem, was zu beschließen, zu gestalten ist, immer Mehrheiten suchen und mit Sachpolitik überzeugen. Diese Fähigkeit zu Kompromissen habe ich nicht zuletzt als Landtagsabgeordnete gelernt.

Claudia Stamm hielt 2022 bei der Trauerfeier für Barbara Stamm im Würzburger Dom eine Rede. 
Foto: Thomas Obermeier | Claudia Stamm hielt 2022 bei der Trauerfeier für Barbara Stamm im Würzburger Dom eine Rede. 
Sie leben seit 1999 in Oberbayern. Was verbindet Sie mit Würzburg?

Stamm: Ich war eigentlich nie richtig weg von Würzburg. Meine Familie lebt in Würzburg und jetzt auch meine ältere Tochter. Mein Plan war es schon seit längerem, irgendwann hierher zurückzuziehen. Ich bin oft hier und habe Kontakt zu vielen Menschen – auch mit vielen politisch engagierten Menschen.

Barbara Stamm ist 1990 als Würzburger Oberbürgermeister-Kandidatin gescheitert, was für sie sehr schmerzhaft gewesen war. Würden Sie als Tochter mit einer Kandidatur auch versuchen, den Traum ihrer Mutter zu erfüllen? Ist das ein Gedanke, der bei Ihren Überlegungen eine Rolle spielt? 

Stamm: Dieser Gedanke würde eine Rolle spielen, wenn die Entscheidung gefällt ist. Zunächst hat mich mehr die Frage beschäftigt, ob ich für das Amt geeignet bin, dabei habe ich mit vielen – kritischen – Menschen geredet, da kam durchwegs nur positives Feedback. Dann die Frage, ob ich genug Rückhalt in Würzburg habe. Damit meine ich nicht nur in der Politik, sondern vor allem bei den Menschen. Das ist für mich die wichtigste Voraussetzung anzutreten und deshalb werde ich das in den nächsten Wochen weiter sondieren.

Claudia Stamm

Claudia Stamm wurde 1970 in Würzburg geboren. Die Tochter der 2022 verstorbenen langjährigen Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU) machte in Würzburg Abitur und studierte dann Politologie und Philosophie. Dann arbeitete sie als Journalistin für den Bayerischen Rundfunk und war von 2008 bis 2013 Landtagsabgeordnete der Grünen. 2017 brach Claudia Stamm mit den Grünen und gründete mit anderen die Partei mut, für die sie inzwischen nicht mehr aktiv ist. 2022 arbeitete Claudia Stamm als wissenschaftliche Mitarbeiterin eines Landtagsabgeordneten der CSU. Aktuell macht sie freiberuflich Pressearbeit. Die 54-Jährige lebt in München und hat mit ihrem 2018 verstorbenen Mann, dem Fotografen Hajü Staudt, zwei Töchter.
Quelle: MP
 
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Kommentare
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  • Sabine Schulz
    Warum war sie gleich nochmal bei den Grünen ausgetreten? Das hätte man im Artikel vielleicht nochmal erwähnen sollen. Und jetzt kann sie sich vorstellen, für die CSU zu kandidieren oder für die FW oder für wen noch? Was ist eigentlich aus Ihrer eigenen Parteigründung geworden?
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  • Gerd Rosenbaum
    Stammwähler würden schon für sie stimmen!?
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  • Klaus B. Fiederling
    wäre nicht falsch, wenn die Stamm-Ära wieder weitergehen würde, zumindest in Würzburg,
    denke besser Claudia Stamm wie so manch andere Kandidaten
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  • Alfred Holler
    O.k., tät se auch wähl, aber nicht in Würzburg, sonden z. B. in Helmstedt😏
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  • Alfred Holler
    .... oder "-stadt", aber des kennt nicht mal das Korrekturprogramm....
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  • Richard Baumann
    Ja, ist man denn in Würzburg sofort als Bürgermeister/in qualifiziert, wenn Mutter oder Vater bekannte Persönlichkeiten sind oder waren? Zählt hier nur der Name?
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  • Harry Amend
    Bitte erstmal kundig machen bevor man haltlose Behauptungen aufstellt. Frau Claudia Stamm ist seit Jahren schon eine Politikerin, können sie gerne selbst im Internet recherchieren. Sie ist somit alles andre als nur eine Tochter einer Politikerin oder Politikers.
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  • Aron Schuster
    Let's face it: Die Einzige, die Ihren Namen ins Spiel gebracht hat, ist Frau Stamm selbst.
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  • Marc Stürmer
    Und sollte die CSU sie nicht haben wollen, dann wird die FW sie sicherlich mit offenen Armen empfangen. Wie das eben öfters so läuft in Bayern.

    Manuela Rottmann war übrigens auch "nie wirkllich weg von Frankfurt." Das glaubten ihr nur zu wenige.
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  • Hermann Spitznagel
    Die Schuhe ihrer Mutter sind ihr doch einige Nummern zu groß
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  • Roland Albert
    Sie musste doch auch warten, bis die Mutter verstorben ist.
    Das ist eben so, wenn die Alten was geleistet haben.
    Daran werden die Kinder schon zu jung gemessen.
    Das ist nicht immer gerecht.
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  • Harry Amend
    Nein es ist keine Überraschung, ihr Name wurde schon kurz nach dem bekanntwerden vom Rücktritt von OB Schuchardt als Option genannt.
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  • Martin Deeg
    Eben, Süddeutsche Zeitung am 23.12:

    "Steht Claudia Stamm vor einem politischen Comeback?

    Und raunte auch:

    ...Die freien Wählergruppen dagegen – vor allem Webers „Würzburger Liste“ (WL) – halten sich bedeckt. Gespräche aber werden geführt, klar. Und ein Name soll dabei immer wieder fallen: Stamm."

    Wer zu spät kommt....
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  • Alfred Holler
    die WL?, das wäre ja geradezu grotesk: Die Truppe, die einst die Mutter in Wü verhinderte und damit indirekt deren große Karriere in München ins Rollen brachte greift als letzten Strohhalm vor dem Fall in die völlige Bedeutungslosigkeit auf die Tochter zurück, die in München einst so kläglich scheiterte....
    Apropos "soll": leeres Gerücht oder gar noch weniger ??
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  • Martin Deeg
    Die Gerüchte um die Kandidatur in der SZ waren ja zumindest richtig....

    Vermute, man wird nun zurückziehen mangels Erfolgsaussicht und es wird nichts mit Webers "Aussöhnung mit dem Hause Stamm" (Zitat Przybilla, SZ).
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