
Weniger als hundert Tage vor der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 sieht sich die Führung der Würzburger CSU vor einer personellen Herausforderung: Am Wochenende hat Christine Bötsch, Vorsitzende der CSU Würzburg-Stadt, ihren Rücktritt von der Spitze des Kreisverbandes erklärt.
Die Entscheidung Bötschs kommt überraschend, auf einen möglichen Rückzug hatte bislang zumindest öffentlich nichts hingedeutet. Christine Bötsch war 2019 als Nachfolgerin des früheren Landtagsabgeordneten Oliver Jörg zur Vorsitzenden des CSU-Kreisverbandes gewählt worden. Im Juli 2023 war sie nahezu einstimmig in ihrer Funktion bestätigt worden.
Grund für den Rücktritt ist berufliche Herausforderung
"Meine Gründe sind rein beruflicher Natur", sagte Christine Bötsch am Sonntag im Gespräch mit der Redaktion. Die 51-Jährige ist "Head of Global Human Resources" beim Würzburger Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer und damit Personalverantwortliche im gesamten Konzern. "Ich arbeite gerne, aber mein Tag hat auch nur 24 Stunden. Ich merke gerade, dass mein Beruf mich herausfordert", so Bötsch. Die Koenig & Bauer AG ist derzeit wie andere Maschinenbauer vom schwachen Welthandel und der lahmenden Konjunktur in Deutschland betroffen. Erst im September hatte das Unternehmen einen Abbau von bis zu 230 Arbeitsplätzen am Standort Würzburg angekündigt.
Die Entscheidung sei zwar schon länger gereift, unmittelbarer Ausschlag sei aber der anstehende Wahlkampf gewesen. "Den könnte ich zeitlich überhaupt nicht leisten", sagte Bötsch. "Ich mache seit 30 Jahren Wahlkämpfe und weiß, was das bedeutet." In Anbetracht ihrer beruflichen Herausforderungen könne sie im Wahlkampf niemanden so unterstützen, wie es erforderlich wäre. Die Entscheidung zum Rücktritt sei ihr schwergefallen, aber: "Wenn ich Verantwortung übernehme, dann will ich diese auch ausfüllen. Das ist mein Anspruch an mich."
Wolfgang Roth will 2025 für den Kreisvorsitz antreten
Über ihren Entschluss habe sie am Samstag zunächst die Vorstandsmitglieder informiert, diese hätten Verständnis und Respekt für den Rücktritt bekundet. Am Montag werde die Personalie auch Thema in einer Vorstandssitzung sein. Komplett aus der Politik zurückziehen will sich Christine Bötsch aber nicht: "Ich gebe eine bestimmte Rolle auf, aber ich werde mich weiter einbringen", sagte sie. Ihr Mandat im Stadtrat will sie daher ebenso behalten wie ihre Funktion als stellvertretende Fraktionsvorsitzende.
Aktuell hat Bötschs Stellvertreter Wolfgang Roth kommissarisch den Kreisvorsitz übernommen. Der 54-Jährige ist derzeit Fraktionsvorsitzender im Stadtrat. Wie er gegenüber der Redaktion sagte, habe er klare Ambitionen auf den frei gewordenen Chefposten bei der Würzburger CSU. Zwischen Mitte März und Ende Mai 2025 stünden Neuwahlen im Kreisverband an: "Und da werde ich dann auch kandidieren."
Gegen die Konzentration der Personalie Wolfgang Roth mit CSU-Kreisvorsitz, Stadratsmandat, Fraktionsvorsitz, Hauptberuf als Landwirt und Immobilien plus Ehefrau Judith Roth-Jörg als hauptamtliche Würzburger Bürgermeisterin und Referatsleiterin hätte ich gleichfalls ganz erhebliche Bedenken.
Man sollte einem ohnehin latenten Filz-Vorwurf nicht zusätzlich Auftrieb geben.
Jerdoch muß man halt Prioritäten setzen und so einen verantwortungsvollen und fordernden Job wie den des Kreisvorsitzendenabgeben.
Sehr vernünftig von Frau Bötsch, nicht auf allen Hochzeiten zu tanzen
Da bin ich doch mal so frei , Sie Herrn Rösch, nach Ihrem Inhalt zu fragen, der Sie zu so einer qualifizierte Meinungsäußerung befähigt.