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Sexistischer Liedtext: Ballermann-Hit "Layla" darf auf dem Würzburger Kiliani nicht mehr gespielt werden
Der Ballermann-Hit "Layla" strotzt vor Sexismus. Trotzdem wird auf dem Würzburger Kiliani laut dazu mitgesungen – doch jetzt reagiert die Stadt: mit Verbot.
Auf dem Würzburger Volksfest Kiliani darf künftig der Ballermann-Hit 'Layla' nicht mehr gespielt werden.
Foto: Fabian Gebert | Auf dem Würzburger Volksfest Kiliani darf künftig der Ballermann-Hit "Layla" nicht mehr gespielt werden.
Sophia Scheder
Sophia Scheder
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:12 Uhr

Nach dem Verbot der Stadt Würzburg für den Charts-Erfolg "Layla" auf dem Kiliani-Volksfest, haben deutschlandweit Medien das Thema aufgegriffen: "Erste bayerische Stadt verbietet Ballermann-Hit", schreibt der "Münchner Merkur", "Spiegel online" schreibt: "Auf dem Kiliani-Volksfest darf die Prostituierte 'Layla' nicht mehr besungen werden. Grund ist die Sexismuskritik an dem Chartstürmer."

Der Hit "Layla" von DJ Robin und Schürze steht auf Platz 1 der Deutschen Musik-Charts. Seit drei Wochen bereits kann kein anderer Song "Layla" von der Spitze verdrängen. Doch achtet man genauer auf den Songtext, fällt auf: das Lied strotzt nur so von Sexismus. In dem Song geht es um eine "Puffmutter" mit "geiler Figur und blondem Haar". Ein Auszug: "Ich hab' 'nen Puff und meine Puffmama heißt Layla; Sie ist schöner, jünger, geiler."

Und nicht nur das Ballermann-Publikum im Bierkönig auf Mallorca grölt den Song lauthals mit, auch auf dem Kiliani-Volksfest, das noch bis zum 17. Juli auf der Talavera in Würzburg stattfindet, wird der Song von den Partybands am laufenden Band gespielt. Zumindest bis jetzt. Nach einer Anfrage dieser Redaktion bei der Stadt Würzburg, warum das sexistische Lied im Festzelt gespielt werden darf, reagiert diese nun. "Es wird sichergestellt, dass das Lied künftig nicht mehr gespielt wird", teilt Stadtsprecher Christian Weiß auf Anfrage mit.

Kritiker finden "Layla"-Liedtext "hochgradig sexistisch"

Hintergrund ist eine Vereinbarung zwischen der Stadt und der Brauerei Würzburger Hofbräu, die das Kiliani-Festzelt betreibt, dass jede Art von Liedgut mit rassistischem oder sexistischem Inhalt nicht gespielt werden darf. Auslöser war eine öffentliche Debatte Anfang 2021 über das sogenannte Donaulied gewesen. Diese hatten Studierende aus Passau losgetreten, die öffentlich beklagt hatten, das Stück, das sich unter anderem im Repertoire vieler Volksfest-Bands befand und sich um eine Vergewaltigung dreht, sei sexistisch und geschmacklos.

"Wir kennen die Liederlisten vorab nicht", erklärt Christian Weiß. Die Stadt habe mit der Hofbräu Kontakt aufgenommen, diese wird die Künstlerinnen und Künstler nun informieren, dass "Layla" künftig nicht mehr gespielt werden darf.

Deutschlandweit ist über das Lied bereits eine Sexismus-Debatte am Köcheln. Es sei "hochgradig sexistisch" und "toxische Männlichkeit in einen Prollo-Hit gegossen", sagte beispielsweise der Musikwissenschaftler Markus Henrik, auch bekannt als Musikcomedian Dr. Pop, gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). "Vermutlich ist das auch eine schräge, unterbewusste Antwort auf die MeToo-Debatten der letzten Jahre, nach dem Motto: 'Hier ist jetzt mal kurz alles egal.'"

Unterfränkische Party-Band: Auch viele Frauen wünschen sich "Layla"

Doch auch die Partybands auf dem Kiliani-Volksfest tun sich teilweise schwer mit dem Song. Eine unterfränkische Musikgruppe, die namentlich nicht genannt werden möchte, berichtet gegenüber dieser Redaktion, dass die Mitglieder den Hit nicht gerne mehrmals am Abend spielen. "Wir würden ihn am liebsten nur einmal spielen, aber wir spielen nun mal die Sachen, die das Publikum hören will", erklärt der Bandchef. Diese Entscheidung wurde ihnen zumindest für die städtischen Veranstaltungen in Würzburg nun abgenommen.

Was verwundert: Nicht nur Männer wünschen sich den Song "bis zu 20 Mal an einem Abend", auch Frauen stehen regelmäßig vor der Bühne, äußern den Wunsch und grölen dann lauthals mit.

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Die Band kann die Kritik an "Layla" verstehen, "eigentlich müsste man den Song auf die Index-Liste setzen", sagt sie, "doch dieser Hit wäre ganz sicher nicht der einzige". Solche Mallorca-Hits seien hoch im Kurs bei den jungen Leuten. "Das ist schon ein Kriterium, die Band gut oder schlecht zu finden", so der Bandchef.

Aalbachtal Express: Das Lied wird vom Publikum trotzdem gesungen werden

Bestätigen kann das auch Joachim Volpert, Geschäftsführer der unterfränkischen Band Aalbachtal Express. Auch sie tritt regelmäßig bei Volksfesten in Franken, wie zuletzt dem Kiliani, auf. "Man kann den Songtext kritisch betrachten, das steht außer Frage. Inwiefern er als sexistisch eingestuft werden kann, da sollte sich jeder seine eigene Meinung bilden", sagt er. "Der Song befindet sich gerade auf Platz 1 der Charts, das sagt doch viel darüber aus, wie er in der Bevölkerung wahrgenommen wird."

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Auf der Bühne sei es eine Herausforderung, allen Wünschen der Festgesellschaft nachzukommen. "Layla" jedenfalls werde oft vom Publikum gewünscht. Dass das Lied nun nicht mehr gespielt werden darf, "wird auf jeden Fall nicht auf Verständnis stoßen", sagt Volpert. Er ist sich sicher: "Das Lied wird vom Publikum trotzdem gesungen werden."

 
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  • haas-hyr@t-online.de
    "Und so sei der Festzeltbetreiber gebeten worden, den Song nicht mehr zu spielen. "

    Soll das ein Verbot sein? Man kann aber mit der Behauptung eines Verbots gewaltig Stimmung machen. Die Frage sei erlaubt: Cui Bono - wem nützt das?
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  • Last, but not least: Liebe MP, um eine häufig auf dem Index gestandene Combo zu zitiern: "Ihr habt's mal wieder übertrieben". In Zukunft wünsche ich mir als zahlender Leser und studierter Germanist mehr Journalismus, Objektivität und Wissenschaftlichkeit. So viel Zeit muss sein. Danke!
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  • lawyer007
    In diesen Zeiten -Kriegszeiten wohlgemerkt- hat das gute alte behäbige und unglaublich satte wohlhabende Deutschland keine größeren Sorgen, als sich über einen provokanten Liedtext aufzuregen. Die Kunstfreiheit schmeißt man dabei auch gleich mal über Bord, gibts nicht mehr. So einen Liedtext aushalten müssen? Geht gar nicht! Morgen wird Satire und jede Zuspitzung verboten, es könnte sich ja jemand angefasst fühlen! Was für ein Riesenmist! Gendern und die Rücksichtnahme auf jede kleinste Befindlichkeit jeder noch so kleinen Gruppe sind seit Jahren das Maß aller Dinge! Bewahre uns Gott davor, dass wir bald mit echten Problemen wie in der Ukraine konfrontiert werden! Dem sind wir in unserer Weichheit bei weitem nicht gewachsen!
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  • freihold
    Ich finde es gut, dass die Main-Post das Thema aufgreift zu eigener Bewusstseinsschärfung interessierter Leser. Das sind sehr viele in einer Stadt und Region, in der bestimmte Befindlichkeiten unterhalb der Gürtellinie kirchlich verordnet so lange öffentlich negiert wurden. Sie Missbrauchsskandal. Jetzt schlägt das Pendel zurück. Wobei das aktuelle Lied "Layla" äußerst primitiv getextet ist. Auf einem Weinfest für mich undenkbar. Vom Puff der Puffmutter Layla wird da geschwärmt "schöner, jünger geiler" als Refrain. Was die junge Stasträtin Lena Schimmer mit ihren 23 Jahren Lebenserfahrung kaum wird nachvollziehen können ist die Tatsache, dass mir als Opa einer halbwüchsigen Enkelin ganz anders wird, wenn solche Auswüchse in primitiver Liedform geradezu vorbildhaft für das eigene Verhalten dargestellt werden. Es ist einfach eine Frage fehlenden guten Geschmacks, was da auf Kiliani aktuell abläuft. Zu B ierduschen oder Wettsaufen im Festzelt ist es da nicht mehr weit.
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  • e.max.s@t-online.de
    Zum Glück war in ihrer Jugend alles äußerst moralisch lieber Opa. 😂😂😂
    Der ganze Malle-Mist gefällt mir auch nicht.
    Aber Anderen seine eigene Moral aufdrücken gefällt mir noch weniger.
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  • "Zu B ierduschen oder Wettsaufen im Festzelt ist es da nicht mehr weit." Beides kam auch auf Kiliani bereits vor 20 Jahren vor...
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  • Andre010675
    Über 150 Kommentare darüber, ob nun ein primitives Lied in einem Bierzelt gespielt werden darf/sollte...
    Im Artikel daneben - Ferkel-Massaker mit fast 1000 Tieren auf der A3 - hat's 6 Kommentare. Sagt so vieles über diese unsere Gesellschaft aus.
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  • 1958kosb
    Na, immerhin hat es die Stadt geschafft mal eine schnelle Entscheidung zu treffen und auch für deren Durchsetzung zu sorgen.
    Das die Entscheidung falsch war hat sie erst später gemerkt. Würzburg halt.
    Wahrscheinlich wird jetzt bis 17.7. diskutiert und dann das Lied wieder freigegeben. Dumm nur, dann ist Kiliani vorbei.

    Tipp fürs nächste Jahr: Die Stadt möge doch eine Playlist erstellen, dann wird bestimmt alles gut.
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  • lawyer007
    In diesen Zeiten -Kriegszeiten wohlgemerkt- hat das gute alte behäbige und unglaublich satte wohlhabende Deutschland keine größeren Sorgen, als sich über einen provokanten Liedtext aufzuregen. Die Kunstfreiheit schmeißt man dabei auch gleich mal über Bord, gibts nicht mehr. So einen Liedtext aushalten müssen? Geht gar nicht! Morgen wird Satire und jede Zuspitzung verboten, es könnte sich ja jemand angefasst fühlen! Was für ein Riesenmist! Gendern und die Rücksichtnahme auf jede kleinste Befindlichkeit jeder noch so kleinen Gruppe sind seit Jahren das Maß aller Dinge! Bewahre uns Gott davor, dass wir bald mit echten Problemen wie in der Ukraine konfrontiert werden! Dem sind wir in unserer Weichheit bei weitem nicht gewachsen!
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  • Barbara
    Leute, die sich an diesem Lied anstossen, sollte man mal hinterfragen.....
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  • Weiblicher Sexismus aus den 90ern (keiner hat sich vergleichbar aufgeregt!) und wurde damals unter 'Emanzipation' verkauft:

    "Was'n das für'n wundervoller Hintern,
    der daneben an den Tresen steht ?
    Und der Typ, der da am Hintern noch wo dran ist,
    hat sich grade zu mir umgedreht."
    "Den nehm' ich nach Hause mit,
    und da lehn' ich mich zurück und lass' den Mann den ersten Schritt."
    "Keine Widerrede Mann, weil ich ja sowieso gewinn'.
    Weil ich'n Mädchen bin."
    "Und der Hintern kauft mir viele schöne Sachen,
    und dann läd' er mich zum Essen ein.
    Klar lass' ich mich auch ganz ohne Kohle küssen.
    Doch wenn er meint das muss so sein,
    sag ich nicht "Nein!"."
    "Und der Schweiß, der steht ihm im Gesicht.
    Ob's der Größte, der's am längsten kann von Allen, heute Nacht auch wirklich hält was er verspricht ?!"

    "Weil ich ein Mädchen bin" von Lucilectric, wurde damals auch auf den Volksfesten gespielt. Einfach mal vergleichen...
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  • Übrigens, liebe MP: Eure Umfrage, ob es richtig ist, dieses "Kulturgut" auf Kiliani zu verbieten, zeigt ein massives Framing. Wie wäre es gewesen, in der Umfrage das voreingenommene und unbewiesene (die MP-Redaktion ist kein Lehrstuhl der Gender-Forschung oder Soziologie) "sexistisch" außenvor zu halten um ein unabhängigeres Meinungsbild zu erhalten? Sorry, Leut - ihr gehört zur vierten Gewalt in unserer Demokratie! Das verpflichtet! Also bitte mehr Objektivität!
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  • lawyer007
    In diesen Zeiten -Kriegszeiten wohlgemerkt- hat das gute alte behäbige und unglaublich satte wohlhabende Deutschland keine größeren Sorgen, als sich über einen provokanten Liedtext aufzuregen. Die Kunstfreiheit schmeißt man dabei auch gleich mal über Bord, gibts nicht mehr. So einen Liedtext aushalten müssen? Geht gar nicht! Morgen wird Satire und jede Zuspitzung verboten, es könnte sich ja jemand angefasst fühlen! Was für ein Riesenmist! Gendern und die Rücksichtnahme auf jede kleinste Befindlichkeit jeder noch so kleinen Gruppe sind seit Jahren das Maß aller Dinge! Bewahre uns Gott davor, dass wir bald mit echten Problemen wie in der Ukraine konfrontiert werden! Dem sind wir in unserer Weichheit bei weitem nicht gewachsen!
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  • zwang
    …..gell es wird schon Rammstein im Kiliani Festzelt gespielt!
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  • r.kerber@web.de
    Wir steuern finstern und prüden Zeiten entgegen.
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Über Deutschland lacht die Sonne ...

    ... über Würzburg die ganze Welt!!!
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  • tegutti59@web.de
    Wie wahr, wie wahr
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Wenn ich mir das Bild hier anschaue, voraus gesetzt, es handelt sich um ein aktuelles Bild von der "Mainfränkischen Intersuff" (was aus dem Text zum Bild oben nicht hervor geht), dann stelle ich mir eine ganz andere, viel lebenswichtigere Frage:

    Haben die Verantwortlichen dieser "Mainfränkischen Intersuff" eigentlich noch all ihre Sinne beisammen, wenn sie solch ein Gelagere in diesem Zelt zulassen, in Corona-Zeiten!?

    Anstatt sich über so ein "popeliges" Lied aufzuregen, sollten diese mal überlegen, wie sie steigende Corona-Zahlen vermeiden können, mit Sicherheit aber nicht so, wenn sie es zulassen, dass sich die Leute "wie die Hühner auf der Stange" sich dem Gegröhle und dem Gelagere hingeben!

    Darüber sollten die Verantwortlichen mal nachdenken, so ein Lied ist dagegen die reinste Lapalie!
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  • reutjo
    i wäss nit.... was des soll ?

    da kann man.n aber auch frau, HUNDERTTAUSENDE Videofilmchen frei zugänglich ansehen, die die sgn. "Liebe mitsamt allen Verirrungen " zum Inhalt haben und gezeigt werden ; UND da regt sich kaum jemand drüber auf. Aber die Clicks, ebenso HUNDERTTAUSENDE bis viele viele MILLIONEN sprechen doch für einen " Schweinkram " an dem ALLE Geschlechter und Hautfarben beteiligt sind. Seit Jahrzehnten ist das so..... ! Da ist der Wurm drinn....!!
    In dieser - unserer - Gesellschaft !!!
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  • Littlejoe
    Immer wenn du denkst, sowas ist eigentlich nicht möglich, schlägt die Provinz Würzburg wieder zu.
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