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Unterfranken
Impfquote in Unterfranken: Deutliche Unterschiede zwischen Landkreisen
Seit Mitte Mai können sich in Bayern alle Erwachsene impfen lassen, aber der Impfstoff ist weiter knapp. Wie geht es mit dem Impfen in Unterfranken voran? Das ist der aktuelle Stand.
Corona-Schutzimpfungen bieten jetzt auch Betriebe an. In Unterfranken wird unter anderen bei s.Oliver in Rottendorf (Lkr. Würzburg) geimpft.
Foto: Silvia Gralla | Corona-Schutzimpfungen bieten jetzt auch Betriebe an. In Unterfranken wird unter anderen bei s.Oliver in Rottendorf (Lkr. Würzburg) geimpft.
Anna Kirschner
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:48 Uhr

Der Corona-Impfstoff ist weiterhin knapp. Trotzdem geht es voran: Anfang Mai war rund eine Million Menschen in Bayern vollständig geimpft. Mitte dieser Woche, Stand 9. Juni, hatten mehr als 2,9 Millionen Bayern den kompletten Impfschutz erhalten. Bei der Erstimpfungen lag die Impfquote bayernweit am Mittwoch bei 44,9 Prozent, bei den Zweitimpfungen bei 22,8 Prozent. Wie ist der Stand in Unterfranken?

Hier sind nach Zahlen der Regierung von Unterfranken 43,2 Prozent der Menschen einmal und 22,9 Prozent vollständig geimpft (Stand: 9. Juni). Das kommt dem Durchschnitt bundesweit sehr nahe: Deutschlandweit lag die Impfquote am Mittwoch bei 46,5 Prozent bei den Erstimpfungen und 22,8 Prozent bei den Zweitimpfungen. Unterfranken hat im vergangenen Monat also deutlich zugelegt. Laut Lagebericht von 5. Mai waren 29,5 Prozent der Unterfranken einmal geimpft, 7,7 Prozent zwei Mal. 

Regional deutliche Unterschiede

Zwischen den Landkreisen gibt es indes teilweise deutliche Unterschiede. Bei den Erstimpfungen ist der Landkreis Kitzingen mit einer Quote von 48,3 Prozent deutlicher Spitzenreiter. Schlusslicht ist Schweinfurt mit 38,8 Prozent. Auffällig: Im Landkreis Kitzingen nahmen Hausärzte beinahe die Hälfte der Erstimpfungen vor - ein Ausreißer in der Region.

Am geringsten ist der Anteil der Impfungen bei Hausärzten im Landkreis Haßberge. Gerade bei den Erstimpfungen wird deutlich, wie sehr die Beteiligung der Haus- und Fachärzte die Impfkampagne vorangetrieben hat. Im Schnitt haben in Unterfranken die Praxen inzwischen 37 Prozent aller Erstimpfungen durchgeführt.

Impfquote in Unterfranken: Deutliche Unterschiede zwischen Landkreisen

Bei den Zweitimpfungen liegt Würzburg vorne, in Stadt und Landkreis ist hier bereits jeder Vierte  vollständig geimpft. Auf den hinteren Rängen liegen die Landkreise Main-Spessart und Miltenberg. Die Unterschiede zwischen den Landkreisen sind jedoch nicht so groß wie bei den Erstimpfungen. Auffällig: In Aschaffenburg und Umland nahmen Hausärzte besonders viele Zweitimpfungen vor: fast jede vierte nämlich. Mit Blick auf die Zweitimpfungen ist die Beteiligung der niedergelassenen Ärzte im Landkreis Haßberge am geringsten – sie haben nur 15 Prozent der Zweitimpfungen bewirkt.

Der verfügbare Impfstoff wird unter allen Praxen, die Vakzine bestellt haben, verteilt. Städte und Landkreise mit einer hohen Dichte an impfenden Ärzten haben also einen Vorteil. Regionen mit weniger Ärzten waren im Nachteil. Deshalb erhielten unter anderem Schweinfurt und der Landkreis Main-Spessart im Mai zusätzliche Impfdosen für die dortigen Impfzentren. Schweinfurt hat ein erneutes Sonderkontingent angefordert.

Wie geht es weiter? Seit dieser Woche impfen Betriebsärzte auch regulär gegen Corona, bisher war das nur in Modellprojekten möglich. Außerdem können Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren geimpft werden, seit der Biontech-Impfstoff in der EU dafür zugelassen ist. Das vergrößert aber nicht die Menge des Impfstoffs, der insgesamt zur Verfügung steht.

Impfstoff bleibt knappes Gut

Der ist so knapp, dass die Impfzentren mit den Vakzinen von Biontech und Astrazeneca nur für die nötigen, vorab geplanten Zweitimpfungen beliefert werden. Ab nächster Woche könnten voraussichtlich wieder Erstimpfungen "im kleineren Umfang" ausgeführt werden, sagt Johannes Hardenacke, Sprecher der Regierung von Unterfranken. Dann stünden mehr Dosen Moderna bereit. 

Das Impfzentrum im Landkreis Main-Spessart ist "aufgrund Impfstoffmangels" noch bis diesen Sonntag, 13. Juni, sogar für drei Tage ganz geschlossen worden. "Bis Anfang dieser Woche sind wir davon ausgegangen, dass ab Mitte Juni wieder Erstimpfungen erfolgen können", sagt die Pressesprecherin des Landkreises, Andrea Stiel. "Derzeit ist unser Informationsstand, dass zumindest mit dem Impfstoff Biontech/Pfizer frühestens ab Kalenderwoche 26 wieder Erstimpfungen möglich sind. Zum Impfstoff von Moderna liegen uns keine Informationen vor." Weit im Voraus kann man in den Impfzentren also nicht planen.

Ab Ende Juni soll laut Bundesgesundheitsministerium in Deutschland zumindest die Gesamtmenge an Biontech-Impfstoff deutlich zunehmen. Für Haus-, Betriebs- und Kinderärzte sind maximale Bestellmengen für Erstimpfungen festgelegt. Ob er die angeforderte Mengen auch tatsächlich geliefert bekommt, weiß der Arzt zum Zeitpunkt der Bestellung nicht. Nach Angaben des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung kommt meist weniger an. 

Information zur Datengrundlage

Die im Text und der Grafik genannten Impfquoten basieren auf Zahlen der Regierung von Unterfranken. Wichtig für die Interpretation: Die Gesamtzahl an Impfungen in Würzburg, Schweinfurt und Aschaffenburg werden inklusive der umliegenden Landkreise erfasst und deshalb auch so in der Grafik dargestellt. Außerdem melden Praxen wie auch Kliniken weiterhin nach ihrem Standort und nicht nach dem Wohnort der geimpften Personen. Fachärzte zählen in der Statistik zu den Hausärzten. Die kürzlich begonnen Betriebsarztimpfungen sind hier noch nicht erfasst, die Betriebsimpfungen aus Modellprojekten schon.
Quelle: anki/Regierung Unterfranken
 
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Kommentare
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  • fuch
    Eine Recherche zu den Fortschritten in den Priortätsgruppen wäre wirklich angebracht.
    Landkreis Haßberge - Priogruppe 2 - noch keine Einladung zur Erstimpfung.
    Es wird immer wieder berichtet das die Impfungen voranschreiten, aber wohl nicht in den Priogruppen!
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  • fredee
    ...und wieder keine Vergleichsinformation über den Impffortschritt in den Prioritätsgruppen!
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  • Winfriedvath@web.de
    Da sich bei den 60- bis 70jährigen in Würzburg wenig tut, wäre meine Rechnung aufgrund der Angaben und dem Altersaufbau in Würzburg und Landkreis, dass bei den über 60jährigen etwas über 60 Prozent geimpft sind und bei den 18- bis unter 60jährigen etwas über 50 Prozent. Ansonsten bei der Mainpost anrufen und Druck machen, dass die mehr herausfinden sollen.
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  • fredee
    Ich habe das in früheren Kommentaren immer wieder gefordert. Aber wenn sie diese Information den Lesern vorenthalten, werden sie einen Grund dafür haben.
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