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München
Extra Corona-Impfdosen kommen auch nach Unterfranken
Nach Kritik an ungleicher Verteilung kündigt Bayerns Gesundheitsminister 30 000 Extra-Impfdosen für unterversorgte Gebiete an. Auch Unterfranken profitiert davon.
Will regionale Nachteile bei der Impfquote mit 30 000 Zusatzdosen ausgleichen: Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). Auch drei Regionen in Unterfranken profitieren.
Foto: Peter Kneffel, dpa | Will regionale Nachteile bei der Impfquote mit 30 000 Zusatzdosen ausgleichen: Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). Auch drei Regionen in Unterfranken profitieren.
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:50 Uhr

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) will nun doch zusätzliche Impfdosen in Landkreise mit einer im Bayernvergleich niedrigen Impfquote geben: "Wir stellen dafür rund 30 000 Impfdosen von Johnson & Johnson bereit. Sie gehen an die Impfzentren in den kreisfreien Städten und Landkreisen, die wir nach strengen Kriterien ausgewählt haben", erklärte der Minister in München. In Unterfranken sollen Stadt und Landkreis Schweinfurt mit je 1600 Dosen sowie der Landkreis Haßberge mit 800 Dosen von der Sonderlieferung profitieren.

Zuletzt hatte es von Kommunen massive Kritik an einer regional zunehmend ungleichen Verteilung der Impfstoffe gegeben. Grund dafür ist die Art der Zuteilung der verfügbaren Impfdosen an die Hausärzte: Der Impfstoff wird bundesweit auf alle impfenden Hausarzt- und Facharzt-Praxen aufgeteilt – was in Regionen mit einer geringeren  Ärztedichte zu einer geringeren Impfquote geführt hat. Unterfranken etwa lag deshalb zuletzt leicht unter dem Bayernschnitt bei den Impfungen.

"Das Bestellsystem des Bundes lässt diese regionalen Gegebenheiten völlig außer Acht", kritisierte Holetschek: "Wir springen jetzt ein, wo die Verteilung des Bundes für ein Ungleichgewicht sorgt." Gleichzeitig erneuerte der Minister seine Aufforderung an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) "das Bestellsystem der Ärzte zu verbessern und Arztpraxen in Regionen mit geringer Arztdichte größere Bestellmengen zu ermöglichen".

Ärztedichte und regionale Inzidenz spielen eine Rolle

Die bayerischen Extra-Impfdosen gehen an die jeweiligen Impfzentren, weil der Freistaat nur diese Einrichtungen direkt mit Impfstoff beliefern kann. Die Arztpraxen werden über den pharmazeutischen Großhandel beliefert. Die Auswahl der bayernweit 22 Stadt- und Landkreise sei zudem nach strengen Kriterien erfolgt: Neben der Ärztedichte und der damit verbundenen Abweichung der Impfquote habe auch die regionale Inzidenz eine Rolle gespielt. Auch bereits gelieferte Sonderkontingente - etwa in die Grenzregion zu Tschechien - seien berücksichtigt worden.

Laut Holetschek sollen die zusätzlichen Dosen an diesem Freitag in den Impfzentren ankommen. Dabei handle es sich "um eine bislang nicht verplante Sonderlieferung" von Johnson & Johnson. Schon vereinbarte Impftermine in anderen Regionen seien deshalb nicht davon betroffen. "Wenn ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht und auch reguläre Zweitimpfungen in den Impfzentren gesichert sind, werden wir weitere Sonderkontingente prüfen", versprach Holetschek.

 
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  • S. K.
    wir sind hier echt das Impf-Armenhaus Deutschlands. Woran kann das liegen? Nervt jedenfalls ungemein! Außerdem muss Biontech her, nicht irgendwelches anderes Zeuchs...
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  • N. S.
    Welche Ärzte sitzen in ländlichen Gegenden und können perfekt impfen? TIERÄRZTE
    Sie sind zwar systemrelevant und haben sich auch schon mehrfach angeboten wie die Ärzte zu testen und/oder zu impfen, nur leider werden sie im Gesundheitsminiszerium mit Arroganz als "Underdogs" gesehen.
    Und das, obwohl das dem Bundesgesundheitsministerium unterstellte RKI von einem studierten Veterinär, Prof.Dr.med.vet.Wieler, geleitet wird.
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  • W. F.
    Ein Schritt in die richtige Richtung. Aber dafür ist das für Schweinfurt zu wenig. Am Dienstag noch lag Schweinfurt mit einer Erstimpfquote von 30,3 % hinter dem Bayernschnitt von 33,4 % um 3.1 %-Punkte zurück. Auf knapp 169T Einwohner gerechnet, bedeutet das, dass SW noch um über 5200 Impfungen hinter dem Bayernschnitt zurückliegt. Im Übrigen hat sich der Rückstand gegenüber der Vorwoche vergrößert.
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