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Würzburg
Halloween in Würzburg: 7 schaurig-schöne Orte, die garantiert noch nicht jeder kennt
Ob schaurige Fotokulisse für Halloween oder einfach nur für den Abendspaziergang zum Gruseln: Das sind die sieben Orte zum Besuchen in der Geisterstunde in Würzburg.
Wer in Würzburg auf die Suche nach einer schaurigen Halloween-Kulisse geht, der wird schnell fündig:  Blick auf die Ruine eines historischen Gartenpavillons im Wald zwischen Zellerau und Höchberg.
Foto: Daniel Peter | Wer in Würzburg auf die Suche nach einer schaurigen Halloween-Kulisse geht, der wird schnell fündig:  Blick auf die Ruine eines historischen Gartenpavillons im Wald zwischen Zellerau und Höchberg.
Gina Thiel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:25 Uhr

Ein verlassenes Haus, ein Friedhofsengel oder ein zwielichtiger Tunnel, der einem das Blut in den Adern gefrieren lassen kann: All diese Orte finden sich in Würzburg – und welcher Tag im Jahr wäre wohl geeigneter, diesen Plätzen mal einen Gruselbesuch abzustatten, als der 31. Oktober? 

An diesem Datum ist nicht nur Reformationstag, also der Gedenktag der christlichen Kirchenreform durch Martin Luther, sondern auch Halloween. Seit mehreren Jahren ist der Trend aus Amerika auch in Deutschland angekommen und es finden zahlreiche Partys mit Kostümen statt. Wer sich jetzt schon auf den kommenden Montag einstimmen will, kann in Würzburg verschiedene gruselige Orte besuchen – sieben davon stellt die Redaktion vor.

1. Das verlassene Pulverhaus mit Wachhaus im Steinbachtal in Würzburg

Das sogenannte Pulverhaus im Steinbachtal oberhalb des ehemaligen Geländes der Firma Kneipp in Würzburg.
Foto: Daniel Peter | Das sogenannte Pulverhaus im Steinbachtal oberhalb des ehemaligen Geländes der Firma Kneipp in Würzburg.

Das ehemalige Wachhaus im Steinbachtal gehört zum früheren Pulvermagazin der Königlich-Bayerischen Armee und wurde zwischen 1864 und 1865 erbaut. Im Jahr 1908 hat der Verschönerungsverein Würzburg (VVW) das Gelände gekauft und auf dem Fundament des ehemaligen Pulvermagazins ein Waldhaus mit Gaststätte und Versammlungsräumen errichtet. 1958 wurde das Gelände samt Wachhaus an die Firma Kneipp übergeben, die bis 2013 auf dem Areal ihren Firmensitz hatte. 

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Zu dem in Jahre gekommenen Wachhaus führt nur ein alter Treppenweg hinauf. Im Inneren des Hauses ist alles dunkel und verlassen, an den Wänden sind Kritzeleien zu erkennen, die an die Kulisse aus einem Horrorfilm erinnern. 

Fazit: Schon tagsüber wirkt das Wachhaus im Steinbachtal auf dem ehemaligen Kneipp Gelände sehr gruselig. Nachts könnte es als perfekter Drehort für einen Horrorfilm dienen. Dafür vergibt die Redaktion 10 von 10 Halloween-Kürbissen.

Halloween in Würzburg: 7 schaurig-schöne Orte, die garantiert noch nicht jeder kennt

2. Die ehemaligen Verladerampen hinter der Posthalle in Würzburg

Blick auf eine ehemalige Verladerampe hinter der Posthalle in Würzburg.
Foto: Daniel Peter | Blick auf eine ehemalige Verladerampe hinter der Posthalle in Würzburg.

Hinter der Posthalle, direkt an den Gleisen des Bahnhofs, befinden sich die alten Verladerampen. Von 1970 bis 1993 wurde das heute Veranstaltungsgebäude als Brief- und Paketzentrum der Deutschen Post genutzt. An den Verladerampen hielten die Züge der DB und fuhren die Post auf vier Gleisen direkt in die Halle. Die ausgedienten Rampen und Gleise sind bis heute erhalten und dienen oft als Fotokulisse in Würzburg.

Fazit: Nachts ist der Ort nichts für schwache Nerven. Überall hört man Geräusche, Tiere in den Büschen und auch Fledermäuse haben hier ihr Zuhause gefunden. Was tagsüber ein schöner Ort für eine Fotokulisse ist, verwandelt sich mit der Abenddämmerung in einen schaurig-schönen Gruselort. Wir vergeben hierfür 6 von 10 Halloween-Kürbissen.

Halloween in Würzburg: 7 schaurig-schöne Orte, die garantiert noch nicht jeder kennt

3. Die Ruine des historischen Gartenpavillons im Wald zwischen der Zellerau und Höchberg

Die Ruine eines historischen Gartenpavillons im Wald zwischen der Zellerau und Höchberg.
Foto: Daniel Peter | Die Ruine eines historischen Gartenpavillons im Wald zwischen der Zellerau und Höchberg.

Von dem ehemaligen Gartenpavillon im Wald zwischen der Zellerau und Höchberg ist heute nur noch eine Ruine geblieben. 1900 wurde das Gebäude erbaut und hatte damals noch einen großen Balkon. Bis 1960 wurde das Gebäude als Notunterkunft für Höchbergerinnen und Höchberger genutzt, die im Zweiten Weltkrieg ihr Zuhause verloren hatten. Heute stehen von dem Gartenpavillon nur noch die Mauern, bunt mit Graffiti besprüht, mitten im Wald. 

Fazit: Tagsüber mag die alte Ruine gemütlich wirken und ein guter Platz für Street-Art-Kunstwerke sein. Mit Einbruch der Dunkelheit ändert sich das Bild schlagartig. Es knackt im Unterholz, es ist stockdunkel und die bedrohlichen Mauern stechen im Mondlicht hervor. Wir vergeben dafür 7 von 10 Halloween-Kürbissen.

Halloween in Würzburg: 7 schaurig-schöne Orte, die garantiert noch nicht jeder kennt

4. Der Tunnel unter der Posthalle in Würzburg zwischen Bismarckstraße und Füchsleinstraße

Die Fußgängerunterführung am Hauptbahnhof zwischen Bismarckstraße und Füchsleinstraße in Würzburg.
Foto: Daniel Peter | Die Fußgängerunterführung am Hauptbahnhof zwischen Bismarckstraße und Füchsleinstraße in Würzburg.

Viele Würzburgerinnen und Würzburger kennen ihn wahrscheinlich: den berüchtigten Tunnel unter der Posthalle, der die Bismarckstraße und die Füchsleinstraße verbindet. Die Wände des rund 200 Meter langen Tunnels sind voll mit Graffiti beschmiert und es riecht immer unangenehm nach Urin. Erst 1970 wurde der Tunnel gebaut, um die Würzburger Altstadt mit dem Stadtteil Grombühl zu verbinden. Bis heute vibrieren die Wände, wenn oben auf den Bahngleisen ein Zug vorbeirauscht.

Fazit: Auch tagsüber meiden viele Menschen den Tunnel am liebsten. Das liegt wohl mehr am Uringeruch als an der Kulisse. Hell ist es in der Unterführung nur selten, aber gerade in den Abendstunden steigt der Gruselfaktor nochmal deutlich. Wir vergeben 3 von 10 Halloween-Kürbissen.

Halloween in Würzburg: 7 schaurig-schöne Orte, die garantiert noch nicht jeder kennt

5. Der ehemalige Volksgarten im Steinbachtal in Würzburg

Blick auf den ehemaligen Volksgarten im Steinbachtal in Würzburg.
Foto: Daniel Peter | Blick auf den ehemaligen Volksgarten im Steinbachtal in Würzburg.

Bis 2012 war der ehemalige Volksgarten im Steinbachtal noch ein Ort für das gemütliche Feierabendbier. Damals befand sich dort einer der größten Biergärten der Stadt. Mittlerweile ist der Volksgarten geschlossen und verfällt immer mehr. Die markanten Zwiebeltürme der Pavillons ragen aber noch heute zwischen den Bäumen und Büschen hervor. 

Fazit: Tagsüber würde mancher vielleicht auf die Idee kommen, wieder die Bierbänke aufzustellen und ein kühles Fass an die Zapfanlage anzuschließen. Nachts hält man wohl lieber Abstand von dem Ort, der dann doch recht bedrohlich wirken kann. Wir vergeben dafür 7 von 10 Halloween-Kürbissen.

Halloween in Würzburg: 7 schaurig-schöne Orte, die garantiert noch nicht jeder kennt

6. Die Annaschlucht im Würzburger Steinbachtal

Die Annaschlucht im Steinbachtal in Würzburg wirkt in der Abenddämmerung schaurig-schön.
Foto: Daniel Peter | Die Annaschlucht im Steinbachtal in Würzburg wirkt in der Abenddämmerung schaurig-schön.

Hinter der verwilderten Annaschlucht steckt eine beinahe herzzerreißende Geschichte. Valentin Alois Fischer, Vorstandsmitglied der Verschönerungsvereins Würzburg (VVW), gestaltete das Gelände um und benannte es nach seiner verstorbenen einzigen Tochter Anna. Vom hinteren Steinbachtal führen schmale Treppenstufen hinauf auf den Nikolausberg. Von unten, also von der Annaschlucht aus, wirkt es, als würden die Treppen im Grün des Waldes verschwinden.

Fazit: Tagsüber ist es ein schöner und fast romantischer Wanderweg mit einem wunderschönen Naturdenkmal. In den Abendstunden allerdings hat der Ort einen gewissen True-Crime-Charakter. Wir vergeben dafür 5 von 10 Totenköpfen.

Halloween in Würzburg: 7 schaurig-schöne Orte, die garantiert noch nicht jeder kennt

7. Hauptfriedhof in Würzburg mit dem Engel-Monument

Auf dem Hauptfriedhof in Würzburg befindet sich an markanter Stelle ein Grab mit einer großen Engelfigur.
Foto: Daniel Peter | Auf dem Hauptfriedhof in Würzburg befindet sich an markanter Stelle ein Grab mit einer großen Engelfigur.

Auf dem Hauptfriedhof in Würzburg ragt eine große Engelstatue über den Gräbern hervor. Das Denkmal wurde zur Erinnerung an den Tod der litauischen Fürstin Ludwika aus aufgestellt. Im 19. Jahrhundert war die Fürstin nach Würzburg gekommen, hier starb sie 1859 mit nur 33 Jahren an Krebs. Das Denkmal auf dem Friedhof ließ ihr Ehemann errichten.

Fazit: Tagsüber ist der Friedhof ein ruhiger Ort des Gedenkens. Unheimlich oder bedrohlich wirkt hier nichts. Lediglich die Dunkelheit gegen Ende des Tages taucht den Engel in eine leicht unheimliche Kulisse. Für einen Familienspaziergang ist der Ort aber auch abends geeignet. Wir vergeben 2 von 10 Halloween-Kürbissen.

Halloween in Würzburg: 7 schaurig-schöne Orte, die garantiert noch nicht jeder kennt

Hinweis der Redaktion: Alle Bilder wurden von öffentlichen Wegen aus aufgenommen. Dieser Beitrag ist kein Aufruf zum Betreten privater Grundstücke. 

 
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Kommentare
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  • W. S.
    Die Gebäude befinden sich wie viele so genannte Lost Places auf Privatgrundstücken und somit ist das betreten verboten. Einzig der Tunnel ist öffentlich zugänglich. Aber das scheint ja heute niemanden mehr zu interessieren.
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  • J. K.
    Ich lese jetzt seit 40 Jahren die MP, aber so einen Schwachsinn habe ich noch nicht gelesen. Herzlichen Glückwunsch! Die MP macht Vorschläge für Rechtsverletzungen.

    Abendlicher Spaziergang auf fremden Grundstücken? Hallo? Da kann man doch nicht einfach herummarschieren, da gibt es Eigentümer, ob es der Volksgarten ist oder die Waldhäuser im Steinbachtal.

    Mal von möglichen Gefahren wie Baufälligkeit abgesehen: Vandalismus, Schmierereien, hinterlassener Unrat von Feiern - wenn ich Eigentümer wäre, würde ich der MP eine saftige Rechnung präsentieren. Ist ja hiermit perfekt dokumentiert.
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  • G. T.
    Liebe/r Waldtroll,
    vielen Dank für Ihren Kommentar. Selbstverständlich stellt der Artikel keine Anleitung zum Betreten fremder Grundstücke dar und auch kein Aufruf zum Vandalismus. Der Hauptfriedhof und der Tunnel unter der Posthalle werden jeden Tag von zahlreichen Menschen betreten - völlig legal. Auch die Annaschlucht ist seit Jahren beliebte Strecke unter Jogger:innnen und Spaziergänger:innen.
    Der ehemalige Volksgarten ist abgesperrt, wie man auf dem Bild im Artikel auch sehen kann. Die Pavillons sind aber vom öffentlichen Teil vor der Absperrung sehr gut zu sehen. Für einen Spaziergang zu Halloween oder als Fotokulisse muss man also keine Gesetze brechen. Auch unser Fotograf hat für die Fotos keine Gesetze gebrochen und wie Sie sehen können, sind die Bilder dennoch sehr schön geworden. Und diesen tollen Anblick können auch alle Leser:innen genießen, die die von uns aufgezählten Orte, ganz legal, an Halloween besuchen.

    Viele Grüße
    Gina Thiel
    (Reporterin Lokalredaktion Würzburg)
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  • W. B.
    Die Einladung zur Halloweenparty ist wohl ein Geistesblitz der Redakteurin⁉️
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  • K. F.
    ich hab nichts übrig für den blödsinn. haloween ist eigentlich ein uralter brauch, der von den kelten aus stammt und von amerika herübergeschwabt ist. der eigentliche grund war am abend vor allerheiligen sich zu treffen und der toten zu gedenken, und miteinander gespräche führen und essen. was aber aus diesem fest geworden ist: gib süßes oder saures. meine tür bleibt jedenfalls zu wenn es an der haustür klingelt. es gibt weihnachten, dreikönig, ostern, nikolaus usw. wo die kids genug süßigkeiten und geschenke bekommen. da muß man diesen abend nicht noch unterstützen. und wer denkt noch daran von den jugendlichen was allerheiligen bedeutet: ja - lange ausschlafen nach einer durchgezechten orgiennacht. aber auf den friedhof gehen und mal ein vater-unser beten, das kennen die meisten unter 25 leider nicht mehr. verkehrte welt!
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  • H. M.
    Anmerkung zum Tunnel unter der Posthalle: "Erst 1970 wurde der Tunnel gebaut, um die Würzburger Altstadt mit dem Stadtteil Grombühl zu verbinden." Das ist nicht ganz richtig! Der Tunnel besteht aus einem alten und einem neueren Teil. Der neuere Teil wurde 1970 gebaut. Der Rest (ungefähr die Hälfte) ist erheblich älter! Wir sind schon als Kinder durch den alten Tunnel gegangen um zum Gas- bzw. Kokswerk zu gelangen. Dort konnten wir die Arbeiter in ihren silberfarbenen Hitzeschutzanzügen beim sog. Koksabstechen an den Öfen beobachten. Im Tunnel kann man auch erkennen, wo der neue und der alte Teil zusammengebaut wurde.
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  • U. A.
    Der Volksgarten war klasse als ihn die Familie Öchsner noch betrieb. Einer der schönsten Biergärten Würzburgs. Tolle Schweinshaxen, schönes Bier, tolles Ambiente. Schade.
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