
Was hat ein Reim an einem Verkehrsschild, ein Stock im Main und ein schäumendes Wasserbecken im Ringpark gemeinsam? Sie alle gehören zu den skurrilsten Geschichten, die in diesem Jahr in Würzburg passiert sind. Eine Auswahl.
1. Parkplatzmangel gipfelt in skurriler Geschichte: Unbekannter schreibt Reim an die Stadt Würzburg – und die reimt zurück

In der Wallgasse in Würzburg gab es im Februar Ärger. Im Bereich der Jenaplan Schule galt ein vorübergehendes absolutes Halteverbot. Doch zehn Tage passierte nichts und die Parkplätze blieben umsonst ungenutzt. So zumindest der Vorwurf einiger Bewohnerinnen und Bewohner. Die Verärgerung war so groß, dass eine unbekannte Person kurzerhand in Reimform dem eigenen Ärger Luft machte und einige selbstverfasste Strophen an das Baustellenschild hing.
Die Stadt Würzburg reagierte prompt – ebenfalls mit einem Reim: "Wir wollen Daten ohne Ruckeln, müssen die Arbeiter für uns buckeln. Damit das Kabel kommt ins Haus, fallen auch mal Stellplätze aus. Hier war die Einschränkung sehr temporär, eine optimale Lösung für alle ist oft schwer."
2. "Der Stock" in Würzburg: Festhängender Ast unter der Alten Mainbrücke sammelt über Nacht hunderte Bewertungen bei Google

Ein schwimmender Stock im Main beschäftigte Anfang des Jahres viele Würzburgerinnen und Würzburger. Er wurde als neue Sehenswürdigkeit bezeichnet und sorgte im Netz für Schmunzeln. Im März war das große Holzstück plötzlich im Main aufgetaucht und an einer Stelle kurz hinter der Schleuse hängen geblieben. Unbekannte hatten dem treibenden Holzstück einen Google-Eintrag gewidmet und damit eine regelrechte Welle in den sozialen Medien ausgelöst. Knapp 200 Bewertungen hat der Stock innerhalb weniger Stunden gesammelt. Wie sich kurz darauf herausstellte, steckte hinter dem Google-Maps-Eintrag eine ernste Geschichte: Die bei dem Eintrag hinterlegte Nummer führte zur Deutschen Krebshilfe.
3. Unbekannte schütten Spülmittel in Wasserbecken am Ringpark in Würzburg - und das schäumt über

Im Juni wollten sich Unbekannte wohl einen Scherz erlauben und haben Spülmittel in ein Wasserbecken im Ringpark gekippt. Durch die sprudelnden Wasserfontänen entstand schon kurze Zeit später ein riesiges Schaumbecken am Wassergarten in der Sanderau. Doch die Tat war alles andere als spaßig, denn die Stadt Würzburg musste das Wasser in dem Becken austauschen. Glücklicherweise ist das Becken am Wassergarten ein geschlossener Kreislauf und hatte damit keine Auswirkungen auf den Wasserkreislauf.
4. Würzburger Wirt druckt auf Rechnungsbons seinen Ärger aus: "Ich bin kein Wutbürger, aber ich bin wütend"

Aus Frust druckte der Würzburger Wirt des Restaurants "Main Haus", Volker Budig, eine fragwürdige Botschaft auf Rechnungsbons. Der Umgang mit den Gästen und seinen Beschäftigten bereitet ihm Freude, "aber der Rest ist Frust", sagte er im Juli gegenüber der Redaktion. Diesem Frust machte sich Budig mit einem Text auf seinem Rechnungsbon Luft. Im Fokus: die Mehrwertsteuer. Die Steuer, die für die Gastronomie während der Corona-Pandemie von 19 auf 7 Prozent reduziert worden war. Seit Januar 2024 gelten aber wieder 19 Prozent. Am Ende des Bons im Main Haus stand unter anderem geschrieben: "Das Finanzamt Würzburg hat sich riesig gefreut, heute mit Ihnen am Tisch zu sitzen."
5. Skurriler Würzburg-Song taucht im Netz auf: Warum ein Arzt als irischer Kobold durch die Innenstadt läuft

Mit dem Outfit ist er in der Würzburger Innenstadt garantiert aufgefallen. Als irischer Kobold verkleidet spazierte Jochen Veit alias "Crazy Doc" im Sommer durch Würzburg, begleitet von der Kamera. Der Grund: Dreharbeiten fürs Video zu "Elektrische Stadt", seinem neuesten Song, der im Juli auf YouTube und weiteren Kanälen veröffentlicht wurde. Das Lied ist die deutsche Version des Rocksongs "Electric City", den der kanadische Musiker Jason Dunn 2023 produziert hat. Jochen Veits "Elektrische Stadt" ist dagegen Würzburg, schon wegen der Lage am Fluss. "In dieser Stadt, ja, da bin ich daheim. An deinen Ufern will immer ich sein", heißt es darin.
6. Eingeschlossen im Wöhrl Parkhaus in Würzburg: Defektes Rolltor sorgt für verpassten Flieger und stundenlanges Warten

Als Ilonka Kemmer im August mit ihrem Auto aus der Tiefgarage am Wöhrl Kaufhaus fahren wollte, wartete eine böse Überraschung auf sie. Das Parkhaus war dunkel, das Rolltor verschlossen und das Rausfahren aus der Garage nicht möglich. Erst zwei Stunden später sei dann eine Firma aus Veitshöchheim hinzugerufen worden. Doch auch dann habe es noch eine weitere Stunde gedauert, bis das Rolltor wieder geöffnet werden konnte, sagte die Volkacherin.
Einen Mann habe es dabei weitaus schlimmer getroffen. "Er hatte sein Auto im Parkhaus stehen und wollte zum Flughafen nach Frankfurt. Bis das Rolltor wieder auf war, war der Flieger längst weg."
7. Hype um Dubai Schokolade jetzt auch in Würzburg angekommen

Bundesweit gab es 2024 keine andere Süßigkeit, die solch einen Hype ausglöst hat, wie die Dubai Schokolade. Auf Tiktok und Instagram gab es zwischenzeitlich unzählige Videos von Influencerinnen und Influencern, wie sie die dicke Schokolade vor der Kamera auspacken, laut knackend auseinanderbrechen, probieren und anschließend bewerten. Seit Oktober gibt es den Schokoladen-Trend auch in Würzburg, an mehreren Stellen gibt es nun die Süßware zu kaufen.
8. Bonbons beim Würzburger Faschingszug vom Wagen geworfen: Anzeige wegen Körperverletzung gegen Versbacher Elferrat

Längst schon Vergangenheit hatte der Faschingszug dieses Jahres in Würzburg für ein Elferrats-Mitglied der Faschingsgesellschaft Versbach jetzt ein gerichtliches Nachspiel. Am Amtsgericht Würzburg war der 45-Jährige im November wegen schwerer Körperverletzung angeklagt. Eine Zeugin hatte dem Elferrat vorgeworfen, im Zugverlauf vom Faschingswagen der FG Versbach aus einen Zuschauer mehrfach gezielt mit Bonbons beworfen zu haben. Sie hatte daraufhin Anzeige erstattet.
Gegenüber der Polizei hatte die Zeugin am Tattag angegeben, aufgrund ihres fotografischen Gedächtnis den Werfer identifizieren zu können. In der Verhandlung vor dem Amtsgericht gingen der Zeugin jedoch ihre besonderen Fähigkeiten verloren. Am Ende der Beweisaufnahme beantragten Staatsanwaltschaft und Verteidigung übereinstimmend einen Freispruch.
9. Vater vergisst seinen fünf Jahre alten Sohn im Zug und steigt in Würzburg ohne ihn aus

Im November hat ein Vater seinen fünfjährigen Sohn beim Ausstieg in Würzburg im ICE versehentlich zurückgelassen. Der 33-jährige Familienvater aus Österreich war laut Bundespolizei mit seinem Sohn im ICE 90 in Richtung Würzburg unterwegs. Am Abend hielt der Zug am Würzburger Hauptbahnhof. Der Vater stieg aus – und ließ seinen Sohn mit dem gemeinsamen Gepäck im Zug zurück. Kurz darauf schlossen sich die Türen und der ICE fuhr ab. Wie ein Sprecher der Bundespolizei in Kassel der Redaktion mitteilte, ist unklar, wie genau es dazu kommen konnte. Es wurde aber von einem Missgeschick ausgegangen.
10. Nackte Männer fuhren mit dem Schoppenexpress durch Würzburg: Ab wann ist das Exhibitionismus?

Der Würzburger Schoppenexpress bietet seit Jahrzehnten die Möglichkeit, Würzburg auf ganz besondere Weise zu erleben – und das oft mit einem Glas Wein in der Hand. Doch Mitte November wurde der Schoppenexpress offenbar für eine unkonventionelle Party genutzt: Nach Aussagen einer Passantin soll die Bahn am Abend mit "lauter Nackten" durch die Innenstadt gerollt sein. Sogar sexuelle Handlungen habe sie dabei beobachten können.
Der Würzburger Polizei war der Fall bekannt. Wie Pressesprecher Martin Meilhammer berichtete, habe sich demnach "eine Personengruppe im Schoppenexpress teilweise entledigt und teilweise obszöne, aber nicht strafrechtlich relevante Gesten vollzogen". Über sexuelle Handlungen hatte die Polizei jedoch keine Kenntnis.