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Würzburg
Parkplatzmangel gipfelt in skurriler Geschichte: Unbekannter schreibt Reim an die Stadt Würzburg – und die reimt zurück
Wegen eines vorübergehenden Halteverbotes schrieb ein Unbekannter einen sarkastischen Reim an die Stadt Würzburg. Die konterte mit einem eigenen Gedicht.
In der Wallgasse hängte ein Unbekannter einen selbstverfassten Reim auf. Sarkastisch wollte er seiner Wut Luft machen und hat wohl nicht mit der Schlagfertigkeit der Stadt Würzburg gerechnet.
Foto: Thomas Obermeier | In der Wallgasse hängte ein Unbekannter einen selbstverfassten Reim auf. Sarkastisch wollte er seiner Wut Luft machen und hat wohl nicht mit der Schlagfertigkeit der Stadt Würzburg gerechnet.
Gina Thiel
 |  aktualisiert: 25.02.2024 03:31 Uhr

In der Wallgasse in Würzburg gibt es Ärger. Und wieder mal geht es um die Parkplätze für Anwohnerinnen und Anwohner. Denn seit dem 6. Februar gilt im Bereich der Jenaplan Schule ein vorübergehendes absolutes Halteverbot. Grund dafür ist die Verlegung des neuen Breitbandnetzes. Doch statt Buddeln und Baggern passierte zehn Tage nichts und die Parkplätze blieben umsonst ungenutzt.

So zumindest der Vorwurf einiger Bewohnerinnen und Bewohner der Wallgasse, bei denen die Verärgerung groß war. So groß sogar, dass eine unbekannte Person kurzerhand in Reimform dem eigenen Ärger Luft machte und einige selbstverfasste Strophen an das Baustellenschild hing. Der Vorwurf: Die sechs ohnehin rar gesäten Parkplätze seien ganz umsonst über eine Woche nicht nutzbar gewesen.

Wütender Unbekannter schreibt sarkastisches Gedicht an die Stadt Würzburg

So heißt es in dem Gedicht: "Ich stehe hier an diesem Platz seit 14 Tagen für die Katz'. Da fragt sich der Mensch: Macht das Sinn? Wo stell' ich nur mein Auto hin? Kommt sowas aber öfter vor, da denkt sich doch der letzte Tor: Ich tus jetzt auch – ihr könnt mich legge' und die Moral bleibt auf der Strecke."

Die Stadt Würzburg kontert unbekanntem Dichter mit einer Dichtung aus dem Rathaus.
Foto: Thomas Obermeier | Die Stadt Würzburg kontert unbekanntem Dichter mit einer Dichtung aus dem Rathaus.

Und die Stadt Würzburg? Die ließ es sich nicht nehmen, gegenüber dieser Redaktion auf die Vorwürfe zu reagieren – ebenfalls mit einem Reim: "Wir wollen Daten ohne Ruckeln, müssen die Arbeiter für uns buckeln. Damit das Kabel kommt ins Haus, fallen auch mal Stellplätze aus. Hier war die Einschränkung sehr temporär, eine optimale Lösung für alle ist oft schwer." Und beweist damit nicht nur ein Händchen für das AABB-Reimschema, sondern auch eine Portion Humor.

Auch eine Erklärung für den verzögerten Baubeginn liefert die Stadt Würzburg, "um maximale Transparenz und Bürgernähe herzustellen", so Pressesprecher Georg Wagenbrenner. Die Baumaßnahme sei ab dem 7. Februar geplant gewesen. Aufgrund mehrerer aufeinanderfolgender Wasserrohrbrüche in der Domerschulstraße habe sich der Beginn der Baumaßnahme bis zu diesem Dienstag herausgezögert, erklärt Wagenbrenner.

Inzwischen aber habe die beauftragte Firma damit begonnen, die Grube für den geplanten Breitband-Anschluss der Mainfranken Netze (MFN) auszuheben. Wohl ganz zum Leidwesen jener, die aufgrund der Bauverzögerung das absolute Halteverbot ignoriert haben. Zwei Autos, die trotz des Verbotsschildes zum Baubeginn auf den Parkflächen standen, wurden am Dienstagmittag abgeschleppt. Alternative Parkflächen für die Zeit der Bauarbeiten stellt die Stadt Würzburg nicht zur Verfügung, "da es sich um eine kurze Baumaßnahme bis zu drei Wochen handelt", erklärt der Pressesprecher.

 
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Kommentare
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  • Peter Lorenz
    da ärgert sich ein Bürger voll ...schreibt an die Stadt so voller Groll
    wohin mit meinem Auto nur? doch auch die Stadt stellt sich nicht stur
    schreibt prompt zurück,schluckt das nicht nur
    u.hofft auf dessen Voll Verständnis
    zumal er jetzt ja hat die Kenntnis..
    doch war der Reim vom Fahrer kesser...
    u.daher fand ich ihn auch besser.
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  • Bernhard Roschlau
    Die Bauzeiten der einzelnen Baustellen in Würzburg sind elend lang und eine Zumutung für alle Verkehrsteilnehmer. Nicht selten sieht man tage- oder wochenlang keinerlei Bautätigkeit auf den Baustellen. Und die Baustellenabsicherungen lassen für Fußgänger und Radfahrer oft zu wünschen übrig.
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  • Anton Müller
    Kann ich an der Stelle fragen, wann die Engstelle in der Leistenstraße mal endlich beseitigt wird? Das ist ja mittlerweile echt lächerlich... 🤦‍♂️
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  • Lara Meißner
    Sehr geehrter Herr Müller,

    vielen Dank für Ihren Hinweis.

    Über das Thema hatten wir schon öfter berichtet, allerdings schon einige Zeit nicht mehr. Wir nehmen Ihren Kommentar zum Anlass, wieder einmal nachzufragen. Vielen Dank!

    Mit freundlichen Grüßen
    Lara Meißner

    Redaktion
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  • Michael Zink
    Fragen Sie dann bitte auch nach, ob der Grundbesitzer bzw. seine Versicherung für die Sondernutzung eine (zeitabhängige) Gebühr zahlen muß.
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  • Klaus Fiederling
    kurze Bauarbeit für 3 Wochen hahaha.... Wenn aber in den 3 Wochen was passiert, was dann liebe Stadt Würzburg??
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  • Klaus Fiederling
    finde ich auch, lb. Steffen Cyran. Finde aber auch gut, dass der Mann in Reimversen sich an die Stadt gewandt hat.
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  • Steffen Cyran
    Den Abgeschleppten kann man nur raten, dagegen vorzugehen. Denn das aufgestellte Schild verbietet das Halten AUF DER FAHRBAHN, nicht aber auf den Parkplätzen, die sich auf dem Seitenstreifen befinden.
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  • Emilie Krenner
    Sehr richtig, eindeutig falsch beschildert. Danke Mainpost für das Beweisfoto. Zumal das Schild wie auf dem Bild in der STVO nicht vorkommt, es gibt keinen Pfeil mit zwei Spitzen, das scheint "selbstgemalt". Für beide Richtungen ist auf dem "echten" Schild ein Pfeil oben und unten mit jeweils einer Spitze.
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