
Kaum etwas erhitzt in Würzburg so sehr die Gemüter wie das Thema Baustellen. Davon gibt es in der Stadt zahlreiche. Die meisten werden innerhalb weniger Monate fertiggestellt und verschwinden wieder. Doch es gibt auch Ecken in der Stadt, die haben Würzburgerinnen und Würzburger seit Jahren nicht mehr ohne Baugerüst gesehen. Der ein oder andere, weiß vielleicht gar nicht mehr, wie die Gebäude ohne Bauzaun aussehen.
Das sind die größten Dauerbaustellen in Würzburg:
1. Mainfranken Theater in Würzburg: Sanierungsarbeiten seit 2018

Im Frühjahr 2018 begannen die Sanierungsarbeiten beim Mainfranken Theater in Würzburg – und dauern bis heute an. Ursprünglich war geplant, dass der Neubau bis zum Winter 2020 fertiggestellt werden sollte. Bis zum Herbst 2022 sollte der Altbestand saniert und erweitert werden sein. Doch daraus wurde nichts.
Gestörte Bauabläufe, das Handtuchwerfen des beauftragten Architektenbüros und
auch die Baukosten sind der Zeit in die Höhe geschossen. Die ursprünglich vom Stadtrat beschlossenen 71,65 Millionen Euro sind inzwischen auf 103 Millionen Euro gestiegen – Stand Juli 2024. Ein Ende der Bauarbeiten ist voraussichtlich für Ende 2029 geplant.
2. Ämterhochhaus in der Augustinerstraße in Würzburg: Bauprojekt seit 2005

Das ehemalige Ämterhochhaus in der Augustinerstraße kennen viele gar nicht ohne Baugerüst. 2005 wurde das Gebäude wegen akuter Einsturzgefahr geräumt und anschließend von der Stadt verkauft. Nach mehreren Investorenwechseln gehört das Haus inzwischen der Bona Wohnungsbaugesellschaft, einer hundertprozentigen Tochter der ArbaNova. Diese wollte das Gebäude abreißen und in nahezu gleicher Höhe neu bauen lassen.
Nachbarn klagten gegen den dazu notwendigen vorhabenbezogenen Bebauungsplan und bekamen 2023 vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof recht. Inzwischen hat die Bona Wohnungsgesellschaft eine Einigung mit den Nachbarn erzielt. Die Planungen zum Neubau wurden wieder aufgenommen, dieser muss sich jetzt aber an den Traufhöhen der umgebenden Gebäude orientieren. Im Frühjahr 2025, so die Hoffnung der Firma, soll der Bauantrag eingereicht werden können. Bis dieser jedoch von den einzelnen Stadtrats-Gremien bewilligt ist, könne es bis Ende 2025 dauern. Wann die Bauarbeiten weitergehen, ist also noch nicht absehbar.
3. Stift Haug in Würzburg: Laufendes Bauprojekt seit 2021

Im Jahr 2020 wurde festgestellt, dass der Putz der Kirche St. Johannes in Stift Haug abbröckelt. Seit dem wird der Putz regelmäßig fachmännisch entfernt. Zum Schutz vor möglichen herabfallenden Putz und Fassadenteilen wurde 2021 ein Schutzdach an der Westseite der Kirche angebracht.
Seit 2021 schreiten die Planungen zur Sanierung der Außenfassade der Stift Haug weiter voran, heißt es seitens des staatlichen Bauamtes. Mitte 2025 will das staatliche Bauamt das Sanierungsvorhaben inklusive geschätzter Baukosten dem Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr zur Genehmigung vorlegen. Wann die tatsächlichen Sanierungsarbeiten beginnen können, ist bisher noch nicht absehbar.
4. Unimensa am Hubland in Würzburg: Laufendes Bauprojekt seit 2018

Seit 2018 haben die Studierenden der Universität Würzburg die Mensa am Hubland nicht mehr von innen gesehen. Geplant war ursprünglich, die Mensa nach der Generalsanierung 2021 wiederzueröffnen. Doch daraus wurde nichts. Erst verursachte ein Wasserschaden im Untergeschoss einen enormen Kostenanstieg. Aus 50 Millionen für die Mensa und Tiefgarage wurden 61 Millionen.
Durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg verzögerten sich dann die Bauarbeiten weiter. Die für Oktober 2023 geplante Wiedereröffnung der Mensa wurde kurzfristig abgesagt. Der Grund: Probleme mit der Lüftungsanlage in der Mensa. Wann das Gebäude eröffnet werden kann, ist laut staatlichem Bauamt unklar.
5. Schönbornkapelle in der Innenstadt von Würzburg: Bauprojekt seit Juli 2020

Seit Juli 2020 wird die Schönbornkapelle in Würzburg schon durch ein Baugerüst verhüllt. Der Grund damals waren Sicherheitsbedenken, weil Figuren und Vasen an der Kapellenaußenwand herabgestürzt waren und weitere drohten herabzustürzen. Das Baugerüst sollte die Figuren absichern, bevor sie abgenommen und untersucht werden. Der damals verhängte Baustopp aufgrund sinkender Kirchensteuereinnahmen kam dazwischen.
Anfang 2023 begannen dann die ersten Voruntersuchungen der Figuren. Seit dem 20. November tut sich nun endlich wieder sichtbar etwas an der Schönbornkapelle. Die Vasen und Figuren werden aktuell von der Kapelle heruntergehoben. Im Dezember soll dann das Baugerüst verschwinden. Abgeschlossen sind die Arbeiten damit aber längst nicht. "Aktuell ist noch offen, wie und wann es danach weitergeht", erklärt Bernhard Schwesinger, Pressesprecher der Diözese Würzburg.
6. Burkarder Kirche in Würzburg: Bauprojekt seit 2018

Schon 2018 sind Schäden an der Fassade der Pfarrkirche St. Burkard festgestellt worden, absturzgefährdete Teile wurden abgenommen und die beiden Türme eingezäunt. Im Januar 2020 begannen dann die ersten Sanierungsarbeiten, die voraussichtlich im Frühjahr 2025 fertiggestellt werden sollen, heißt es seitens des staatlichen Bauamts Würzburg.
Im Sommer 2023 wurde an weiteren Teilen des Gebäudes ein Sanierungsbedarf festgestellt, es wurden weitere Gebäudeteile der Kirche einrüstet und neu verputzt. Im kommenden Jahr sollen dann die Planung für die Sanierung des Langhauses starten. Voraussichtlich 2026 sollen sie dann beginnen, sodass die Burkarder Kirche auch in den kommenden Jahren weiter als Dauerbaustelle bestehen bleibt.
Gibt es noch mehr Dauerbaustellen in Würzburg, bei denen sich gefühlt seit Jahren nichts tut? Schreiben Sie es uns in die Kommentare und wir fragen nach.
wieder fertig sein, denn heute werden die Mittelstriche gezogen und dann am Ende der Woche durch Landrat Eberth wieder freigegeben. Zeitplan also genauestens eingehalten. Warum geht es hier und in Würzburg nicht??
von der Einweihung her. Schon ein Witz: wir schreiben heute Montag, 25.11.2024 und bis Ende 2029 soll es erst fertig sein? Warum hat man die Bruchbude nicht abgerissen und ein neues, von mir aus auch modernes Gebäude hingestellt? Solange jetzt an diesem Bau schon rumgedocktert wird könnte der Neubau schon fertig und bezugsfähig sein. Vor allem hätte man bei einem Neubau vermutlich enorme Kosten gespart. Aber: anscheinend hats die Stadt ja!
Weiteres seit langem verhülltes Objekt: Verwaltungsgericht (VG) , Burkarderstr. 26