
Seit vier Jahren steht es nun schon um die Schönbornkapelle am Kiliansdom, das Gerüst mit den blau-gelben Bauplanen. Anfangs sorgten nur die Farben für Verwirrung, da sie mit dem Krieg in der Ukraine in Verbindung gebracht wurden. Schnell stellte sich heraus, dass es sich lediglich um die Farben der Baufirma handelte.
Nun tauchen neue Fragen auf: Warum und wie lange steht das Gerüst noch? Die Redaktion fragte beim Bistum nach, was der Grund für die langwierigen Bauarbeiten ist. Trotz des Baustopps der Diözese im Jahr 2019 sei "der Gerüstbau zur Gefahrenabwehr zwingend notwendig" gewesen, sagt Markus Hauck, Leiter der Pressestelle der Diözese Würzburg. Zunächst diente es als Schutzmaßnahme, nach Ende des Baustopps sollen die Figuren restauriert und die Fassade saniert werden. Bis zum Sommer könnte das Gerüst aber wohl wieder abgebaut werden.
"Grund für den Gerüstbau war, dass Figurenelemente in den öffentlichen Raum herabzufallen drohten", so Hauck. Um die Kosten für die Restaurierung der Elemente abschätzen zu können, würden alle Skulpturen und weitere Bauteile abgebaut und eingelagert. Die Diözese suche dafür noch einen geeigneten Lagerplatz.
Die Stadt erteilte zwar schon 2020 den denkmalpflegerischen Erlaubnisantrag, doch da griff bereits das Bau-Moratorium. "Nach dem Ende des Baustopps erteilte die Diözesanbaukommission die Planungsgenehmigung für die Außensanierung der Kapelle", so Hauck.
Im Jahr 2019 wurde von der Diözese nämlich aufgrund sinkender Kirchensteuereinnahmen ein dreijähriger Baustopp verhängt und zum 1. August 2022 beendet. Im vergangenen Jahr wurde dann mit den restauratorischen Voruntersuchungen für die Baumaßnahmen begonnen. Die abgebauten Skulpturen sollten nun restauriert werden, in der Zwischenzeit werde die Fassade der Kapelle saniert. "Die Skulpturen sollen dann wieder an ihrem ursprünglichen Ort eingebaut werden", sagt Hauck.
Wie es nach der voraussichtlichen Entfernung des Gerüsts im Sommer weitergeht, hänge von der Sicherstellung der Finanzierung ab, "die derzeit noch nicht abgeschlossen werden konnte", erklärt Hauck. Sobald diese gesichert sei, könne die Schönbornkapelle saniert werden, so Hauck: "Die Renovierung der Fassade und die Wiederanbringung des Figurenensembles werden dann sukzessive über einen längeren Zeitraum erfolgen."
Aufgrund von sinkender Kirchensteuereinnahmen? Ja, dann muss die Kirche vielleicht auch mal etwas machen, dass die Kirche attraktiver ist. Ich kann doch auch nicht meine Kunden vergraulen und mein Haus in der Innenstadt, das scheinbar baufällig ist, nicht sanieren und einen Bauzaun fünf Jahre aufstellen. Oder ist das damit die Erteilung für alle anderen Firmen?
Das Bistum wird schon nicht in eine Insolvenz rutschen.